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Murtens Jasskönige sind gekürt

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Autor: Helene Soltermann

Beim Differenzler mit verdeckter Ansage beweisen, was sie auf dem Kasten haben: Dazu sind am Mittwochabend 36 Jasserinnen und Jasser ans Ausscheidungsturnier für den «Donnschtig-Jass» ins Murtner Hotel Schiff gekommen. Gleich zu Beginn gibt Turnierleiter Ernst Marti klare Anweisungen durch: Jeder Jasser spielt vier Runden à vier Spiele. Die neun Vierergruppen werden in jeder Runde per Los neu bestimmt.

Den Jassern muss sich Ernst Marti nicht vorstellen – ist er bei ihnen doch als souveräner TV-Schiri und Jass-Legende aus der Sendung «Samschtig-Jass» bekannt. Nicht nur Jasser spielen am Ausscheidungsturnier eine wichtige Rolle; an jedem der neun Jass-Tische sitzt eine Schreiberin, die dafür zu sorgen hat, dass nicht geschummelt wird. Sie notiert die angesagten Punkte in eine vorbereitete Tabelle und kontrolliert nach jedem Spiel, ob die Gesamtpunktzahl tatsächlich 157 beträgt. Vor dem Spiel wird geprüft, ob alle Spieler neun Karten haben, nach dem Spiel zählen alle ihre Karten selber. Während des Spiels die Punkte nachzuzählen, ist laut Marti erlaubt. «Aber nur auf seinem eigenen Häufchen.» Die Jasser wurden auch klar instruiert, wie bei Problemen zu handeln ist. «Ruft mich, so gehts fair und ehrlich zu», weist Turnierleiter Marti die Jasser und Schreiberinnen an.

Der ersten Jassrunde steht somit nichts im Weg. Die Jasser setzen sich an ihren zugeteilten Tisch, man begrüsst seine Konkurrenten mit Handschlag. Danach gilt es ernst: Der Jasser rechts neben der Schreiberin teilt aus, die Konzentration liegt voll und ganz beim eigenen Blatt. Die einen sagen ihre Punkte, die sie damit zu machen gedenken, ohne zu zögern. Bei anderen dauert es länger – schliesslich will man möglichst so viele Punkte erjassen, wie man angesagt hat. Das Spiel beginnt, im Saal wird es still. Erst als die ersten Spieler ihre Jassrunde beenden, nimmt der Lärmpegel zu. Jeder Jasser zählt seine Stiche, das Spiel wird analysiert. Es sei «bös gekommen mit diesem Kreuz, gopferdeli!», meint der eine. Auch sein Jassgegner ist nicht zufrieden: Das Herz-Ass hätte er also wirklich nicht gebraucht, sagt er.

Runde eins ist gespielt. Die Jasser wechseln die Plätze, die Karten werden neu gemischt und verteilt, Runde zwei beginnt. Bei Jassgruppe Nummer drei liegt beim Punktezählen die Summe über 157, es muss nachgezählt werden. Der Jasser, der das nächste Spiel ausgibt, mischt jedoch bereits die Karten. «Legt die Karten nicht zusammen, bevor ihr die Punkte aufgeschrieben habt», mahnt Marti, der mit Kugelschreiber und Brille vom einen zum anderen Jasstisch eilt, um mit seinem Kürzel die Resultate abzusegnen.

An den Tischen sitzen Jasser jeder Couleur. Neben vielen älteren Herren spielen sieben Frauen und drei Jugendliche mit. Das Spiel wird ernst genommen. Auf den Tischen stehen Cola- und Henniez-Fläschen, Bier wird nur vereinzelt getrunken. Ein Gläschen Wein, wie es der Feierabendjasser zum gemütlichen Spiel trinkt, ist nirgends zu sehen. Auch die Schreiberinnen nehmen ihren Job ernst, sie schreiben, rechnen und füllen die Resultate in die Tabellen. Unter den Schreiberinnen ist auch ein Mann, der über die Karten wacht. Dieser kennt sich mit Schreiben bestens aus: Es ist Murtens Stadtschreiber Urs Höchner.

Jassrunde drei und vier verlaufen problemlos. Die Jasser spielen, zählen und analysieren, die Schreiberinnen und der Schreiber notieren, Ernst Marti setzt sein Kürzel unter die Resultate. Auch der mitspielende Redaktor der «Berner Zeitung» verhält sich korrekt. Er informiert seine Konkurrenten, dass er ab und zu Notizen mache. Er wolle damit aber ja nicht etwa schummeln, versichert er, sondern einen Zeitungsbericht schreiben.

Ein «spannendes, unglaublich konzentriertes» Spiel sei es gewesen, resümiert Stadtschreiber Höchner den Jassabend. Das Ziel ist erreicht, die vier Jasser, die für Murten am 16. August live gegen die vier besten Laupener jassen, stehen fest: Erster Jasskönig ist Philipp Brechbühl, Sohn von Stadtpräsident Christian Brechbühl. Als Telefonjasser qualifiziert hat sich der zweitplatzierte Ernst Bacher, Murielle Chassot jasst als beste Jugendliche mit und in der Kategorie «Damen» verteidigt Regina Burger das Stedtli.

Differenzler mit verdeckter Ansage: Murten bestimmte am Mittwoch seine vier «Donnschtig-Jasser».Bild Aldo Ellena

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