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Nach langem Ringen Ja zum Umbau

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Die Diskussionen, welche die Bürger aus Giffers und Tentlingen bereits am Informationsabend vom 3. Dezember geführt hatten, liefen am Freitag an den Gemeindeversammlungen weiter. Nicht alle Bürger der beiden Gemeinden stehen hinter dem Kurswechsel ihrer Gemeinderäte (die FN berichteten).

In Tentlingen rief der ehemalige Ammann Vitus Vonlanthen ausführlich das alte Schulhausprojekt mit Erweiterungsbau in Erinnerung, das inzwischen fallen gelassen worden war. Er kritisierte, dass dieses wegen des Richtungswechsels des neuen Gemeinderats nun seit bald drei Jahren auf Eis gelegt sei und viel Geld in den Sand gesteckt wurde. Das neue Projekt sei für ihn keine «zukunftsfreundliche Lösung», so Vonlanthen. Er beantragte, das Projekt zurückzuweisen, und verlangte, dass das neue und alte Projekt von einer neutralen Gruppe zu vergleichen sei.

Auch er habe viel Herzblut in das erste Projekt gesteckt, sagte der Tentlinger Gemeinderat Gerhard Liechti. Doch die Voraussetzungen hätten sich geändert, nicht zuletzt deshalb, weil inzwischen die Schwesternwohnungen im Mädchenschulhaus frei geworden seien. Eine Bürgerin sagte, für sie sei es schwierig zu entscheiden, wenn sie nicht wisse, wie viel das Gesamtpaket koste, und sprach damit die weiteren zwei Schulhäuser an. «Wir haben aber jetzt Raumbedarf», entgegnete ein Bürger.

«Was ist vorgefallen?»

«Ich frage mich einfach, inwieweit die Kostenberechnungen für das alte Projekt stimmen können», zeigte sich in Giffers ein Bürger kritisch. Er könne sich nicht erklären, wie der Gemeinderat davon ausgehen könne, dass der Erweiterungsbau plötzlich doppelt so viel wie ursprünglich geplant gekostet hätte, obwohl das Projekt im Baubewilligungsverfahren auch durch den Kanton berechnet und bewilligt wurde. Seiner Meinung nach mussten also andere Gründe zum Umdenken geführt haben: «Irgendetwas ist doch vorgefallen?!»

Frédéric Aeby, Gemeinderat von Giffers, erklärte, dass beim ursprünglich geplanten Anbau der Preis pro Kubikmeter zu tief budgetiert worden sei und der Gesamtpreis für das Projekt deshalb viel höher angesetzt werden müsse. Weil sich die beiden auf unterschiedliche Kostenvoranschläge beriefen, wurden sie sich aber auch in der Folge nicht einig.

Auch Rückweisungsantrag

Weitere Bedenken meldete Ruedi Vonlanthen, FDP-Grossrat aus Giffers, an: «Schlussendlich geht es darum, die beste Lösung für die Kinder und die Lehrpersonen zu finden und das diesbezüglich geeignetere Projekt zur Ausführung zu bringen.» Derzeit stelle er aber eine Unsicherheit fest, die es zuerst zu klären gebe: «Wir wollen wissen, weshalb ein bewilligtes Projekt zurückgezogen und an dessen Stelle ein neues erfunden wird.» Der ehemalige Giffersner Ammann stellte deshalb wie Vitus Vonlanthen in Tentlingen einen Rückweisungsantrag und verlangte, die beiden Projekte erst sorgfältig miteinander zu vergleichen. Der Giffersner Syndic Othmar Neuhaus sagte, er sei froh um das zweite Projekt: «Das etappenweise Vorgehen erlaubt uns, auf allfällige Veränderungen reagieren zu können, alle Schulhäuser in die Sanierung miteinzubeziehen und dabei der Zusammenarbeit mit einer Generalunternehmung aus dem Weg zu gehen. Beim alten Projekt hätte wohl kein einziger Handwerker aus der Region auch nur einen Nagel eingeschlagen.»

In Giffers wurde das 2,8-Millionen-Projekt schliesslich bei drei Enthaltungen mit 47 Ja- zu 18 Nein-Stimmen genehmigt. Der Anteil von Giffers liegt bei 1,53 Millionen Franken. In Tentlingen stimmten die Bürger dem Kredit mit 28 Ja- zu 11 Nein-Stimmen zu. Der Rückweisungsantrag war zuvor mit 9 Ja- zu 23 Nein-Stimmen abgelehnt worden. Der Beitrag Tentlingens liegt bei 1,28 Millionen Franken.

Giffers: Höherer Wasserpreis ab 2015

M it dem bisherigen Trinkwasserpreis von 60 Rappen pro Kubikmeter stösst die Gemeinde an ihre Grenzen», sagte Daniel Wyder, Gemeinderat aus Giffers, anlässlich der Gemeindeversammlung vom Freitagabend. Laut dem Reglement über die Trinkwasserversorgung müssen die Einnahmen aus Wasserverkäufen die laufenden Kosten der Trinkwasserversorgung decken, was in Giffers – wie auch in Tentlingen (siehe Kasten rechts) – seit längerer Zeit nicht mehr der Fall ist. «In der Rechnung 2013 schlossen die Trinkwassergeschäfte mit einem Mehraufwand von 65 000 Franken ab, das Budget 2014 sieht ein Defizit in der Höhe von 55 000 Franken vor, und ohne Erhöhung des Trinkwasserpreises ist auch im Budget 2015 mit einem weiteren Verlust in ähnlicher Höhe zu rechnen», erklärte der Gemeinderat die Problematik.

