Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Nach 100 Jahren ein Kantonalverband

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Eigentlich hätte dieser Schritt bereits 1915 erfolgen sollen», sagte Clément Moret, Direktor des Freiburgischen Milchverbandes, an der 100. Delegiertenversammlung gestern in Neyruz. Jetzt ist es halt das Jahr 2016, in dem auch die Milchproduzenten Deutschfreiburgs dem kantonalen Milchverband beitreten.

Einstimmig genehmigte die Versammlung rückwirkend auf den 1. Januar die Aufnahme folgender Gesellschaften oder Genossenschaften: Bösingen, Brühl-Brünisried, Düdingen, Friesenheid, Lanthen, Niederried, Rechthalten, St. Antoni, Wünnewil, Zollhaus, Zur Schür (St. Silvester), Bagewil, Mariahilf, Nant-Sugiez-Praz, Obermonten und Überstorf. Dazu wurden auch 29 einzelne Milchproduzenten hauptsächlich aus dem See- und dem unteren Sensebezirk aufgenommen. Der Verband verzichtete für die neuen Mitglieder auf eine Eintrittsgebühr.

Mit einem Mal vergrössert sich innerhalb des Verbandes die Zahl der Produzenten um 160 auf über 1400, und die jährliche Milchmenge um 25 Millionen auf knapp 300 Millionen Kilogramm. Dank dieser Aufnahme produziert der Verband nun fast 50 Prozent der Gesamtmenge an Gruyère AOP. «Nun decken wir mit unseren Mitgliedern den grössten Teil des Kantons Freiburg ab», so Moret. «Einzig einige kleine Gesellschaften müssen noch Details regeln. Sie sollten aber 2017 oder spätestens 2018 ebenfalls beitreten», sagte er.

Nach Auflösung der Lobag

Die Produzenten aus dem bisherigen Verbandskreis Sense-See waren hauptsächlich den Landwirtschaftlichen Organisationen Bern und angrenzende Gebiete (Lobag) angeschlossen. Diese lösten sich aber im Sommer 2014 auf und gingen in den Berner Bauernverband über. Die Deutschfreiburger Produzenten waren deshalb vor die Wahl gestellt, ob sie sich dem Freiburger Milchverband oder der Aaremilch AG anschliessen sollten (die FN berichteten). Sie wählten nun auf dieses Jahr hin die Freiburger Lösung.

Butterberg als Mahnmal

Verwaltungsratspräsident René Vonlanthen hätte im vergangenen Jahr mit den 100-Jahr-Feierlichkeiten des Verbandes allen Grund gehabt zu frohlocken, doch er sagte: «2015 ist ein Jahr, das man am besten vergisst.» Der Butterberg sei ein Fiebermesser für die Gesundheit der Milch, so Direktor Moret; mit einem Butterlager von über 6500 Tonnen ist diese Menge aber derzeit so gross, wie schon lange nicht mehr. «Die Butterbestände sind angestiegen, und auch wenn dies sehr erstaunlich ist, sind die Milchlieferungen in den letzten Monaten trotz eines tiefen Milchpreises hoch geblieben. Das ist eine Flucht nach vorne: Es wird mehr Milch produziert, um die Verluste beim Milchpreis auszugleichen.»

Auch beim Gruyère AOP ist Vonlanthen nicht sehr optimistisch. Dieses Freiburger Produkt, das in den letzten Jahren zu keinen Sorgen Anlass gab, spürt das problematische Marktumfeld. Dass 2016 ein schwieriges Jahr für den Gruyère AOP wird, begründet Vonlanthen nicht nur mit einem Rückgang der Verkäufe auf dem europäischen Markt um fast 10 Prozent. Vor zwei Wochen entschied sich die Sortenorganisation, die Produktion 2016 auf 90 Prozent der Basismenge zu begrenzen. «Die Bestände des Gruyère AOP haben in beunruhigendem Mass zugenommen», so Vonlanthen. «Es ist enttäuschend zu sehen, dass wir mit einer so hohen Qualität immer noch alten Gruyère in den Kellern lagern.»

Vonlanthen forderte vom Bund Sofortmassnahmen, um die Lage der Milchproduzenten zu verbessern. Er kann sich als Lösung eine Kombination von Direktzahlungen und einer Begrenzung der Mengen vorstellen.

 

Gabriel Yerly. Bild Vincent Murith

«Nun decken wir den grössten Teil des Kantons ab.»

Clément Moret

Direktor Freiburgischer Milchverband

Milchverband: Gabriel Yerly ist neuer Präsident

D ie Delegiertenversammlung des Freiburgischen Milchverbandes hat Gabriel Yerly (Berlens) gestern zum neuen Präsidenten für die Periode 2016 bis 2019 gewählt. Yerly war bisher Vizepräsident des Verbandes. Der Eidgenössische Kranzschwinger übernimmt das Amt von René Vonlanthen (Praroman), welcher seit 2000 diese Funktion ausübte und nun das Ende der zulässigen Amtszeit erreicht.

Höhepunkt in Vonlanthens Präsidialzeit waren die Feierlichkeiten zum 100-Jahr-Jubiläum des Verbandes 2015. Dazu erschien auch eine Jubiläumsschrift (die FN berichteten). Dieses Jahr bezog der Verband zudem neue Büroräumlichkeiten in Bulle.

Neu in den Verwaltungsrat des Milchverbandes wurden auch Alexandre Philipona (Marsens), Yves Nicolet (Cottens) und Patrice Papaux (La Verrerie) gewählt. Deutschfreiburg ist durch Rinaldo Lottaz (Alterswil) vertreten. Neu kandidiert der Freiburger Christophe Noël anstelle von René Vonlanthen als Vizepräsident bei den Schweizer Milchproduzenten. Der Zuwachs an Deutschfreiburger Neumitgliedern rechtfertigt zudem die zwei Sitze des Freiburgischen Milchverbandes im Vorstand der Sortenorganisation Gruyère. uh

Meistgelesen

Mehr zum Thema