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Nach dem Höhepunkt im Tief

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Christian Schmutz, der neue Technische Leiter der Südwestschweizer Schwinger – der Düdinger folgte im Januar auf Ruedi Schläfli –, ist nicht zu beneiden. Viele seiner Spitzenkräfte stehen ihm momentan nicht zur Verfügung. Derweil Michael Nydegger, der letzte aktive Freiburger Eidgenosse, pausiert (siehe Kasten), sind andere mit teils schweren Blessuren ausser Gefecht gesetzt. Der Greyerzer Benjamin Gapany etwa, in der vergangenen Saison der eigentliche Teamleader der Südwestschweizer, hat sich das linke Kreuzband angerissen. Der 22-Jährige aus Marsens wird demnächst operiert und wohl einen Strich unter diese Saison ziehen müssen. Bereits am Meniskus operiert worden ist Marc Guisolan (St-Aubin). Und Vincent Roch (Constan­tine), der beim Eidgenössischen in Estavayer-le-Lac den Kranz nur knapp verpasst hatte, nahm nach der Rekrutenschule erst kürzlich das Training wieder auf. Zu allem Übel verletzten sich am letzten Sonntag beim Regionalfest in Courtepin auch noch der Düdinger Rolf Kropf (Knie) und Paul Hayoz.

Die fehlende Breite

«Man kann sich natürlich viele Gedanken machen», sagt Schmutz angesichts der Misere, «aber es ist nun mal so, wie es ist.» Der Technische Leiter mag nicht hadern, auch wenn er weiss, dass gerade ein kleiner Teilverband wie der südwestschweizerische solche Ausfälle nur schwerlich kompensieren kann. «Wir haben nicht die Masse, über die die anderen Teilverbände verfügen. Umso mehr sind wir auf einzelne Spitzenathleten angewiesen, wenn wir etwas reissen wollen.» Schmutz denkt dabei an das Südwestschweizerische Fest in Kerzers (15./16. Juli) oder das Schwarzsee-Schwinget (18. Juni). «Fehlen uns die Besten, wird es schwierig, Kränze zu holen.» Das gilt insbesondere auch für den Saisonhöhepunkt in dieser Saison, das Unspunnenfest von Ende August in Interlaken.

Schmutz hofft, dass bis dann der eine oder andere Schwinger von seiner Verletzungspause zurückgekehrt ist. So, wie es heute aussieht, scheint indes klar, dass er auf Leute wie den Brünisrieder Steven Moser, den Sieger von Courtepin, den aufstrebenden Galmizer Lario Kramer oder Johann Borcard setzen muss. «Wir hatten erst zwei Hallenschwinget und zwei Regionalfeste. Ich habe noch nicht alle Schwinger gesehen», hält Schmutz fest. Einen ersten Aufschluss erhalte er am Freiburger Kantonalen in Cottens vom 4. Juni. «Dann werden sechs Gästeschwinger vor Ort sein, und wir werden sehen, wo wir stehen.» Die grundsätzliche Zielsetzung sei wie jedes Jahr die gleiche, so Schmutz. «Wir wollen Kränze gewinnen, sei an den Bergschwingfesten oder an den auswärtigen Teilverbandsfesten.»

Konzentration aufs Kerngebiet

Um dieses Ziel zu erreichen, hat Schmutz in der Trainingsplanung im Vergleich zu seinem Vorgänger kleine Anpassungen vorgenommen. Hauptsächlich geht es darum, dass in den monatlichen Zusammenzügen der Südwestschweizer die Technik im Vordergrund steht. «Wir werden uns ausschliesslich auf das Schwingen konzentrieren. Das ist unser Kerngebiet.» Die meisten Schwinger seien körperlich eh schon parat, da bringe ein zusätzliches Konditionstraining nichts, zumal es möglicherweise beim einen oder anderen nicht ins Konzept passe. «Die Idee ist, dass wir bei den gemeinsamen Trainings möglichst vollzählig sind, damit wir von einem qualitativ guten Zusammenzug profitieren können.» Es gäbe einige Schwinger, die körperlich top seien, denen es aber an der Technik fehle. Dem will Schmutz entgegensteuern.

