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Nabucco zwischen Tradition und Moderne

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Posaunen und Tuba eröffnen die Ouvertüre, musikalisch, präzise, intonationssicher. Dirigent Nir Kabaretti und das Freiburger Kammerorchester strahlen auch in den kommenden kontrastierenden Teilen der Eröffnung eine faszinierende Ruhe aus, lassen die Ouvertüre in einem breiten zusammenhängenden Bogen klangschön, natürlich und ausdrucksstark erklingen, ohne übertriebenes Pathos, ohne Effekthascherei. Und die anschliessende Chorsequenz verrät einen homogenen, durch Pascal Mayer ausgezeichnet vorbereiteten Chor der Lausanner Oper, beweglich, auch in den Fortissimostellen kontrolliert, den Text verständlich artikulierend. Es beginnt ein beachtliches Werk allgemein menschlicher Werte, ein Werk um Macht und Befreiung, um Verachtung und Respekt, um Hass und Liebe.

Bühne, Kostüme

Ein wunderschönes erstes Bild: Über die hufeisenförmige, dreiteilige Terracotta-Struktur der weiten Bühne schreiten still die verfolgten Hebräer und Leviten einher, formieren sich zu einem ästhetisch-atmosphärischen Gesamtbild, gehüllt in beduinenartige Gewänder, warme, sandige Farbtöne aussendend. Und auf den zwei riesigen Leinwänden und dem alten Römischen Museumsbau erstrahlen dezent einzelne Flammen, formen sich allmählich zu leuchtenden, auf der siebenarmigen Menora flackernden Kerzen, Symbole des Lichts, Symbole einer leisen Hoffnung im Kampf gegen die überlegen anstürmenden Babylonier.

Eigenwillige Inszenierung

Der Regisseur Marco Carniti nützt die breite Arenenbühne gekonnt aus, führt Chorleute und Statisten zu wirkungsvollen Formationen, ohne äussere Hektik. Er arbeitet mit illustrierenden Symbolen, die auf der Treppe und auf den Leinwänden erscheinen: Menora, Thron, Gesetzeshand, Krone, Götzenbild. Und die beiden riesigen Leinwände (je 8-mal 4,60 Meter) sind «echte Protagonisten» der Oper, bilden eine konstante «Bilder-Erzählung», die parallel zum Geschehen auf der Bühne verläuft» (Regisseur), illustrieren die Aktionen, verstärken «das Poetische» der Oper. Die Videos können eindrücklich erzählen: ruhige, sich allmählich entwickelnde oder stehende Bilder, matte Farben, Kerzenlichter, Gitterstäbe, Gesetzeshand; manchmal auch bewegte Bilder: die Stadtmauer Jerusalems mit den Silhouetten karger Dächer, die grösser werden, zusammenbrechen. Doch sie erzählen auch ablenkend, unruhig, nervös: dominierende Aktionen, Wasserspiele, Nebelschwaden, grelle Farbtöne. Die ungemein dichte musikalische und gestische Schilderung der leidvoll klagenden Gefangenen in «Va pensiero» wird beeinträchtigt durch eigenartige, aufdringlich, die leidenden Menschen durch das Universum jagende, wegbefördernde «Flösse».

Ausgewogenes Solistenensemble

Nabucco (Sebastian Catana) schwankt glaubwürdig zwischen Machtdemonstration, Verzweiflung, Wahnsinn und Tochterliebe, Maria Billeri füllt ihre wahnwitzige Rolle als «Halbschwester» und «Sklavin» mit Leidenschaft, Innerlichkeit und grosser, vibratoreicher Stimme aus. Rubens Pelizzari berührt als Ismael mit seinem agilen, höhensicheren, hellen Tenor, Marie Karall verkörpert mit warmer, einnehmender Mezzostimme eine liebenswürdige Fenena. Die mächtige Erscheinung des Bassisten Oren Gradus charakterisiert stimmig den Hohepriester Zacharias.

Guter Dirigent

Eine interessante Aufführung, die geprägt ist durch die sorgfältige musikalische Gestaltung des Dirigenten Nir Kabaretti und die–vor allem durch die vielgestaltigen, konstant begleitenden und manchmal fast erdrückenden Videobilder–den Opernbesucher herauszufordern vermag!

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