Autor: stefan meuwly
Fussball 2. Liga Für den FC Murten stand beim letzten Auftritt vor der Winterpause einiges auf dem Spiel. Die Seeländer standen trotz einem zuletzt erkennbaren Aufwärtstrend immer noch auf dem letzten Tabellenplatz und wollten mit einem Punktgewinn gegen Farvagny den Rückstand auf den Strich verkleinern. Zunächst war davon auf dem Rasen aber nur wenig erkennbar.
Beide Mannschaften spielten vorsichtig und hofften im Abschluss auf Meister Zufall. Bezeichnenderweise bestand die erste gefährliche Aktion des Spiels aus einem Beinahe-Eigentor Stolls in der 8. Minute. Goalie Winiger vermochte den Querschläger aber gerade noch zu parieren.
Winigers fataler Ausflug
Der Murtner Schlussmann stand auch in der 26. Minute wieder im Mittelpunkt. Dieses Mal aber auf eine unrühmliche Art und Weise: Nach einem an sich ungefährlichen Flankenball der Gäste eilte der Keeper aus seinem Kasten und lief Gegenspieler Bovet über den Haufen. Ein völlig unmotivierter Ausflug, für welchen es nur eine logische Konsequenz gab: Penalty! Goalgetter Gabriel liess sich die Chance nicht nehmen und traf sicher in die linke Ecke zum 0:1.
Der Führungstreffer gab den Gästen in der Folge deutlich Schwung. In der 30. Minute verhinderte innerhalb von zehn Sekunden zuerst Winiger und dann der linke Torpfosten einen gar höheren Rückstand.
Murten biegt das Spiel noch um
Auch nach dem Seitenwechsel deutete zunächst nichts auf einen Exploit der Seeländer hin. Murten spielte zwar kämpferisch ansprechend, offensiv jedoch ideenlos und unpräzise. Vom Mittelfeld kamen kaum Impulse, so dass die Angriffe fast ausschliesslich aus langen Bälle in die Spitze bestanden. Farvagny seinerseits tat in der zweiten Hälfte nun noch das Nötigste und konzentrierte sich auf die Verwaltung des Vorsprungs. Dass dies auch ins Auge gehen kann, mussten die favorisierten Saanebezirkler am eigenen Leib erfahren. Nach einer geschickten Verlängerung von Quagliariello verwertete der erst 17-jährige Ademaj seinen ersten brauchbaren Ball zum 1:1.
Doch für die Einheimischen sollte es noch besser kommen: In der letzten Minute der Nachspielzeit konnte Farvagny-Goalie Piccand zwar einen ersten Abschlussversuch parieren, gegen den Nachschuss des aufgerückten Michlig war er aber machtlos. Grenzenloser Jubel im Lager der Murtner und ein echter Befreiungsschlag im Kampf gegen den Abstieg, wie auch Captain Quagliariello bestätigte: «Wir haben heute mir viel Herz gespielt und konnten so das Glück auf unsere Seite zwingen. Dieser Erfolg gibt uns viel Moral für die Winterpause und ist hoffentlich der Anfang einer grossen Aufholjagd.»
Murten – Farvagny 2:1 (0:1)
Prehl. – 280 Zuschauer. – SR: N. Misic. Tore: 27. Gabriel (Penalty) 0:1; 77. Ademaj 1:1; 95. Michlig 2:1
FC Murten: Winiger; Michlig, Mariano, Kaltenrieder, Stoll; Jaccoud (58. Pauchard), Gonzalez, Benninger, Lukoki; Quagliariello, Mankaka (58. Ademaj)
FC Farvagny/Ogoz: Piccand; Albertin, Rusca (90. Raemy), Arifi, Galster (81. Coria); Rudakov; Bovet (84. Santos), Yurdakul, Galley; Gabriel, Girona
