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«Momente der Hoffnung»

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Die Sonne strahlt, und doch haben sich Dutzende Filmfans im dunklen Saal sieben des Kinos Cap’Ciné eingefunden. Sie sind ans Internationale Filmfestival Freiburg gekommen, um einem Gespräch der belgischen Filmemacher Jean-Pierre und Luc Dardenne mit der französischen Philosophin und Filmkritikerin Elise Domenach zu lauschen.

Mit gemieteter Handkamera

Die Masterclass vom vergangenen Sonntag entpuppte sich als lehrreicher Anlass für Filmstudenten und andere Interessierte. Die Philosophin ging zunächst auf die frühe Ar- beit der Brüder ein. Am Be- ginn ihrer Filmkarriere standen Dokumentarfilme über gesellschaftliche und politische Probleme. Die Filmemacherberichteten enthusiastisch, wiesie ihren zweiten Dokumentarfilm «Lorsque le bateau de Leon M. descendit la Meuse pour la première fois» gedreht hatten. Für den 1979 entstandenen Film begleiteten die Brüder Leon M., einen militanten Linken, als er in seinem selbst gebauten Speedboot die Maas hinunterraste. Dabei erzählte er vom grossen Generalstreik in Belgien in den Jahren 1960/1961.

Die Filmemacher benutzten eine kleine Handkamera, um dem Zuschauer einen subjektiven Blickwinkel zu ermöglichen. Dies war in den Siebzigerjahren eine kleine technische Sensation. «Wir mussten extra eine solche Handkamera mieten», so Luc Dardenne.

Schicksale im Fokus

Nach einigen Dokumentarfilmen begannen die beiden Mitte der Achtzigerjahre, fiktive Filme zu drehen. Im Gegensatz zu früher standen nun nicht mehr grosse gesellschaftliche Bewegungen im Fokus, sondern das Schicksal einzelner Menschen.

«Wir waren schon immer am Individuum interessiert und nahmen uns viel Zeit, um spezielle Momente aufzunehmen», sagte Luc Dardenne. Die Sorgfalt, mit der die Brü- der Menschen filmen, ist bemerkenswert. Zum Beispiel richten sie die Kamera minutenlang auf ein Gesicht, bis die Emotionen der Protagonisten fast schmerzhaft fass- bar werden.

Elise Domenach bemerkte, dass die Figuren der zwei Filmemacher meistens von moralischen Zweifeln verfolgt seien. «Unsere Spielfilme basieren nicht auf konkreten Themen, wir fokussieren stark auf einsame Individuen. Da tauchen automatisch Moralfragen auf», meinte Jean-Pierre Dardenne dazu.

Lichtblicke in der Not

Luc Dardenne, der jüngere Bruder, hat Philosophie studiert. Das macht sich in den Filmen der beiden stark bemerkbar. Wichtige Themen des Lebens wie Geburt, Tod, Verzweiflung und Liebe spielen eine zentrale Rolle und wiederholen sich regelmässig. Die Figuren in den Dardenne-Filmen versinken bisweilen in Not und Einsamkeit, immer wieder tauchen aber auch berührende Lichtblicke auf. «Manchmal kann die Kamera Momente der Hoffnung einfangen. Das ist ein Grund, wieso wir Filme machen», so Jean-Pierre Dardenne.

Programm

Die Dardenne-Brüder als Produzenten

Im Rahmen der Sektion «Sur la carte de…» zeigen Jean-Pierre und Luc Dardenne am Internationalen Filmfestival Freiburg Filme, bei denen sie als Produzenten wirkten. Folgende Filme sind bis Samstag noch zu sehen:

«Gigi, Monica … et Bianca»(Yasmina Abdellaoui/Benoît Dervaux, Belgien, 1997): 2.4., 21.15 Uhr, Rex 2.

«La Chambre de Damien»(Jasna Krajinovic, Belgien, 2008): 5.4., 13 Uhr, Rex 3.

«Un Eté avec Anton»(Jasna Krajinovic, Belgien, 2012): 5.4., 15.30 Uhr, Rex 3.cs

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