Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Nach Hermann Oberli sind auf den Salomonen im Südpazifik Kinder benannt

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Als Schweizer auf den Salomonen wähnt man sich zwischen all den australischen Expats zu Beginn wie der erste Vertreter seiner kleinen Nation. Das Gefühl hält jedoch nicht lange an. Jeder Taxifahrer sagt umgehend: «Oh, you are from Switzerland, do you know Doctor Oberli?» Und schon erzählt er von all den guten Taten, die Hermann Oberli aus Muntelier zwischen 1993 und 2003 auf den Salomon-Inseln vollbracht hat.

Eine Legende

In der Schweiz ist vor allem Hermann Oberlis Tochter Bettina als Regisseurin bekannt. Auf den Salomonen aber–im drei Flugstunden nordöstlichvon Australien gelegenen Land,eines der ärmsten im ganzen Südpazifik–ist der heute 73-jährige Oberli eine Legende. Kinder sind nach ihm benannt. Als Oberli kam, gab es keinen einzigen einheimischen Chirurgen auf den Salomonen. Als er ging, war der Umbruch in die Wege geleitet, und heute sind neben vier Allgemeinchirurgen auch ein Orthopädie-Chefarzt mit vier Assistenten aus den Salomonen am Spital in Honiara angestellt. Oberli hat massgeblichen Anteil daran, auch aus der fernen Schweiz. 2011 war er an der Gründung der Pacific Islands Orthopaedic Association beteiligt. Die Vereinigung ermöglicht es Chirurgen aus dem Pazifikraum, in Honiara einen Mastertitel in Orthopädie zu absolvieren. So müssen sie nicht länger zur Spezialausbildung nach Australien oder Neuseeland.

Er blieb, als andere gingen

Seinen Status verdankt Oberli aber nicht alleine seinem grossen Einsatz. Der Schweizer wird von den Menschen auf den Salomonen auch geschätzt, weil er im Land blieb, als alle anderen gingen. Zwischen 1998 und 2003 wurden die Salomonen durch ethnische Unruhen erschüttert. Oberli war im Jahr 2000 gerade im Heimaturlaub, als die Situation eskalierte. Milizen übernahmen die Kontrolle in Honiara, in Oberlis Spital wurden zwei verletzte Milizionäre von ihren Gegnern im Krankenbett erschossen. Während die anderen Expats überstürzt abreisten, kam Hermann Oberli als IKRK-Delegierter zurück und übernahm, als sich die Situation etwas beruhigt hatte, wieder seinen Job am Spital.

Hermann Oberli hat den Spitalmitarbeitern auf den Salomonen, deren Mentalität nicht eben auf Disziplin ausgelegt ist, Schweizer Pünktlichkeit gelehrt. «Um Punkt 8 Uhr starteten wir mit der Betreuung der Patienten», sagt er. Vor seiner Zeit sei es meist neun Uhr geworden.

Die Bedeutung der Familie

Der Schweizer hat aber auch von den Südseebewohnern gelernt. Etwa, was die Bedeutung der Familie angeht, der «Wantoks», zu denen weit mehr Personen gehören als zu einer Schweizer Kernfamilie. Als ein Schweizer Segler einem Salzwasserkrokodil zum Opfer fiel, gaben Oberlis Leute am Spital ihm umgehend «den Befehl», sich um die Witwe und das Schiff zu kümmern. Oberli zögerte keine Sekunde und versorgte später auch Schweizer «Wantoks», deren Kreuzfahrtschiff gesunken war.

Nun lebt der Oberli schon seit einem Jahrzehnt nicht mehr auf den Salomonen. Der ehemalige Chef der Chirurgie am Spital Meiringen kehrte 2003 nach einer Dekade als Unfall- und Allgemeinchirurg in der Hauptstadt Honiara mit seiner Frau Elisabeth in die Schweiz zurück. Oberli wurde Chefarzt des Militärmedizinischen Zentrums Payerne, bis seine Frau gegen die Weiterbeschäftigung ein Veto einlegte, als er 66-jährig geworden war.

 Im Februar wird Hermann Oberli wieder nach Honiara fliegen und dort Chirurgen unterrichten. Beim Treffen in der Schweiz ist ihm die Vorfreude anzusehen: Er ist noch stark mit seiner zweiten Heimat verbunden. Er war seit 2003 mehrere Mal auf den Salomonen und hat über den Verein «Medizin im Südpazifik» nicht nur das Masterprogramm finanziert, sondern auch immer wieder medizinisches Material nach Honiara geschickt (siehe Kasten).

*Elio Stamm ist freier Journalist und lebt seit diesem Herbst auf den Salomonen.

Unterstützung: Verein «Medizin im Südpazifik»

D er Lionsclub Meiringen gründete den Verein «Medizin im Südpazifik», um Hermann Oberlis vielfältige Hilfsaktionen auf den Salomonen zu unterstützen. Weitere Lionsclubs inklusive jenem aus Murten helfen bei der Finanzierung.

Der wichtigste Vereinszweck ist die Ausbildung einheimischer Chirurgen auf den Salomonen. Der Verein betreut diese auch im Berufsleben, um sie ihrem Land zu erhalten. «Das ist nachhaltige Entwicklungshilfe, für die sich der Aufwand lohnt», sagt Hermann Oberli.

Sein jüngster «Coup» ist die Finanzierung des neuen Masterprogramms für Orthopäden auf den Salomon-Inseln. Die Peace-Nexus-Foundation, gegründet von Hansjörg Wyss, dem ehemaligen Inhaber des Medizinalunternehmens Synthes, hat dem Verein dafür pro Jahr 100 000 Franken zukommen lassen.

Aus der ganzen Welt

Daneben verschifft der Verein in der Schweiz nicht mehr verwendbare medizinische Geräte und Material nach Honiara und fördert den gegenseitigen Austausch von medizinischem Personal. Einheimische absolvieren Fortbildungen im Ausland. Andererseits, sozusa gen zur Horizonterweiterung, vermittelt der Verein «Medizin im Südpazifik» Studienplätze auf den Salomonen an Medizinstudentinnen und -studenten aus der ganzen Welt sowie Volontäreinsätze für Ärzte, Pflege- und Operationspersonal. els

Mehr Informationen zum Verein und zum Masterprogramm: www.hermannoberli.ch/www.pioa.net

Meistgelesen

Mehr zum Thema