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«Modern sein, um Tradition zu bewahren»

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«Ich war ziemlich nervös», sagt Estelle Preti. Sie erzählt vom ersten Training, das sie vor knapp zwei Wochen mit der berittenen Ehrengarde «Cadre Noir et Blanc» absolvierte. Anfang Oktober hatte der Verein beschlossen, nach über dreissigjährigem Bestehen Frauen aufzunehmen. Der «Cadre Noir et Blanc» tritt in historischen Uniformen auf und musiziert hoch zu Ross (siehe Box).

Die Heitenriederin Preti wollte schon lange mitmachen: In den letzten drei Jahren habe sie mehrmals angefragt, jedoch immer ohne Erfolg. Im Militärdienst kam sie einst in Kontakt mit Pferden, nun besitzt sie selber welche. Ausserdem spielt sie Trompete. Für sie lag es also nahe, in einer berittenen Musikgesellschaft mitzumachen. Vor einigen Jahren trat sie deshalb der Bereitermusik Bern bei, die Frauen aufnimmt. «Mein Wunsch war es aber immer, in Freiburg mitzumachen, denn hier bin ich verwurzelt.»

Nachfolge der Kavallerie

Warum hat es dreissig Jahre gedauert, bis der «Cadre Noir et Blanc» Frauen aufnimmt? Kommandant Anton Bürdel meint, das habe viel mit Tradition zu tun. Als die Ehrengarde 1981 gegründet wurde, verstand sie sich als eine Art Nachfolgeverein der in den Siebzigerjahren abgeschafften Kavallerie der Schweizer Armee. Da hatten Frauen traditionellerweise nichts zu suchen. «Damals betrieben noch viel mehr Männer als Frauen den Reitsport», ergänzt Bürdel. Heute sei das umgekehrt. Er sagt: «Wenn wir die Tradition bewahren wollen, müssen wir mit der Zeit gehen.» Und das heisse konkret, Frauen den Eintritt nicht zu verwehren.

 Als Bürdel vor drei Jahren zum Kommandanten ernannt wurde, gab es kaum jüngere Mitglieder. «Mein Ziel war und ist heute noch, neue Reiter-Pferd-Paare mit einem hohen reiterlichen Niveau anzuwerben», sagt Bürdel. «Denn nur wenn wir gute Auftritte garantieren können, haben wir eine Überlebenschance.» Bald sei ihm bewusst geworden, dass das schwierig sei, wenn Frauen ausgeschlossen seien. Doch es habe seine Zeit gebraucht, um dies den anderen Vereinsmitgliedern klar zu machen.

Die berittene Ehrengarde zählt nun knapp dreissig aktive Mitglieder; davon fünf Frauen. Das Durchschnittsalter liegt bei Mitte vierzig. «Ich bin gut aufgenommen worden», sagt Estelle Preti. «Das erste Training lief sehr gut.» Alle seien freundlich gewesen, sie habe sich keine «dummen Sprüche», wie sie sie vom Militärdienst kennt, anhören müssen. Sie habe den Austausch mit den Reiterinnen und Reitern geschätzt. «Es schien ganz normal zu sein, dass jetzt auch Frauen beim ‹Cadre Noir et Blanc› mitreiten.»

Estelle Preti probt das Musizieren hoch zu Ross. Bilder Alain WichtRoss und Reiterin verstehen sich vor dem Auftritt bestens. 

Geschichte

Uniformen von 1792

1973wurde die Kavallerie der Schweizer Armee abgeschafft und damit die Freiburger Schwadronen.1981gründete ein Komitee unter Guy von der Weid zusammen mit dem Kanton die berittene Ehrengarde «Cadre Noir et Blanc». Ihre Mitglieder tragen Nachbildungen der historischen Uniformen der Freiburger Dragoner von 1792. Sie treten musizierend an öffentlichen Anlässen und anderen Veranstaltungen auf.1991erkannte der Freiburger Staatsrat den gemeinnützigen Charakter der Garde an.nas

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