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«Musik macht das Leben schöner»

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Der Freiburger Gitarrist Sacha Ruffieux gehört zu den gefragtesten Musikern des Landes, spielt mit Künstlern wie Billie Bird, Marc Aymon oder Stress, ist seit 2018 mit seinem ersten Soloalbum, einer Blues-Platte, unterwegs und fällt gerne mit ausgefallenen Bühnenkostümen auf. Ein Bühnenkünstler, wie er im Buche steht, könnte man meinen, einer, der die Aufmerksamkeit liebt und gerne im Mittelpunkt steht. Doch der 45-Jährige, der auch unter dem Namen Sacha Love bekannt ist, sagt von sich selbst, dass er eigentlich gar nicht gerne unter Leuten sei und kleine Gruppen den grossen Massen vorziehe. Das immerhin sei ein Vorteil der Corona-Krise: dass es vorerst vorbei sein dürfte mit den Grossveranstaltungen und Raum entstehe für kleinere Anlässe in intimerem Rahmen. «Das ist schön. Ich spiele viel lieber vor zwanzig Leuten, die aufmerksam zuhören, als vor tausend, die sich mehr für das Bier an der Bar interessieren als für die Musik auf der Bühne.»

Musik schafft Kontakte

Die letzten grossen Konzerte vor dem Lockdown spielte Sacha Ruffieux Anfang März mit Rapper Stress. Danach hagelte es Absagen: Nicht nur die weiteren Konzerte mit Stress wurden gestrichen, sondern auch eine Japan-Tour mit Billie Bird oder eine Griechenland-Tour mit Marc Aymon. Im Verlauf des Sommers sei dann langsam wieder Leben in die Branche eingekehrt, sagt Ruffieux, wenn auch mit kleineren Veranstaltungen. So spielte der Freiburger etwa am spontan organisierten Festival Re! in Freiburg oder am Palp Festival im Wallis – oder auch an einem Drive-in-Konzert mit Stress. Letzteres sei aber nicht so sein Fall gewesen, sagt er, der Kontakt mit dem Publikum habe zu sehr gefehlt.

Denn auch wenn er sich selber als eher menschenscheu bezeichnet, ist Sacha Ruffieux der Kontakt mit dem Publikum wichtig. Ein Widerspruch sei das nicht, im Gegenteil: Sein Beruf erlaube es ihm, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, etwas, das ihm sonst nicht leichtfalle, sagt er. «Die Musik ist eine universelle Sprache, die auf der ganzen Welt funktioniert. Ich bin beruflich viel unterwegs und treffe überall gute Leute. Über die Musik ist man sofort integriert.»

Autodidakt im Jugendzimmer

Seine ersten Schritte als Musiker machte der Autodidakt in seinem Jugendzimmer in Villars-sur-Glâne. Zu seinen ersten Inspirationen gehörte das «White Album» der Beatles, doch er hörte auch viel New Wave und Grunge. Die Gitarre tat es ihm an, weil es ein praktisches Instrument sei, das man überallhin mitnehmen könne. Und er hatte grosse Vorbilder, die sich ihr meisterhaftes Gitarrenspiel nach Gehör angeeignet hatten: Mark Knopfler (Dire Straits) oder David Gilmour (Pink Floyd). Wie sie fing er an, die Gitarrenparts bekannter Songs mitzuspielen und sich so alles selber beizubringen. «Ich habe versucht, Kurse zu nehmen, aber das war nichts für mich.» Er halte sich selber für eher faul, sagt er, und sei dann am erfolgreichsten, wenn er gar nicht merke, dass er arbeite. Berufsmusiker habe er nie werden wollen: «Ich hatte Angst, dass ich dann zu sehr unter Zwang spielen müsste und mich von der Musik entfernen würde.» So machte er nach der Matura eine Ausbildung zum Toningenieur: «Ich dachte, so könne ich in der Musikbranche tätig sein, ohne meine eigene Musik rentabilisieren zu müssen.» Doch dann kamen immer mehr Anfragen von anderen Musikern, die ihn als Gitarristen für ihre Bands engagieren wollten, darunter etwa der Freiburger Gustav. So kam eines zum anderen, und aus Sacha Ruffieux wurde schliesslich doch ein Berufsmusiker. Nebst seiner Haupttätigkeit als Gitarrist ist er Mitinhaber des Studio de la Fonderie in Freiburg und führt seit diesem Jahr zusammen mit Martino Lepori den Gitarrenladen ­Holy Guitars (siehe Kasten).

