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Murtens Stadtpräsidentin: «Die Kinder sind unsere Zukunft»

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Seit knapp vier Monaten ist Petra Schlüchter (FDP) Murtner Stadtpräsidentin. Weil Murten stark gewachsen ist in den letzten Jahren und weiterhin wächst, gibt es viel zu tun: Es gilt, die Organisation, die Aufgaben und die Dienstleistungen zu überdenken und der neuen Murtner Grösse anzupassen. 

Seit November des letzten Jahres ist Petra Schlüchter (FDP) Stadtpräsidentin von Murten. Die ersten Monate in dieser Position nutzte sie, um sich einen Überblick zu verschaffen: «Ich habe an ersten Sitzungen teilgenommen und Einblick in verschiedene Verbände erhalten, bei denen ich zuvor noch nicht dabei war.» Ein grosser Teil ihrer Arbeit als Stadtpräsidentin falle derzeit aber weg: «Die repräsentativen Aufgaben sind nicht möglich, das bedaure ich sehr.» Es sei so auch schwierig für sie, ein Netzwerk aufzubauen. «Die Sitzungen finden per Video-Konferenz statt, und es gibt keine Gespräche vor- und nachher.» 

In ihrer neuen Funktion ist Petra Schlüchter im Freiburger Gemeindeverband vertreten. Sie habe die Aufgaben von ihrem Vorgänger Christian Brechbühl übernommen. «Im Juni bilden sich der Vorstand und die Kommissionen neu.» Welche Aufgaben sie künftig übernehmen werde, sei noch nicht festgelegt. Sie sei bereit für alles: «Das habe ich gelernt als Gemeinderätin von Murten.»

Die gelernte Bauzeichnerin war zuständig für das Ressort Soziales. Das war Neuland für sie. «Es ist sehr wertvoll, lernen zu können.» Oft sei es sogar besser, sich nicht auf etwas zu fixieren. Als Bauzeichnerin bringe sie sicher Vorwissen für die Raumplanung mit. Doch gerade die Problematik um Jugendliche und Corona beschäftige sie im Moment als Mutter von zwei Kindern im Teenageralter sehr: «Die Kinder sind unsere Zukunft.»

Durch ihre Tätigkeit als Vorstandspräsidentin des Gesundheitsnetzes See habe sie aber auch Erfahrungen im Gesundheitsbereich aufbauen können, «mein Wissen ist breit gefächert, und ich bin völlig offen.» Vor drei Jahren habe sie zudem das Studium als Betriebsökonomin erfolgreich abgeschlossen.

Authentisch bleiben

Spezielle Erwartungen an sie, auch als Frau, spüre sie nicht: «Gerade beim Freiburger Gemeindeverband geht es mehr darum, dass Sprachgruppen und Regionen in den Gremien gleichmässig vertreten sind.» Das Frauenthema sei jedoch wichtig für sie und präsent. «Es gibt viele Frauen, die es toll finden, dass ich Stadtpräsidentin bin.» Oft höre sie Frauen in Bezug auf Gemeinderäte oder Politiker sagen: «Die sind alle so gescheit.» Doch die Frauen würden sich zu wenig zutrauen, ist Petra Schlüchter überzeugt:

Ich sage immer: Wenn es interessiert, machen!

Sie habe schon Respekt vor der Verantwortung, das sei normal. Doch jede und jeder habe mal angefangen, «und je länger wir etwas machen, desto mehr gewöhnen wir uns daran». Sie mache sich bewusst nicht allzu viele Gedanken und wolle «authentisch bleiben». 

Die anstehende Fusion mit Galmiz, Gempenach und Clavaleyres per 2022 habe sie in ihrer ersten Zeit als Stadtpräsidentin beschäftigt. Sie kenne das aber schon von Courlevon, das 2016 mit Murten fusionierte. Eine gute Übergabe mit den jetzigen Gemeinderätinnen und Gemeinderäten sei ihr wichtig – gerade in Galmiz, wo der Entscheid für die Fusion sehr knapp ausfiel, «damit es für beide Seiten stimmt und wir an einem Strick ziehen». Auch die Gründung von Dorfvereinen liege ihr am Herzen.

