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Murten erhält einen Elefanten

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«Wir bekommen das Skelett des Elefanten nicht, du musst mir einen Elefanten für Murten machen.» Das sagte der Lokalhistoriker Hans Bonjour aus Gempenach letzten Herbst zum Künstler Beat Breitenstein aus Ins. Seit gestern steht ein lebensgrosser Elefant aus Stahl in einem Bauernhaus neben dem Atelier von Breitenstein in Ins. Mit Eichenholz verkleidet kommt der Riese Ende Juni in Murten vor das Museum zu stehen. Anlass dazu ist das Drama um einen Elefanten in Murten, das sich heuer zum 150. Male jährt. Hans Bonjour rief zusammen mit Gewerbetreibenden das Label Elefanticum ins Leben, um der Geschichte zu gedenken (siehe Kasten).

Grau und stark

«Ich habe mir viele Gedanken gemacht, ob ich den Auftrag annehmen soll oder nicht», erzählt Breitenstein in seinem Atelier in Ins. Der gebürtige Basler entschied sich, seiner Linie treu zu bleiben: «Ich habe gesagt, dass ich mich auf den Elefanten einlasse, wenn ich ihn so gestalten kann, wie es mir entspricht», sagt Breitenstein. «Ich gestalte alles mit Eichenholz», so der Künstler, «und die Kraft dieses Holzes passt ja auch zum Elefanten.» Die Skulptur vollständig aus Eichenholz zu bauen, wäre zu teuer gewesen, «und es hätte sehr viel Zeit gebraucht». Deshalb habe er sich für einen Stahlbau entschieden, den er mit zahlreichen Eichenholzplatten einkleidet. «Ich werde das Holz nicht behandeln, so dass es mit den Jahren durch das Wetter grau wird, wie die Elefantenhaut», sagt Breitenstein.

Aus der Region

Das Eichenholz stammt aus dem Galmwald. «Es sind sechs Bäume, die rund zwölf Kubik Holz hergeben.» Breitenstein freut sich, dass das Holz aus der Region stammt: «Das ist schön für mich, das passt.» Grob gesägt würden die Baumstämme in der Firma Mäder Holzbau in Kerzers, den Elefanten aus Stahl habe Markus Bart aus Murten nach seiner Anleitung gebaut. Für die Augen sei dessen Bruder Peter Bart aus Kerzers zuständig: «Der Glaskünstler macht etwas mit Linsen von alten Projektoren», erzählt Breitenstein und lacht. «Er war im Brockenhaus–eine geniale Idee.»

Für das Modell des Elefanten machte sich Breitenstein als Erstes nach Basel in den Zoo auf: «Ich musste die Elefanten spüren und habe sie von allen Seiten fotografiert.» Einen ganzen Tag habe er im Zoo bei den Elefanten verbracht, zwischendurch sei er etwas trinken oder essen gegangen. «Sie standen immer wieder anders da, jedes Mal sahen sie wieder anders aus», betont Breitenstein, der sich der Kunst aus Eichenholz verschrieben hat. «Zu Hause habe ich Bücher hervorgenommen und mit ersten Zeichnungen begonnen.» Aus der Vorlage Breitensteins entstand ein stattlicher Stahl-Elefant von 800 Kilogramm Gewicht; «mit Eichenholz verkleidet wird er rund 2,5 Tonnen wiegen». Er habe ihn gern bekommen, sagt Breitenstein, und es sei eindeutig ein männliches Tier, betont der Künstler.

Am 25. Juni kommt der Bulle nach Murten. Wie lange er vor dem Museum stehen bleibt, ist noch offen, «aber mindestens ein Jahr.» Denn die Organisatoren des Elefanten-Jubiläums hätten ein Baugesuch für ein Jahr eingereicht, «danach werden wir schauen».

Jubiläum: Das Gerippe ist in Bern, die Kanonenkugel in Murten

E s war ein amerika- nischer Wanderzirkus, der 1866 in Murten gastierte. Zwei Elefanten waren in einem Stall im Gasthof zum Kreuz in der Rathausgasse untergebracht. Am Tag nach der Vorstellung, Ende Juni, tötete einer der Elefanten den Wärter. Das Tier brach aus seiner Stallung aus und rannte wütend durch das Städtchen. Niemand konnte ihn bändigen, und es blieb laut Überlieferung nichts anderes übrig, als den Elefantenbullen mit einer Kanone zu erschiessen. Das tote Tier wurde in der Folge zur Attraktion, das Gerippe kam ins Anatomische Museum nach Bern, die Kanonenkugel gibt es im Museum Murten zu besichtigen.

Heute, 150 Jahre später, wollen beide Städte, Bern und Murten, an das Drama rund um den Elefanten erinnern. Das Naturhistorische Museum Bern führt mehrere Veranstaltungen durch. Eine Gruppe um den Lokalhistoriker Hans Bonjour hat einen Köcher voller Projekte in Murten parat. Der nächste Termin in Murten ist der 25. Juni: Dann kommt das Elefanten-Kunstwerk von Beat Breitenstein nach Murten vor das Museum an der Ryf. Die Enthüllung und das Fest sind auf den 28. Juni angesetzt. emu

www.elefanticum.ch

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