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Nach 50 Jahren ist Schluss

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Nach 50 Jahren ist Schluss

Cecile Henninger hat ihr Dorflädeli in Gurmels aufgegeben

Am Donnerstagmittag schloss Cecile Henninger ihr Lädeli in Gurmels endgültig. 50 Jahre lang hatte sie das «Konsum» im Dorfzentrum geführt.

Von PATRICK HIRSCHI

«Konsum Konkordia», «Vege», «Mon amigo», «Vis-à-vis» – Das Lädeli in Gurmels hat seinen Namen einige Male gewechselt, seit Cecile Henninger und ihr Mann es 1955 als Geschäftsführer übernommen hatten. Zu Beginn diente ein einziges Zimmer als Verkaufsraum. 1963 kam ein Anbau hinzu, und Ende der 60er-Jahre kaufte das Ehepaar das Geschäft der Konsumgenossenschaft ab. Nach dem Tod ihres Mannes 1996 hat Cecile Henninger das Lädeli alleine weitergeführt.

Dass sie dieses jetzt schliesst, habe vor allem gesundheitliche Gründe, sagt die 75-Jährige im Gespräch mit den FN. In den letzten Jahren habe sie zwar auch zu spüren bekommen, dass die Kundschaft vermehrt in die grossen Einkaufszentren ausweicht. Aber trotzdem habe sie bis zuletzt auf eine treue Stammkundschaft zählen können. Und die reichte von Kriechenwil bis Murten und von Courtaman bis Jeuss.

Kein Taschenverbot für Schüler

«Eine Kundin ist in Tränen ausgebrochen, als sie von der Schliessung erfuhr», sagt Silvia Bapst, eine der zwei langjährigen Teilzeitangestellten. Sogar die OS-Schulkinder würden das Ende des «Konsums» bedauern. Grund: Im anderen Dorflädeli von Gurmels müssten sie ihre Schultaschen am Eingang abgeben, hier hingegen nicht.

So sei es zwar schon mal vorgekommen, dass am Abend ein Pack Kaugummi fehlte. Aber das passe zur grosszügigen Art von Cecile Henninger, meint Priska Rotzetter, die andere Aushilfe. Wenn jemand knapp bei Kasse war, habe die Chefin
die Ware auch mal auf Kredit gegeben.
Diese Geschäftspraxis stiess offenbar auf Dankbarkeit. «Eine Kundin hat uns einmal darauf hingewiesen, dass unser Kaffee viel zu billig sei im Gegensatz zu anderen Anbietern», erzählt Rotzetter.

Preisübergabe wird zum Dorffest

Gerne erinnert sich Cecile Henninger zurück an alte Zeiten. Die Konsumgenossenschaft hatte jeweils alle zwei Jahre einen Mitarbeiterausflug organisiert. Eine Knorrli-Figur begleitete die Gesellschaft und sorgte für Unterhaltung.

Und anfangs der 70er-Jahre fand vor ihrem Geschäft die Preisübergabe eines schweizweiten Wettbewerbs von «Mon amigo» statt. Peter, der damals etwa neunjährige Sprössling der Familie Felser, hatte den ersten Preis gewonnen – ein Auto. Vater und Mutter nahmen das Gefährt in Empfang. Selbstredend durfte auch die Dorfmusik bei diesem Anlass nicht fehlen. Und alle Beteiligten waren anschliessend zum Essen bei Henningers eingeladen.
Mit der Verkaufsfläche passiert vorläufig nichts. Für einen Umbau in ein Büro wären kostspielige Investitionen nötig. Und die Mitarbeiterinnen sind nicht an einer Übernahme interessiert. «Die Konkurrenz ist heute zu gross», findet Silvia Bapst.

Bapst und Rotzetter sind sich einig, dass ihnen nun etwas fehlen wird. «Deshalb wollen wir Zili in Zukunft regelmässig besuchen», sagen sie. Sie sei eine liebe Chefin gewesen, mit der es nie «Gschtürm» gab.

Bleibt noch die Frage, wo die drei Frauen zukünftig einkaufen werden. Sie blicken sich erstaunt an. «Das haben wir uns noch gar nicht überlegt», antworten sie – und fangen an zu schmunzeln.

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