3000 Proben und Auftritte hat Bruno Zbinden mit der Musikgesellschaft (MG) Alphorn Plaffeien bereits erlebt. Doch auch nach 50 Jahren Mitgliedschaft ist für ihn ein Freundschaftstreffen wie das Oberländer Musikfest etwas Besonderes. Er freue sich darauf, die anderen Musikantinnen und Musikanten besser kennenzulernen, sagt der 68-Jährige. Das Gesellige und der Zusammenhalt mit Musikanten jeden Alters ist es denn auch, was dem B-Bass-Spieler nebst dem musikalischen Aspekt an seinem Hobby so gut gefällt.

Mehr als 50 Jahre jünger, aber nicht weniger motiviert bei der Sache, ist die 17-jährige Irina Feyer. Seit acht Jahren spielt sie Posaune, seit vier Jahren im Verein. «Das ist cool. Jetzt kenne ich fast jeden im Dorf», sagt die angehende Drogistin, die auch im Verein Bernischer Jungmusikanten dabei ist. Irina Feyer und Bruno Zbinden sind zwei von 59 Musikantinnen und Musikanten der MG Alphorn Plaffeien, die am Wochenende mit anpacken. Denn während in Kerzers die Musikgesellschaften des Seebezirks zusammenkommen (FN vom Dienstag), treffen sich die Musikgesellschaften von Plaffeien, Plasselb, Brünisried, Rechthalten, Giffers-Tentlingen und St. Silvester in Plaffeien zum Oberländer Musikfest.

Damit nicht genug: Am Samstagnachmittag treten am 20. Jugendmusiktreffen die Jugendmusikgruppen aus dem Sensebezirk und aus Gurmels auf. Auch das restliche Programm ist vielfältig (siehe Kasten). «Die ganze Musikgesellschaft steht zu 150 Prozent hinter dem Anlass, und im OK geben alle Vollgas», sagt OK-Präsident Renato Feyer. Das Startkapital für das Freundschaftstreffen, aus dem die MG Plaffeien ein dreitägiges Fest macht, haben sich die Musikanten im Sommer 2013 am Schwingfest in Burgdorf erarbeitet. Dort standen sie während drei Tagen am Stand einer Firma aus der Region im Einsatz. «Es war ein Chrampf, aber es hat sich gelohnt», sagt Renato Feyer, der seit 28 Jahren in der MG mitspielt.

Entspanntes Zuhören

Im Festzelt bei der Reitsportanlage werden sich die sechs Oberländer Musikgesellschaften, deren Tambourengruppen sowie der Gastklub aus Riggisberg (BE) am Sonntagnachmittag gegenseitig zwei bis drei Konzertstücke vorspielen. Das tun sie ganz entspannt, ohne Bewertung. Mit dem Konzert der Stromstoss-Örgeler, dem Vereinsabend und dem Brunch werde die ganze Bevölkerung angesprochen, sagt Renato Feyer. Für den Vereinsabend beispielsweise haben elf Dorfvereine gemeinsam etwas einstudiert.

Rund 300 Musikantinnen und Musikanten zur gleichen Zeit am gleichen Ort, das löst bei OK-Präsident Renato Feyer grosse Vorfreude aus. Und wenn dann das Fest gleichzeitig die Vereinskasse ein wenig aufbessert, umso besser.