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«Mütter, die weiterarbeiten wollen, sollen diese Möglichkeit erhalten»

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Autor: Marc KipfeR

Die Familie und deren Bedürfnisse in der Gesellschaft befinden sich im Wandel. Sinkende Geburtenzahlen, steigende Anforderungen in Ausbildung und Beruf sowie immer mehr berufstätige Frauen sind Zeichen dieser Entwicklung.

Die Unterrichtszeiten an öffentlichen Schulen hätten sich dieser Entwicklung bislang verweigert, schrieb die FDP des Seebezirks in der Einladung zu ihrem Herbstanlass vom letzten Donnerstag. Im Hotel Schiff trafen sich die Freisinnigen der Region, um das Thema «Tagesstrukturen» zu diskutieren.

An der Podiumsdiskussion beteiligten sich Ruth Derrer Balladore (Schweizerischer Arbeitgeberverband), Pierre Esseiva (CEO Wago Contact SA, Domdidier), Daniela Barilli (Schule & Elternhaus, Kerzers) und Christian Brechbühl (Gemeinderat Murten, Dikasterium Bildung).

«Hausfrau lic. oec.»

Die Diskussion solle nicht dazu dienen, verschiedene Formen von Tagesstrukturen miteinander zu vergleichen, meldete sich Murtens Stadtpräsidentin Christiane Feldmann zu Wort, als sich die Voten auf dem Podium früh in diese Richtung bewegten. Wichtig sei, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit Kindern – ob sie nun mit reduziertem Pensum oder voll weiterarbeiten wollen – die nötige Flexibilität bei ihrem Arbeitgeber anträfen, sagte Feldmann.

Zuvor hatte Daniela Barilli aus ihrer eigenen Erfahrung ein anschauliches Beispiel für die Bedürfnisse einer jungen Mutter gegeben. «Ich hatte Mühe, meine 100-Prozent-Stelle aufzugeben», so die Betriebsökonomin. «In der ersten Zeit nannte ich mich Hausfrau lic. oec.», erinnerte sich Barilli. Später habe sie sich dann mit der Bezeichnung «Mutter» abgefunden.

Vorurteile noch nicht überwunden

«Mütter mit einem Vollzeitjob. Dieses Thema war bis vor Kurzem nicht salonfähig», befand Ruth Derrer Balladore. Als sie nach der Geburt ihres Sohnes vor 15 Jahren zu 100 Prozent weiterarbeitete, hätten viele ihrer Kolleginnen komisch reagiert und sich dabei vielleicht insgeheim gedacht: Da ist jetzt eine, die das umsetzt, wovon wir mit 20 alle geredet haben.

Noch heute sei der Schritt, ein Kind in einen Hort zu geben, von Vorurteilen belastet, so Derrer Balladore. «Manche Eltern befürchten offenbar, im Hort gerate ihr Kind in schlechte Gesellschaft. Dabei gehen diese Kinder nicht selten in dieselbe Schulklasse.» Hortkinder kämen im Volksmund gleich nach den Schlüsselkindern, lautete ihr leicht zynisches Fazit. Dabei sei es wichtig, denjenigen Müttern, welche dies wünschten, die Möglichkeit zum Weiterarbeiten zu geben.

Tagesstrukturen bringen den Unternehmen Vorteile

Ein breiteres Angebot an Tagesstrukturen biete auch aus Sicht der Unternehmen eine ganze Palette von Vorteilen, hielt Pierre Esseiva fest. «Es geht weniger Ausbildung verloren, wenn Mütter weiterarbeiten. Zudem kommt es zu weniger Stress und weniger Abwesenheiten, wenn die Betreuung der Kinder fix organisiert ist», sagte Esseiva. Als positives Beispiel nannte er Avenches, wo nach der Ankunft von Nespresso eine Kinderkrippe eingerichtet werden konnte, weil die Nachfrage deutlich angestiegen war.

Auch für den Seebezirk sei die weitere Entwicklung von Tagesstrukturen ein Muss, waren sich die Gesprächsteilnehmer am Ende einig. «Regionen mit einem guten Angebot ziehen Arbeitnehmer an, die den Job und damit den Wohnort häufig wechseln», zeigte sich Christian Brechbühl überzeugt. Tagesstrukturen seien daher nicht zuletzt als Standortvorteil zu betrachten.

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