Sozialleistungen anpassen

Für Murten bedeute die Fusion, über die Bücher zu gehen: «Wir sind gewachsen und gewachsen. Es ist dringend notwendig, die Organisation, die Aufgaben und die Dienstleistungen anzuschauen und sich dafür Zeit zu nehmen.» Dafür seien zwei Klausuren geplant: im März und im Mai. «Wir sind keine kleine Gemeinde mehr, aber auch keine riesige.» Es hätten sich viele Themen aufgestaut in den letzten Jahren, es gebe eine ganze Liste. 

Ein wichtiger Punkt sei die Anstellung von Gemeinderäten. Bis jetzt hat nur der Stadtpräsident oder die Stadtpräsidentin eine Festanstellung: Seit zehn Jahren beträgt das Pensum 50 Prozent und der Lohn 66’000 Franken brutto. Es sei aber für ihre Ratskollegen schwierig, das Amt neben einem Vollzeitjob auszuführen: «Das ist nur im Ausnahmefall möglich.» Deshalb stehe zur Diskussion, ob es weitere Festanstellungen geben solle oder nicht. Es gehe um zehn oder zwanzig Prozent. Dabei gehe es nicht in erster Linie um den Lohn, sondern um die Sozialleistungen. «Das ist aber noch völlig offen, wir werden diskutieren.» 

Es sei nichts in Stein gemeisselt, auch die Organisation der Murtner Verwaltung nicht. Ihre Vision sei, diesen Prozess zu begleiten und mitzuhelfen, der Grösse von Murten gerecht zu werden:

Die Verwaltung läuft seit Jahren gut – aber passt es noch?

Diese Frage müsse sich Murten stellen. Bereits mit der Fusion 2016 habe sich der Bereich Landwirtschaft vergrössert, mit der Fusion mit Galmiz und Gempenach komme noch mehr Landwirtschaftsland hinzu. Es gelte dieser Veränderung auch weiterhin gerecht zu werden – wie auch vielen weiteren.

Wahlen im Herbst

Petra Schlüchter muss sich wie der gesamte Gemeinderat Murten im Herbst 2021 der Wiederwahl stellen: Wegen der geplanten Fusion wurde der erste Gemeinderatswahlgang auf den 26. September verschoben. Das ist für die neue Stadtpräsidentin nicht ganz einfach: «Ich musste für mich entscheiden, dass ich die Arbeit jetzt so mache, wie wenn ich sie weitermachen könnte, und habe den Gedanken an die Wahlen zur Seite geschoben.» Denn sie mache die Arbeit gerne, «und es wäre sonst nicht fair». Sie sei anders gestartet in den Murtner Gemeinderat, «jetzt habe ich die fünf Jahre nicht auf sicher», ist sich die FDP-Stadtpräsidentin bewusst.

Für die tolle Zusammenarbeit im Gemeinderat sei sie sehr dankbar. «Es läuft freundschaftlich, respektvoll, und es kommt alles auf den Tisch.» Das sei ein Glück für sie, und sie hoffe, dass das auch in der kommenden Legislatur so bleibe, «denn so können wir etwas bewirken». 

Rückblick

Zwei Legislaturen: Eine in Courlevon und eine in Murten

Petra Schlüchter trat im November 2020 die Nachfolge von Christian Brechbühl an. Im Murtner Gemeinderat ist sie seit 2016. Vor der Fusion von Courlevon, Salvenach und Lurtigen mit Murten 2016 war sie Vize-Syndique von Courlevon und musste sich für keine Parteizugehörigkeit entscheiden. Mit ihrer Wahl in den Murtner Gemeinderat änderte sich das, und sie trat der FDP bei. In Courlevon war sie während einer Legislatur von 2011 bis 2016 vertreten. Die Stadtpräsidentin lebt mit ihrem Mann und den beiden Kindern im heutigen Murtner Ortsteil Courlevon. emu

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