Ein- statt Zweisprachigkeit am Bahnhof Murten.Bild Charles Ellena/a
Murten schaut mit Spannung auf die Bahnhofsschilder in der Stadt Freiburg
Autor: Mark Kipfer
Murten Die Ansage von Murtens Stadtpräsident Christian Brechbühl an der letzten Generalratssitzung war klar: Murten wolle die Zweisprachigkeit im Alltag leben, aber nicht zusätzlich institutionalisieren. Ein zentrales Argument sind dabei die Kosten – jedes offizielle Dokument müsste übersetzt werden. Ebenfalls aus Kostengründen hatte der Gemeinderat im September die Idee einer zweisprachigen Beschilderung des Bahnhofs aufgegeben. Die SBB hatte für die Umstellung auf «Murten/Morat» 90000 Franken verlangt. Sie begründete dies damit, dass der Name nicht nur am Bahnhof Murten, sondern auch in anderen Bahnhöfen und in den Fahrplänen angepasst werden müsste.
Dass nun die Stadt Freiburg mit der Idee spielt, den Bahnhof mit zweisprachigen Schildern zu versehen (die FN berichteten), hat der Murtner Gemeinderat mit Interesse zur Kenntnis genommen. «Wir verfolgen die Entwicklung sehr aufmerksam», sagt Christian Brechbühl auf Anfrage.
Falls die neue Beschilderung in Freiburg realisiert wird, interessiert Brechbühl vor allem, wie diese finanziert wird. «Angenommen, der Kanton bezahlt in Freiburg einen Beitrag, dann sind wir die Ersten, die beim Staatsrat anklopfen», so Brechbühl. Das Interesse der Murtner Bevölkerung an zweisprachigen Schildern sei spürbar, sagt er. Vorerst gelte es aber abzuwarten, so der Stadtpräsident: «Wir lassen uns überraschen.»