Die Vorwürfe an den ehemaligen Freiburger Theologieprofessor Marie-Dominique Philippe (1919–2006) verpflichteten dazu, äusserst wachsam zu sein, sagt Bischof Charles Morerod, Mitglied des Fachgremiums Sexuelle Übergriffe im kirchlichen Umfeld. Philippe wird im Dokumentarfilm «Gottes missbrauchte Dienerinnen» bezichtigt, Ordensfrauen missbraucht zu haben.
Der Präsident des Fachgremiums Sexuelle Übergriffe im kirchlichen Umfeld der Schweizer Bischöfe, Toni Brühlmann, hatte gegenüber kath.ch erklärt, ein Aufruf der Bischöfe könnte betroffene Ordensfrauen ermutigen, Übergriffe zu melden. Morerod, der innerhalb der Bischofskonferenz für das Fachgremium zuständig ist, weist nun auf Anfrage von kath.ch darauf hin, es gebe bereits Strukturen, an welche sich Missbrauchsopfer wenden könnten. Angesichts des Skandals, den der Dok-Film aufgezeigt habe, werde das Fachgremium insbesondere auch bei den Ordensgemeinschaften ein weiteres Mal auf die bestehenden Strukturen hinweisen, fügte er hinzu. Der Bischof fordert all jene zum Reden auf, die von einer solchen Missbrauchssituation wissen. Als erste Anlaufstelle nennt Morerod die Polizei. Dies solle besonders dann geschehen, wenn der Täter noch am Leben sei, so dass er weitere Opfer suchen könnte. Und auch wenn der Fall verjährt sei. Bischof Morerod ist nicht nur als Mitglied des Fachgremiums vom Fall Philippe betroffen. Wie Marie-Dominique Philippe gehört er dem Dominikanerorden an. Die Taten des Ordensmannes nennt Morerod «eine Schande und einen Aufruf zu grosser Wachsamkeit».
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