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Nach siebzig Jahren Eigenständigkeit schliesst sich Pro audito mit den Welschen zusammen

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Der Verein für Hörbehinderte Pro audito Freiburg fusioniert mit dem Hörbehinderten-Verein des französischsprachigen Kantonsteils. Er zieht die Konsequenz aus der Überalterung seiner Mitglieder.

Der Verein Pro audito Freiburg wurde vor siebzig Jahren gegründet. An der Jubiläumsgeneralversammlung in Tafers von Samstag gab der Präsident des Vereins für Hörbehinderte, Leander Heldner, die Fusion mit dem Verein AFM (Association fribourgeoise des malentendants) bekannt.

Heute zählt Pro audito Freiburg gegen sechzig Mitglieder. Das Problem ist, dass der Verein keine Neumitglieder findet. Leander Heldner rief die verbleibenden Mitglieder auf, dem neuen zweisprachigen Verein beizutreten.

Leander Heldner geht davon aus, dass viele Mitglieder aufgrund ihres hohen Alters diesen Schritt nicht tun werden. Er und seine Vizepräsidentin Regula Boschung-Zosso versprachen, sich weiterhin für regelmässige Treffen dieser Mitglieder einzusetzen.

70 Jahre aktiv

Bereits 1942 machte der damalige Dekan Viktor Schwaller einen ersten Anlauf zur Gründung eines Vereins für Gehörlose. Ins Leben gerufen wurde dieser schliesslich zehn Jahr später am 6. Mai 1952.

Erster Präsident des «Schwerhörigenvereins Dütsch-Fryburg», so sein Gründungsname, war Pfarreirat Alfons Stritt aus Alterswil, erklärte der ehemalige Redaktor der Freiburger Nachrichten, Walter Buchs, in Tafers. Er selber stand dem Verein als Präsident von 1990 bis 1999 vor. Er gab das Zepter an Leander Heldner weiter.

Reisemöglichkeiten verbessern

Der Verein verfolgte verschiedene Ziele. Er ermöglichte seinen Mitgliedern ein gesellschaftliches Leben. Hörbehinderte haben zudem ein Problem. Präsident Heldner formulierte es wie folgt: «Was nicht sichtbar ist, existiert nicht.» Gehörlosen sehe man es in der Regel nicht an, dass sie auf das Gehör verzichten müssen, wenn sie unterwegs seien.

Darum setzte sich der Verein auch für praktische Verbesserungen im öffentlichen Bereich für Hörbehinderte ein. Vereinsmitglied Arthur Wirz gehört der kantonalen «Fachkommission Hörbehinderte im öffentlichen Verkehr» an. Er begrüsste es, dass die akustischen Durchsagen in Zügen sowohl auf den grossen Linien wie auch im Regionalverkehr besser geworden sind. Auch Menschen, die nicht gut hören oder gar nicht hören, sollten autonom reisen können, fordert Wirz.

Ungenügende Höranlagen

Ein wichtiges Hilfsmittel für Hörbehinderte sind Hörgeräte, die mit induktiven Höranlagen zusammenarbeiten. Solche Systeme befinden sich in zahlreichen Kirchen und öffentlichen Gebäuden. Während der Pandemie in den beiden vergangenen Jahren wurde das Vereinsleben zurückgefahren. Das ermöglichte es zwei Mitgliedern des Vereins, die Qualität der Höranlagen in Kirchen und in anderen öffentlichen Gebäuden zu überprüfen. Sie stiessen auf zwei Schwachstellen.

Oft sind diese Anlagen ungenügend oder decken lediglich einen Teil der Räumlichkeit ab. Die Hörbehinderten können in verschiedenen Kirchen oder Mehrzweckhallen darum nur in einem begrenzten Rahmen das Geschehen akustisch mitverfolgen.

Beim Kanton und in Banken sind Schalter mit einer «induktiven Höranlage» ausgerüstet, sodass Betroffene mit dem Schalterpersonal kommunizieren können. Die beiden Kontrolleure stellten aber fest, dass Schalterbeamte zum Teil gar nicht wussten, dass sie über ein solches System verfügten, und dieses darum nicht eingeschaltet hatten. Damit diese Mängel behoben werden können, wird der scheidende Vereinspräsident Leander Heldner weiterhin als Höranlagenkontrolleur unterwegs sein.

Vorstand

Senslerin im Vorstand des fusionierten Vereins

Pro audito Freiburg fusioniert mit dem welschen Verein AFM (Association fribourgeoise des malentendants). AFM zählt 60 Mitlieder und wird von 41-jährigen Stadtfreiburger Christophe Lesimple präsidiert. Der Verein hat bereits die Vizepräsidentin von Pro audito, Regula Boschung-Zosso aus Schmitten, in den Vorstand aufgenommen. Die Schmittnerin zeigt sich erfreut, dass die Sensler mit Hörschwierigkeiten bei den Welschen eine neue Heimat gefunden haben.

Christophe Lesimple erklärte, er werde sich bemühen, die Webseite so schnell wie möglich den neuen Gegebenheiten anzupassen und auch auf Deutsch führen. Mit der Aufnahme der Schmittnerin sei bereits ein wichtiger Schritt in der Fusion vollzogen. Zudem gehe es nun darum, einen Namen für den neuen Verein zu finden, der in beiden Sprachteilen des Kantons verstanden werde.

Präsident Leander Heldner zeigte sich an der letzten Generalversammlung erfreut, dass er nicht eine Vereinsaufgabe bekannt geben musste, sondern die Fusion. Als Fusionsziele formulierte er, dass der neue Verein kantonal und zweisprachig sein muss und beide Sprachgruppen im Vorstand präsent sein müssen. Der neue Verein könne mit Verbänden und Institutionen in der Deutsch- wie in der Westschweiz zusammenarbeiten. ges

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