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Murten Classics: Herr Fledermaus trifft Frau Schruppatelli

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Zum Abschluss des diesjährigen Festivals zeigten die Murten Classics «Die Fledermaus» von Josef Strauss. Neun Solisten und Birgit Steinegger als Sprecherin sorgten im Murtner Schlosshof für viel Gelächter.

Was macht man, wenn der Ehemann eine Gefängnisstrafe antreten muss? Man trifft seinen Jugendfreund zu einem romantischen Abend. Das dachte sich wohl Rosalinde, die Ehefrau des Rentners Gabriel Eisenstein. Doch der Ehemann besucht vor dem Gefängnis noch eine Party. Der Gefängnisdirektor verhaftet irrtümlich den Liebhaber und kreuzt dann ebenfalls auf der Party auf.

Birgit Steinegger in Hochform

Die Handlung, die Josef Strauss in seiner Operette «Die Fledermaus» skizziert, ist komplex. Der Titel bezieht sich auf die Vorgeschichte: Eisenstein liess seinen Freund Dr. Falke betrunken und als Fledermaus verkleidet durch die Strassen irren. Das brachte Falke viel Häme und finanziellen Schaden. Nun sinnt «Dr. Fledermaus» auf Rache.

Die Murten Classics zeigten am Wochenende im Murtner Schlosshof eine verkürzte Fassung. Schauspielerin Birgit Steinegger sorgte als Erzählerin für den roten Faden. Mit ihren träfen Sprüchen war sie die Seele des Abends, etwa wenn sie Prinz Orlofsky als «gelangweilten Kryptomillionär» bezeichnete. Der Aufführung fehlte es ohnehin nicht an aktuellen Anspielungen. So wurde etwa das Verhüllungsverbot eingebaut. Auch Steineggers Faible für Sprachen kam zum Zug: Nach einigen Worten in Dänisch und Schwedisch zitierte sie im breitem Zürcher Dialekt einen schrulligen Werbespott für Bettwaren. Sprach sie mit italienischem Akzent, hörte man förmlich ihre Kultfigur Schruppatelli.

Schloss wird zum Gefängnis 

Die Murtner «Fledermaus» überzeugte mit ihrer Inszenierung. Regisseurin Kathrin Elmiger machte das Schloss zur Kulisse. Liebhaber Alfred etwa schmetterte seine Liebeslieder aus seiner Zelle tief im Schloss. Zu den Stärken der Inszenierung gehörte auch die Körpersprache. Die Schauspieler untermalten den Text zum Beispiel mit subtilem Kopfschütteln oder einem leichten Hochziehen der Augenbrauen.   

Die Solistinnen und Solisten überzeugten weitgehend schauspielerisch und musikalisch. Besonders treffend war die Rolle von Adele besetzt: Chelsea Zurflueh meisterte beeindruckend den Spagat zwischen dem braven Hausmädchen und der vermeintlichen Schauspielerin. William Dazeley spielte Gabriel Eisenstein wahlweise als charmanter Verführer, verdatterter Ehemann oder als Wüterich. Sein kräftiger Bariton passte sich jeder Situation an. Horst Lamnek überzeugte als strenger Gefängnisdirektor. Grossartig, wie er nach durchfeierter Nacht lallend die Treppe hinauftorkelte. Christoph Engel fädelte als Dr. Falke seine Rache mit liebevollem Schalk ein. Die Mezzosopranistin Anna Nero verkörperte den gelangweilten Prinzen Orlofsky mit treffender Nonchalance. Daria Rybak als Rosalinde hatte ihre besten Momente in ernsthaften Partien. Tristan Blanchet als Alfred überzeugte als schmachtender Liebhaber. Beiden fehlte aber die operettenhaft-leichte Natürlichkeit der übrigen Solisten.

Überzeugender Chor

Gut aufgelegt war das Sinfonie-Orchester Biel Solothurn unter der Leitung von Christoph-Mathias Mueller. Energievoll und rhythmisch prägnant legte es den Boden für die Schauspielerinnen und Schauspieler. Besonders erwähnen muss man auch den Chor des Kollegiums St. Michael. Die knapp 30 jungen Sängerinnen und Sänger klangen kräftig und meisterten auch anspruchsvolle Aufgaben: So sangen sie in einer Szene verteilt auf die Fenster des Schlosses.

Nach einigen Irrungen löste sich das drohende Unheil in Minne auf. Alkohol half den Protagonisten, ihr Gesicht zu wahren. Oder wie es Eisenstein formulierte: «Der Champagner ist an allem schuld.»

 

Kommentar (1)

  • 07.09.2021-Kathrin Elmiger

    Danke für Ihr Erscheinen und für diese schöne Kritik! Wir freuen uns sehr darüber! Kathrin Elmiger

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