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Murten will zurück zum Status quo

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Die Gemeinde Murten macht eine Kehrtwende in der zweiten Auflage der Ortsplanungsrevision. Sie zieht nämlich bei rund 40 privaten Gebäuden die geplanten Änderungen des Schutzstatus aus der ersten Auflage zurück.

Im Bericht zur zweiten Auflage, den die Vize-Stadtpräsidentin Ursula Schneider Schüttel und der Bauverwalter Stefan Portmann gestern den Medien vorstellten, kritisiert die Gemeinde das kantonale Amt für Kulturgüter (KGA). Die Unterschutzstellungen in der ersten Auflage seien nach den Vorgaben des Amtes übernommen worden. Dadurch habe sich die Anzahl der geschützten Gebäude «massiv erhöht». Eine Überraschung gab es anschliessend bei den Einigungsverhandlungen mit den Einsprechern: Es «wurde in zahlreichen Fällen festgestellt, dass die Begründungen und die Annahmen des KGA nicht den Gegebenheiten vor Ort entsprechen und dass die Unterschutzstellungen teilweise keinen Sinn machen». Laut Portmann waren einige Datenblätter, die das Kulturgüteramt für die Häuser besitzt, veraltet. «Es gab in Gebäuden Umbauten, die in Absprache mit dem Amt durchgeführt wurden. Doch diese Veränderungen wurden nicht in den Datenblättern notiert.»

Stanislas Rück, Vorsteher des Kulturgüteramtes, ist nicht überrascht, dass in gewissen Fällen eine Schutzkategorie angepasst oder darauf verzichtet wird. «In den meisten Fällen können wir unsere Inventarisierungen vorab nur von aussen vornehmen», erklärt er auf Anfrage. «Bei einer Einsprache werden die Objekte nochmals genauer geprüft, was zu einer präziseren Einstufung führen sollte.» Jedoch verwundert ihn, dass die Gemeinde «in so vielen Fällen den Schutzstatus nicht ändern möchte». Angesprochen auf die fehlenden Eintragungen auf den Datenblättern, sagt Rück, dass er vereinzelte Fehler nicht ausschliessen könne. Zudem verweist er auf die 20  Jahre alte Datenbank-Software. «Unsere Anträge für ein Update werden seit über fünf Jahren aus dem Budget gestrichen.»

Merlachfeld ohne Störungen

Die Gemeinde hält in der zweiten Auflage an der Aufhebung des Detailbebauungsplans Merlachfeld fest. Einige Einsprechende befürchteten, dass dadurch der Schutz für die Wohnzone reduziert wird (die FN berichteten). Die Gemeinde wandelt nun die bestehenden Arbeitszonen in eine neue Arbeitszone  III um. Dadurch sind «stille Gewerbebauten sowie Bürogebäude zugelassen, welche die angrenzenden Wohnquartiere durch ihre Nutzung nicht stören», so die Ausführungen im Bericht.

Betroffen von einer neuen Ausnahmeregelung sind unter anderem die Wohnbauten auf dem Areal zwischen Freiburgstrasse und Irisweg. Da diese in einer Arbeitszone  I stehen, sind sie nicht zonenkonform. Aufgrund von Einsprachen ändert die Gemeinde Vorschriften, «damit die Eigentümer ihr Haus in einem gewissen Mass den heutigen Wohnbedürfnissen anpassen können». Laut Schneider Schüttel will die Gemeinde «dem Sinn einer Arbeitszone entsprechen und den Leuten, die dort wohnen, entgegenkommen».

Chronologie

Die zweite Auflage dauert bis Ende Mai

Die erste Auflage der Ortsplanungsrevision von Murten dauerte von Ende Oktober bis Ende November 2016. An zwei Informationsabenden stellten die Projektverantwortlichen damals die Pläne vor. Über 80 Einsprachen wurden eingereicht. Die meisten davon betrafen den Schutzstatus von Gebäuden und das Quartier Merlachfeld. Laut der Gemeinde wurde an 60 Sitzungen über die Themen der Ortsplanung diskutiert. Die Anpassungen des Zonennutzungsplans und des Gemeindebaureglements sind ab heute für 30 Tage öffentlich bei der Gemeinde und dem Oberamt des Seebezirks aufgelegt. Der Bauverwalter von Murten, Stefan Portmann, rechnet damit, dass der Gemeinderat im Herbst über die hängigen Einsprachen entscheiden wird. Anschliessend wird die Gemeinde das Dossier an die Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion zur Prüfung und Genehmigung senden.

jmw

 

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