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Museum Murten: Vom Kuriositätenkabinett zum renommierten Museum

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Unter dem Titel «Das Haus, das Geschichten erzählt, hat auch seine eigene Geschichte» lud der Deutsche Geschichtsforschende Verein des Kantons Freiburg zu einem Vortrag im Museum Murten. In diesem ging es nicht nur um die Geschichte, sondern auch um die Zukunft des drittältesten Museums im Kanton.

«Unser Museum erzählt die Geschichte der Murtnerinnen und Murtner», meinte Denis Decrausaz, Direktor des Museums Murten, als er sich am Dienstagabend an das rund zwanzigköpfige Vortragspublikum wandte. «Heute Abend soll aber die Geschichte des Museums erzählt werden.» Im Rahmen des Vortrags hatte er sich mit der Geschichte des Murtner Museums befasst, forderte die Menschen aber auch dazu auf, ihr eigenes Wissen und ihre Erinnerungen mit ihm zu teilen, da längst noch nicht alles erforscht sei.

Ein Kuriositätenkabinett im Schulhaus

Tatsächlich hat die Stadt Murten allen Grund, stolz auf ihr Museum zu sein. Es ist nach dem naturhistorischen und dem kunsthistorischen Museum in Freiburg das drittälteste Museum des Kantons und somit auch älter als das Landesmuseum in Zürich oder das historische Museum in Bern.

Bereits 1839 wurde im Schulhaus beim Berntor ein Museumsraum eingerichtet. «Es wurden alte Waffen aus dem Zeughaus in den Museumsraum gebracht», schilderte Decrausaz. Die Verantwortlichen hätten jedoch gefunden, es gebe noch zu wenig Militaria. Mit einem Aufruf an die Bevölkerung hofften sie, mehr historische Sammelobjekte aus dem militärischen Bereich zu finden. Der Erfolg dieser Aktion war überschaubar, und so entschied das Museum, Waffen im Zeughaus Solothurn zu kaufen. «Zu der Zeit war die Begeisterung für alte Waffen gross», so Decrausaz. In ganz Europa seien neue Museen entstanden, Ausstellungsobjekte hätten den Status von Trophäen gehabt, und dementsprechend habe der Antiquitätenmarkt geboomt. «Ein Museum war so etwas wie ein Kuriositätenkabinett», so Decrausaz.

In den 1860er-Jahren wurde die Ausstellung dann um Objekte aus der Urgeschichte erweitert. Die Stadt Murten knüpfte Erlaubnisse zu archäologischen Grabungen an die Bedingung, dass gewisse Fundstücke an das Museum Murten gingen.

Ausstellung in der Millefeuille-Taktik

«Im Jahr 1900 war das Museum nicht mehr im Embryonalstadium», stellte der aktuelle Kurator fest. Stiftungsratspräsident Olivier Dürig zeigte dem Publikum ein altes Sammlungsinventar aus der Jahrhundertwende, welches im Jahr 1897 noch 121 Objekte verzeichnete, ein Jahr später 226 und um 1911 bereits 470 Objekte und 291 Münzen.  

«Das Ausstellungskonzept von damals war denkbar einfach», verriet Denis Delacrausaz. «Man stellte einfach alles aus!» Dies führte zu lustigen Kompositionen, in denen Objekte aus verschiedensten Epochen und Themenbereichen hinter- und nebeneinander angeordnet wurden. «Diese Ausstellungsschichten erinnern an eine Millefeuille», scherzte der Museumsdirektor.

Vom Stadt- zum Regionalmuseum?

In der Mitte des 20. Jahrhunderts verlor das Museum wegen mangelnder Unterrichtsräume seinen Platz im Schulhaus, und erst 1978 wurde mit der alten Stadtmühle ein neuer Ort für das Museum gefunden. Die alte Stadtmühle war seit 1945 im Besitz Murtens, ein verarmter Müller hatte sie der Stadt vermacht.

Im Publikum anwesend war auch der ehemalige FDP-Gemeinderat Ernst-Otto Kuster, der 1978 Mitglied der Museumskommission war. Er erzählte, dass das Gebäude anfangs zusammenzubrechen drohte, da der Anbau Richtung Ryf abgerutscht sei. Auch ein Feuer hätte jemand in der heutigen Schulheissenstube gelegt. «Anscheinend waren nicht alle einverstanden, dass aus der Stadtmühle ein Museum wurde», meinte Kuster.

Am Ende des Vortrags wagte der Museumsdirektor noch einen Ausblick in die Zukunft der Institution. Er sprach davon, dass der rasante Fortschritt in Technik und Technologie die Wahrnehmung der historischen Objekte umkremple. «Für ein Museum ist es lebenswichtig, die digitale Kurve zu nehmen», analysierte Decrausaz. Ein wichtiges Ziel des Museums Murten sei es, sich als Museum der Region Murtensee zu etablieren. «Wir möchten über das Stedtli hinauswachsen und ein Museum für die ganze Region werden», erklärte er. «Die Murtenseeregion hat in ihrer Rolle als sprachliche und konfessionelle Minderheit das Anrecht, gesehen und berücksichtigt zu werden.»

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