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Modernes Schriftzentrum für Franziskaner

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Autor: Carole Schneuwly

Mit 32000 Kubikmetern Bauvolumen, 8500 Quadratmetern Grundfläche und 255 Räumen auf sieben Geschossen ist das Franziskanerkloster eines der grössten Gebäude der Stadt Freiburg. 1256 gegründet, ist es das älteste noch aktive Franziskanerkloster der Schweiz. Es war immer eng mit den Geschicken von Stadt und Kanton Freiburg und mit jenen der Eidgenossenschaft verbunden. So hat Landammann Louis d’Affry am 4. Juli 1803 in der Klosterkirche die erste eidgenössische Tagsatzung der Mediationszeit eröffnet.

Geschichtsträchtig ist auch die Bibliothek des Klosters, eine Gelehrten- und Studienbibliothek, die seit der Mitte des 15. Jahrhunderts aufgebaut wurde. Besonders wertvoll sind die rund 90 Codices mit mittelalterlichen Handschriften und die 136 Inkunabeln, also Frühdrucke aus der Zeit zwischen 1450 und 1500. Heute umfasst die Bibliothek rund 35000 Bände, davon 10000 aus der Zeit vor 1900.

Schutzraum für Kulturgut

Diese Bibliothek, die als Kulturerbe von nationaler Bedeutung anerkannt ist, steht nun im Mittelpunkt der ersten Etappe der umfassenden Renovation des Klosters, die am Mittwoch mit dem Spatenstich und der Segnung durch Bischof Charles Morerod offiziell begonnen hat. Bis 2013 soll im Untergeschoss ein neues Schrift- und Dokumentationszentrum entstehen. Dazu gehört auch ein 275 Quadratmeter grosser Kulturgüterschutzraum für die besonders schützenswerten Objekte. Seit dem Bau des Schutzraums im Greyerzer Museum vor 30 Jahren sei dies der erste solche Raum im Kanton, sagte Staatsratspräsident Georges Godel in seiner Rede zum Spatenstich.

Gleichzeitig entstehen ein Lesesaal für die Klostergemeinschaft und die Öffentlichkeit und eine Restaurierungswerkstatt. Zudem stehen ab Herbst 2013 1300 Quadratmeter Büroflächen im ehemaligen Pensionat Père Girard zur Miete bereit. Die Studentenwohnungen werden renoviert und erweitert und sollen ab 2013 Platz für 50 bis 60 Mieter bieten. Mieten kann man dann auch die sanierten Gewölbekeller, etwa für Konferenzen oder Ausstellungen.

Frühestens 2014/2015 geht es an die Restaurierung des eigentlichen Klosters mit Refektorium, Kapitelsaal, Zellen und Gästezimmern. Neu soll dann auch eine Pilgerherberge entstehen. «Da gibt es in Freiburg ein echtes Bedürfnis», so Pater Pascal Marquard, Präsident der Renovierungskommission. «Etwa 3500 Jakobspilger kommen hier jedes Jahr vorbei.» Als Abschluss der Arbeiten ist vorgesehen, die historische Gartenanlage wiederherzustellen und aus dem heutigen Nutzgarten einen Ruhegarten zu machen.

Auf Spendensuche

Die Kosten für das gesamte Projekt betragen rund 15 Millionen Franken. 1,9 Millionen sind Subventionen von Kanton und Bund, 3,7 Millionen Eigenmittel des Ordens und 6,4 Millionen Fremdkapital. Die restlichen drei Millionen wollen die Franziskaner via Spenden zusammenbringen. 250000 Franken seien bis jetzt zugesichert, so Pater Pascal. Er sei zuversichtlich, dass weitere Spenden zusammenkämen. Wie schnell das gehe, sei zweitrangig: «Die ersten Bauetappen bis 2013 sind finanziell gesichert. Danach bauen wir erst weiter, wenn das Geld da ist. Wir stehen nicht unter Druck.»

Schon jetzt ist es gegenüber den ursprünglichen Plänen zu einer kleinen Verzögerung gekommen. Eigentlich hätten die Arbeiten im Sommer 2011 beginnen sollen. Es sei dann aber November geworden, bis man die ersten vorbereitenden Arbeiten in Angriff genommen habe, sagte Architekt Stanislas Rück. Angesichts der Grösse des Projekts sei das aber nicht der Rede wert. «In den kommenden Jahren wird sicher noch die eine oder andere Überraschung auf uns warten», so Rück. Eine Besonderheit des Projekts sei, dass die vier Gebäudeteile aus unterschiedlichen Epochen auch ganz unterschiedliche Baustrukturen aufwiesen: der mittelalterliche Teil, das barocke Klostergebäude, das Pensionat von 1906/1907 und die Aufstockung aus dem Jahr 1937.

Ab sofort steht eine Internetseite mit einer «Hochzeitsliste» für Spender bereit: http://renovation.cordeliers.ch.

2013 wird die wertvolle Klosterbibliothek aus den heutigen Archivräumen ins neue Schriftzentrum umziehen.Bild Corinne Aeberhard/a

Pater Pascal Marquard ist verantwortlich für das Umbauprojekt.Bild Corinne Aeberhard

Geschichte

Heute leben sieben Brüder im Kloster

Als Gründungsjahr des Franziskanerklosters Freiburg gilt 1256, als der Orden Haus und Garten geschenkt erhielt. Eine erste Klosterkirche war 1275 fertiggestellt; im 14. Jahrhundert erhielten Chor, Kirchenschiff und Kloster ihre endgültige Gestalt. 1712 bis 1725 liess Guardian Ludwig Anton von Fleckenstein das Konventsgebäude neu erstellen. 1906/1907 wurde das Pensionat Père Girard angebaut, benannt nach Pater Grégoire Girard (1765–1850), Oberer des Franziskanerklosters und Gründer der Freiburger Volksschule. Sieben Brüder im Alter zwischen 36 und 85 Jahren leben heute im Kloster. Zur Blütezeit im 15. Jahrhundert waren es über 50 gewesen. cs

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