Bisher wurden Defizite durch den Investitionsfonds gedeckt. So dürfe es aber nicht weitergehen, fand Daniel Wyder: «Zumal in Zukunft einige Sanierungen am Wassernetz anstehen, die auch Kosten verursachen werden.»

Bei zwei Enthaltungen stimmten 67 Stimmbürgerinnen und Stimmbürger aus der Versammlung dem Antrag des Giffersner Gemeinderates zu, den Trinkwasserpreis, der im Jahr 1990 letztmals angepasst wurde, auf einen Franken pro Kubikmeter zu erhöhen.

Netz- und Feldsanierung

Eine erste der von Wyder angesprochenen Sanierungen des Trinkwassernetzes beschloss die Gemeindeversammlung am Freitag einstimmig: Im Eichholz wird eine alte und brüchige Trinkwasserleitung auf einer Gesamtlänge von 550 Metern komplett saniert. Das durch ein Ingenieurbüro geleitete Geschäft kostet die Gemeinden Giffers und Tentlingen – nach Abzug von Subventionen durch die KGV – 100 000 Franken; der Anteil von Giffers beträgt 66 700 Franken.

Ebenfalls saniert wird das obere Fussballfeld im Vorderried. Das 60 000-Franken-Projekt sieht neben der Erneuerung von Rasenfläche und Schlitzdrainage auch die Entfernung von störendem Wurzelwerk und die Nivellierung sowie Besandung des Platzes vor. Getragen wird die Investition durch die Loterie Romande, den FC und die Gemeinden Giffers und Tentlingen. Den Anteil von Giffers (24 000 Franken) wurde mit 66 Ja-Stimmen genehmigt.

Einstimmigkeit herrschte beim Investitionsvoranschlag und dem Budget 2015. Während ersterer Nettoinvestitionen von 2,28 Millionen Franken vorsieht, schliesst das Budget bei einem Ertragstotal von 6,98 Millionen Franken mit einem Aufwandüberschuss von 4600 Franken. mz

Tentlingen : Bis 2017 keine Steuererhöhung

D ie aktuelle Finanzlage der Gemeinde Tentlingen ist solid. «Wir stehen heute wirklich gut da», sagte Gemeinderat Gerhard Liechti am Freitagabend zur Gemeindeversammlung und erinnerte an die Steuererhöhungen, die in vielen Gemeinden des Kantons diesen Herbst anstanden. Diese «glückliche Lage» Tentlingens habe sich in den vergangenen Jahren dank ausserordentlicher Einnahmen, dem Bevölkerungswachstum, der Auskopplung der Abfallbeseitigung, dank guter Arbeit und dank viel Glück so entwickelt, sagte er und betonte: «2015 und 2016 müssen wir die Steuern sicher nicht erhöhen.» Im Jahr 2017 dann, wenn der geplante Umbau des Mädchenschulhauses in Giffers kostenwirksam werde, werde es aber wohl eine Steuererhöhung geben.

Einstimmig Ja zum Budget

Gerhard Liechti präsentierte das Budget 2015, das bei Einnahmen von gut 4,2 Millionen Franken und Ausgaben von gut 4,3 Millionen Franken ein Defizit von rund 183 500 Franken vorsieht. Die 47 Bürgerinnen und Bürger stimmten dem Budget 2015 sowie dem Investitionsvoranschlag 2015 mit Nettoinvestitionen von 2,6 Millionen Franken einstimmig zu. Ebenfalls ohne Gegenstimme oder Enthaltungen genehmigte die Gemeindeversammlung die Änderung des Reglements der Wasserversorgung. Der Trinkwasserpreis wird nun per 1. Januar 2015 von 60 Rappen auf einen Franken pro Kubikmeter erhöht. Genau gleich entschied am Freitagabend die Gemeindeversammlung Giffers (siehe Kasten links).

Fussballplatz gibt zu reden

Etwas mehr Diskussionen löste der Kredit von 20 000 Franken für die Regeneration des oberen Fussballplatzes aus, der die Anforderungen an die Bespielbarkeit nicht mehr erfüllt. Dieses Projekt wird ebenfalls zusammen mit der Gemeinde Giffers (Anteil 24 000 Franken) und dem FC Giffers-Tentlingen (Anteil zirka 4800 Franken) realisiert. «Warum muss der FC Giffers-Tentlingen nicht mehr bezahlen? Ist das wirklich Aufgabe der Gemeinde?», fragte ein Bürger. «Ich sehe die Jugend lieber auf dem Fussballfeld als anderswo», entgegnete ein anderer Bürger, und Gemeinderat David Rotzetter warf ein, dass die Turnhalle den Vereinen ja auch zur Verfügung gestellt werde. Der Fussballclub habe zudem zusätzlich den Betrag von 11 200 Franken von der Loterie Romande einholen können, erklärte die Tentlinger Gemeindepräsidentin Antje Burri-Escher.

Die Versammlung stimmte dem Kredit schliesslich zu und sagte auch Ja zur Sanierung des Wasserversorgungsnetzes im Bereich Eichholz für 33 300 Franken. Auch dieses Projekt wird zusammen mit Giffers realisiert. ak

 

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