Rund acht Monate nach dem Eidgenössischen, bei dem sie leer ausgegangen sind, steht es bei den Südwestschweizern nicht zum Besten. «Ich will nicht gleich von einem ‹Blues› reden, aber eine gewisse Müdigkeit ist schon zu verspüren», hält Schmutz fest. Die Luft ist etwas raus. Ein Phänomen, das nicht selten nach Grossanlässen eintritt. «Aber nach dem Eidgenössischen ist vor dem Eidgenössischen. Wir haben nun wieder drei Jahre Zeit, um uns auf das nächste vorzubereiten.»

Regionalfest Courtepin

Moser und Kramer im Schlussgang

Der Brünisrieder Steven Moser gewann am Sonntag das Regionalfest in Courtepin. Im Schlussgang setzte er sich gegen den jungen Seeländer Lario Kramer (Galmiz) nach 5:20 Minuten mit einem Kniestich durch. Beide Freiburger hatten den Schlussgang mit je vier Siegen und einem gestellten Gang (Moser gegen Johann Borcard und Kramer gegen Remo Schenkel) erreicht. Der Berner Gast Schenkel klassierte sich im zweiten Rang vor Vincent Roch, der nach der Rekrutenschule noch ein wenig Trainingsrückstand hat. Neben den Aktiven trugen in Courtepin auch die Jungschwinger einen Wettkampf aus.

fs

 

Courtepin. Regionalfest (78 Schwinger, 1150 Zuschauer). Schlussgang: Steven Moser schlägt Lario Kramer nach 5:20 Minuten mit Kniestich. Rangliste: 1. Steven Moser (Brünisried) 58,75. 2. Remo Schenkel (Worb) 58,00. 3. Vincent Roch (Constantine) 57,75. 4. Lario Kramer (Galmiz), Simon Röthlisberger (Leimiswil), Frédéric Emonet (Pensier) und Fabien Emonet (Pensier) je 57,00. 5. Fredy Riedo (Plaffeien) und Marco Bernhard (Urtenen-Schönbühl) je 56,75. 6. Roger Aebi (Rohrbach) und Fabio Portmann (Oberschrot) je 56,50. 7. Dorian Kramer (Galmiz) 56,25. 8. Simon Gassmann (Murist), Michel Dousse (Oberschrot), Johann Borcard (Broc), Marco Hadorn (Mühledorf) und Sven Hofer (Kerzers) je 56,00.

Jungschwinger. Jg. 08/09: 1. Gaëtan Jacquaz (Ecuvillens) 59,50. 2. Ruben Braig (Gurbrü) 57,50. 3. Nico Amacker (Agarn) 57,00. Jg. 06/07: 1. Laurent Tornare (Botterens) und Yannick Suchet (Grndvillard) je 58,25. 2. Joffrey Tissot (Boudry), Fabien Jacquez (Ecuvillens) und Anthony Fontaine (Charrat) je 56,75. 3. Romain Berset (Cressier) 56,50. Jg. 04/05: 1. Daniel Tschumi (Wolfisberg) 58,50. 2. Remo Stalder (Rumendingen) und Noé Panchaud (Villarimboud) je 56,75. 3. Silvan Zbinden (St. Silvester), Leo Siegen­thaler (Jeuss) und Bastien Nicolet (Cottens) je 56,50. Jg. 02/03: 1. Romain Collaud (Vallon) 59,50. 2. Lucas Wahli (Sugiez) 57,75. 3. Sven Tschachtli (Kerzers) 57,50.

Fehlende Motivation

Eidgenosse Michael Nydegger diese Saison nicht im Sägemehl

«Ich werde in diesem Jahr kein Fest bestreiten», sagte Michael Nydegger gegenüber «La Liberté». «Ich habe die Motivation verloren.» Der 31-jährige Eidgenosse aus Oberschrot, der gestern für die FN nicht erreichbar war, hatte sich in Estavayer ein Innenband am Knie gerissen. Heute ist er zwar wieder gesund, hat aber andere Prioritäten. Der Maschinenbauingenieur hat im Herbst 2015 mit einem Zweitstudium (Sportwissenschaften) begonnen. «Vielleicht kehre ich nochmals ins Sägemehl zurück. Der Entscheid fällt im September.»

TK-Chef Christian Schmutz bedauert Nydeggers Entscheid. Selbst mit ihm gesprochen hat er noch nicht. «Ich weiss nicht, was er im Sinn hat. Aber letztlich muss jeder selber wissen, was er macht.» Ein erfolgreiches Comeback, so viel scheint klar, ist nach einer einjährigen Pause in einer Sportart, die sich insbesondere in Sachen Athletik stetig weiterentwickelt, mehr als ungewiss.

fs

 

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