Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Muss ein Freiburger Teller Bio sein?

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Der Grosse Rat hat ein Postulat und eine Motion angenommen, welche beide lokale Produkte in Kantinen fördern wollen. Wie das geschehen soll, ist aber noch offen.

Rund sieben Millionen Mahlzeiten werden jährlich im Kanton Freiburg in der sogenannten Gemeinschaftsgastronomie serviert. Ein grosses Potenzial, um lokale und regionale Produkte zu fördern, hat auch der Grosse Rat erkannt und gestern ein Postulat und eine Motion in dieser Richtung gutgeheissen.

Das Postulat von Laurent Thévoz (Grüne, Freiburg) und Xavier Ganioz (SP, Freiburg) appelliert an die Vorbildfunktion des Staates, welcher sich zu nachhaltiger Entwicklung verpflichtet hat. Die Verkleinerung des ökologischen Fussabdrucks steht im Zentrum dieses Vorstosses, den auch der Staatsrat zur Annahme empfahl. Der Rat stimmte dem mit 74 gegen 16 Stimmen zu.

Die Motion von Romain Castella (FDP, Albeuve) und Ruedi Schläfli (SVP, Posieux) fordert zwar ebenfalls die Verwendung lokaler Produkte in Kantinen, setzt aber den Akzent auf wirtschaftliche Aspekte für die Landwirtschaft und die Lebensmittelverarbeitung. Der Staatsrat hatte die Motion zur Ablehnung empfohlen, das Parlament genehmigte sie aber mit 48 gegen 40 Stimmen.

Zwei Ideologien

Die beiden verschiedenen Ansätze des Postulats und der Motion gaben Anlass zu einer Debatte. So empfahl Jean Bertschy (SVP, Orsonnens) Ablehnung des Postulats, weil dieses explizit Bio-Produkten den Vorrang gebe. «Bio-Produkte machen nur zehn Prozent unserer Produktion aus, wir müssen aber alle Produkte fördern», sagte er. «Es ist zu viel von Bio die Rede», so Gabriel Kolly (SVP, Corbières); er stellte sich ebenfalls gegen das Postulat. Michel Losey (SVP, Sévaz) sagte: «Die anderen 90 Prozent der Freiburger Produkte sind punkto Qualität und Geschmack ebenso gut wie Bio-Produkte.»

Postulant Laurent Thévoz verteidigte sein Anliegen: «Bio und herkömmliche Produkte ergänzen sich auf dem Markt sehr gut. Aber wenn wir die Belastung von Boden, Luft und Wasser berücksichtigen, kann vor allem Bio etwas zu einer Verbesserung beitragen.»

Staatsrätin Marie Garnier wies darauf hin, dass das Postulat «Produkte aus der Region, vorzugsweise aus biologischer Landwirtschaft» erwähne, andere Produkte also nicht ausschliesse. Sie sagte, dass es Landwirte sowieso schon schwer hätten, weshalb «ideologische Angriffe» kontraproduktiv seien. Sie griff auch eine Intervention von Dominique Zamofing (CVP, Posieux) auf, der meinte, lokal und regional könne auch «Schweizer Produkt» bedeuten: «Regionen dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden.»

Der Staatsrat wird nun prüfen, in welcher Form, ob durch Gesetz oder Reglement, die Kantinen zur Verwendung heimischer Produkte animiert werden können. uh

Meistgelesen

Mehr zum Thema