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Mondlicht, Pferde und Glühwein

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Fackeln säumen den kurzen Weg zur Forsthütte Galm, die sich wenige Gehminuten vom Pflegeheim Jeuss am Waldrand befindet. Pferde schreiten gemächlich das geteerte Strässchen hinauf, manche von ihnen tragen LED-Leuchten in allen Farben, ähnlich den seit kurzem erhältlichen Hundehalsbändern. Die Reiter sind etwa von Gurmels, Courlevon, Münchenwiler oder Salvenach angeritten gekommen. Allerdings nicht alle: Einige Pferde wurden ganz bequem im Anhänger zum Anlass chauffiert. Langsam versammeln sich die Rösseler vor der Forsthütte, wo sie gemeinsam Waldweihnacht feiern werden. Dazu eingeladen hat am Freitag der Reitverein Freiburgischer Seebezirk. Der öffentliche Anlass wird alle zwei Jahre durchgeführt, organisiert wird er seit rund 15 Jahren abwechselnd von den beiden Pferdevereinen des Seebezirks: dem Reitverein und den Pferde-, Fahr- und Sportfreunden. Es ist stockfinster auf dem Vorplatz, nur wenige Lichtquellen sind vorhanden. Vor der Hütte schenkt Doris Ith, Präsidentin des Reitvereins, Glühwein oder Tee aus, Jung und Alt wärmen sich auf. Von Entschleunigung ist die Rede und von Weihnachtsstress. Unter den Rösselern ist auch das Ehepaar Peter aus Kerzers. Hans Peter nimmt schon seit über 45 Jahren am Anlass teil. Er erzählt, dass bis im letzten Jahr sogar ein Reiter von Fräschels her angeritten kam–«bei Wind und Wetter». Leider sei er nun aus Altersgründen nicht mehr dabei. Auch der ehemalige Pfarrer Brechbühl habe noch bis ins hohe Alter hoch zu Ross am Anlass teilgenommen. Die Feier hat eine lange Tradition: Sie wurde in den Fünfzigerjahren ins Leben gerufen. Früher fand sie in der Galmhütte, tief im Wald statt. Dies ist seit einem Dutzend Jahren nicht mehr möglich–wegen Schäden, die durch die Pferde verursacht wurden.

 

 Bald beginnt die Weihnachtsfeier: Die Pferdefreunde bilden einen Kreis, ihre rund 20 Pferde sind etwas weiter weg angebunden. Sie sind nur schemenhaft zu erkennen, manche hört man hin und wieder schnauben. Der Gottesdienst beginnt mit dem Weihnachtslied «O du Fröhliche». Die Gesichter der Teilnehmer sind vom Licht der Taschen- und Stirnlampen erleuchtet. Auf einem Pferd sitzend erzählt Pfarrer Norbert Wysser vom Pfarramt Cordast eine Geschichte über das Schenken: von einem armen Jungen, der dem Kalifen zur Inthronisierung einen besonders schönen Kieselstein schenkt, seinen wertvollsten Besitz. Während der Pfarrer die Geschichte vorliest, wiehert immer wieder ein Pferd, als ob es zustimmen wollte. Etwa zufällig bei der Moral von der Geschichte: Diese lautet nämlich, dass das Geschenk von Herzen kommen soll. In der anschliessenden Predigt zieht der Pfarrer Parallelen zum Weihnachtswunder: Auch dieses, etwas scheinbar Unwesentliches, sei für die meisten unsichtbar gewesen. «Man muss nur genau hinschauen und hinhören, da zeigt sich hie und da ein Licht», betont Wysser. Das Pferd wiehert wieder lautstark. Schwach leuchtet der zunehmende Mond hinter den Wolken; an Weihnachten wird Vollmond sein. Nach dem Segens- und Schlussgebet singen die rund 40 Rösseler noch einmal gemeinsam: «Stille Nacht». Mit einem Chlaussäckli im Gepäck treten sie danach den Heimweg an: Sicher und mit Sitzheizung tragen sie die Pferde nach Hause. «Die Pferde sehen in der Nacht besser als die Menschen», so Michelle Binder, Mitgliedder Pferdefreunde.

Eines der wenigen Feuer: Die Pferde vertragen den Rauch nicht gut. 

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