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Nach dem Millionenverlust macht sich Gottéron nun wieder ans Geldverdienen

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Fast 3,2 Millionen Franken Verlust resultiert für Gottéron aus der Corona-Saison. Der Plan des Clubs: Mund abwischen, 7000 Abos verkaufen und wieder Gewinn machen. Dabei helfen soll nun doch auch ein Testzentrum beim Stadion.

Eine durchzogene Saison mit vielen Höhen und Tiefen sei es gewesen, sagte Gottérons Präsident Hubert Waeber am Mittwochabend an der Generalversammlung des Clubs. Auf die Begeisterung über den Einzug ins neue Stadion folgte die Ernüchterung mit dem Zuschauerverbot, auf die starke Qualifikation der Mannschaft folgten schwache Playoffs. «In einem Bereich aber gab es keine Kontraste: bei den Finanzen», sagte Waeber mit einem Hauch Galgenhumor. Dort war mehr oder weniger alles immer nur schlecht.

Finanziell eine rabenschwarze Saison

Beispiele dafür bietet die Jahresrechnung zuhauf: Die Matcheinnahmen, die mit dem neuen Stadion deutlich höher hätten ausfallen sollen, beliefen sich gerade einmal auf 716 000 Franken. In der kleineren Arena waren es im Jahr zuvor 5,3 Millionen gewesen. Aber damals hatten auch nicht bloss zwei Spiele vor Zuschauern stattgefunden. Zu allem Überfluss kostete auch noch die Umsetzung einiger Corona-Massnahmen 185 000 Franken, etwa das Installieren der Sitze auf den Stehplätzen oder die Ausgaben für Kleinkram wie Desinfektionsmittelspender.

Selbst mit den A-fonds-perdu-Beiträgen des Bundes, eigentlich ein Segen für die Clubs, hatte Gottéron noch Pech, wie der scheidende Generaldirektor Raphaël Berger – er verlässt den Club am 31. Oktober – ausführte. Freiburg erhielt gut 3 Millionen Franken. Berechnet wurde der Betrag anhand der Zuschauerzahlen aus der Saison 2018/19, als die Zuschauerkapazität in der BCF-Arena noch viel tiefer war. Das sei aber nicht berücksichtigt worden, sonst hätte Gottéron 1,5 Millionen Franken mehr erhalten.

«Im Grossen und Ganzen unter Kontrolle»

So aber war der Club auf den Goodwill von Fans und Sponsoren angewiesen – und wurde nicht enttäuscht. Mit dem Verzicht auf Rückerstattungen flossen fast 3,5 Millionen Franken in die Clubkasse. Weniger hoch als budgetiert fielen auch die Löhne und Sozialabgaben für das Personal aus. Mit 10,17 Millionen Franken bewegten sich die mehr oder weniger auf Vorjahresniveau, obwohl mit dem Einzug ins neue Stadion im Rahmen einer Vorwärtsstrategie eigentlich eine Million mehr in die erste Mannschaft hätte investiert werden sollen. Dank der Kürzung der Löhne konnte allerdings auch hier gespart werden.

Am Ende schaute trotzdem ein Verlust von 3,188 Millionen Franken heraus. Der Club hat deshalb beim Bund einen Covid-Kredit in der Höhe von vier Millionen Franken aufgenommen. «Die mittelfristigen Folgen, beginnend mit der Rückzahlung der verschiedenen Darlehen, werden den Verein daran hindern, seine Zukunftsplanung wie vorgesehen zu gestalten», steht im Geschäftsbericht. «Die Situation ist im Grossen und Ganzen unter Kontrolle, aber die aktuelle Krise wird Spuren hinterlassen, die erst nach einiger Zeit verschwinden werden.»

Nun doch ein Testzentrum

Doch Hubert Waeber ist ein Optimist. «Wir waren bereit für grosse Herausforderungen, wurden stark gebremst – und blicken nun trotzdem positiv in die Zukunft», begann er sein Schlussfazit. Im Gespräch mit den FN sagte er nach der Versammlung, die Signale von Sponsoren und Fans seien sehr positiv. Rund 6000 Abonnemente hat Gottéron bis jetzt verkauft, 6500 sind budgetiert. «Aber unser Ziel sind 7000», sagte Waeber.

Die restlichen der rund 9000 Tickets sollen dann als Einzelbillette verkauft werden. «Zum Beispiel auch an Ungeimpfte, die nicht für jeden Match den Testaufwand auf sich nehmen mögen, aber vielleicht ab und zu für einen besonders attraktiven Match.» Um diesen Kunden das Leben zu erleichtern, will Gottéron entgegen früherer Ankündigungen nun doch ein mobiles Testzentrum vor dem Stadion anbieten, verriet Waeber im Gespräch. Der Club schaue sich die Sache derzeit mit einem privaten Anbieter an.

Budget sieht Gewinn vor

Das Budget für die kommende Saison, das an der GV noch nicht vorgestellt wurde, beträgt gemäss Waeber – Gastronomie inklusive – rund 24 Millionen Franken. Die Tendenz sei leicht sinkend, es sei rund eine halbe Million tiefer als das letzte Budget, das erstellt wurde, bevor es durch die ganzen Corona-Massnahmen ohnehin hinfällig geworden war. Budgetiert ist für die kommende Saison ein Gewinn von 300 000 Franken. «Aber mit 7000 Abonnenten könnten wir 800 000 bis eine Million anstreben», so Waeber, der den Covid-Kredit möglichst schnell zurückzahlen möchte, unter anderem, weil er mit Auflagen verbunden ist.

Zusätzliche Gelder erhofft sich Waeber auch von der Vermietung der Eishalle. Seminare, Generalversammlungen, vielleicht sogar Konzerte – der Präsident kann sich vieles vorstellen. «Insbesondere im Mai, Juni und Juli hoffen wir so in Zukunft auf zusätzliche Einnahmen.»

Schultheiss hört auf…

Nicht mehr viel an geht das alles André Schultheiss. Der Kultfan und langjährige Präsident des Fanclubs Sense, der jahrelang die Auswärtsfahrten organisierte, gab am Ende der Versammlung bekannt, dass er seinem Herzensclub den Rücken kehrt und von allen Funktionen zurücktritt. Er könne sich mit dem modernen Sport, bei dem sich vieles nur ums Geld drehe und die Wichtigkeit der Fans vom Portemonnaie abhänge, nicht mehr identifizieren.

…und Bykow ebenfalls

Nicht anwesend war am Mittwoch Slawa Bykow, der sich für seine letzte Generalversammlung als Verwaltungsrat entschuldigen liess. Bykow hatte im Sommer im Interview mit der Zeitung «La Liberté» erklärt, die Strukturen im Bereich Sport seien bei Gottéron stabil, er überlasse seinen Platz im Verwaltungsrat deshalb lieber jemandem, der sich im wirtschaftlichen Bereich engagiere. Ein Nachfolger wurde am Mittwoch allerdings noch nicht ernannt. Bykow werde sich weiter als Botschafter des Clubs engagieren und sich noch mehr in der Nachwuchsstiftung, die seinen Namen trägt engagieren, schloss Waeber.

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