Alles in Frage gestellt

Die Eröffnung ihres Ladens mussten Ruffieux und Lepori wegen des Corona-Lockdowns auf Ende Mai verschieben. Trotz der Krise seien die ersten Wochen vielversprechend verlaufen, das Interesse der Kundschaft sei gross, so Ruf­fieux. Ihm selber habe die Geschäftseröffnung in der Krise neuen Elan gegeben. Als im Frühling auf einen Schlag alles zusammengebrochen sei, sei er regelrecht deprimiert gewesen. «Es war schrecklich, ich dachte, es sei das Ende der Welt. Einen Monat lang habe ich kein einziges Mal Gitarre gespielt.»

Er habe seine ganze Tätigkeit als Musiker infrage gestellt. «Ich wollte im Leben immer Sachen machen, die mir sinnvoll erschienen. Nun ging es plötzlich überall darum, was notwendig sei und was nicht – und die Kunst war es offensichtlich nicht.» Er habe selber einen Moment lang in seinem Beruf keinen Sinn mehr gesehen. «Doch dann sagte ich mir, dass Kunst und Unterhaltung auch wichtig sind und dass die Leute das brauchen. Musik macht das Leben einfach schöner – und ein Gitarrenladen ist definitiv cooler als ein Waffenladen.»

Obwohl Sacha Ruffieux die Folgen der Krise wie alle Kunstschaffenden zu spüren bekommt, lässt er sich nicht aus der Ruhe bringen. «Ich lebe seit über zwanzig Jahren als selbstständiger Musiker, da ist man Unsicherheit gewohnt.» Nachdem der erste Schock überwunden gewesen sei, habe er angefangen, neue Songs für sein Soloprojekt zu schreiben und aufzunehmen. Als Sacha Love will er eine neue CD veröffentlichen und bald wieder Konzerte geben. Er glaube da­ran, dass Musik auf der Bühne trotz Corona eine Zukunft habe. Manches werde sich vielleicht verändern, sagt er. Doch Sacha Ruffieux hat seinen Optimismus wiedergefunden – und freut sich auf Konzerte abseits der grossen Säle.

In einer Sommerserie widmen sich die FN den Kunstschaffenden im Kanton. Das Interesse gilt allen Kunstformen: der bildenden, darstellenden, musikalischen und literarischen Kunst. Nach dem Corona-Lockdown soll den Künstlern so ein wenig der ihnen gebührenden Aufmerksamkeit zurückgegeben werden.

Holy Guitars

Ein neuer Treffpunkt für Musiker

Seit diesem Frühling gibt es an der Hängebrückgasse (Rue du Pont-Suspendu) direkt neben der Kathedrale in Freiburg den kleinen, aber feinen Gitarrenladen Holy Guitars. Sacha Ruffieux hat sich dort zusammen mit seinem Geschäftspartner, dem 25-jährigen Martino Lepori, einen Traum erfüllt. «Wir wollten die Lücke füllen, die mit der Schliessung des Ladens Future Music im Pérolles entstanden war», so Ruffieux.

Dort, bei Future Music, hatten sich Ruff­ieux und Lepori auch kennengelernt. «Wir haben beide da gearbeitet, im Abstand von zwanzig Jahren», sagt Ruffieux. «Der Laden war ein wichtiger Treffpunkt für Musiker.»

Diese Rolle soll jetzt Holy Guitars übernehmen. Der Laden ist liebevoll eingerichtet, kein Detail ist dem Zufall überlassen. Die Kundinnen und Kunden sollen sich wohlfühlen. Im Angebot finden sich sowohl hochwertige, neue Instrumente, speziell von Schweizer Anbietern, als auch gute Occasion-Gitarren sowie allerhand Zubehör. Ruffieux und Lepori setzen auf individuelle Beratung und wollen ihr Wissen mit ihren Kunden teilen. Wie sein älterer Partner ist auch Martino Lepori Gitarrist und spielt unter anderem bei Gjon’s Tears. Die Band ging aus der Gustav-Akademie 2018 hervor, wo Lepori als Teilnehmer und Ruffieux als Coach dabei waren.

Mit dem Start von Holy Guitars zeigt sich Sacha Ruffieux zufrieden: «Viele Leute bleiben vor dem Schaufenster stehen und freuen sich über den neuen Laden. Das Interesse ist da, besonders bei den Jungen. Das freut mich, denn diese jungen Leute sind genau so, wie ich früher war.»

cs

 

 

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