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Nach über 30 Jahren verlassen die Gebrüder Michel das Konsi

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Guy und Jean-François Michel haben mehr als eine Generation junger Musikerinnen und Musiker geprägt. Nun gehen der Tuba- und Trompeten-Lehrer des Konservatoriums Freiburg in Pension.

Zu den Gebrüdern Guy und Jean-François Michel muss wohl jedes Kind, jede Studentin und jeder Student gerne in den Unterricht gegangen sein: Wer ihnen zuhört, lernt schnell, was nebst Talent den wahren Musiker und Musikpädagogen ausmacht: Leidenschaft, Geduld und Respekt. Drei Dinge, die ihnen sozusagen in die Wiege gelegt wurden. Denn Musik war in der Familie Michel omnipräsent. Schon der Vater war Dirigent des Blasorchesters von Courtepin. «Er hat uns nie gezwungen, ein Instrument zu spielen, er hat uns eher auf eine feine Art und Weise an die Musik herangeführt», erinnert sich Jean-François Michel. So habe er etwa gesagt: «Komm, sing doch mal mit.» Und das nächste Mal habe er gemeint: «Versuch‘s doch mal mit diesem oder jenem Instrument.» Jean-François Michel:

Unser Vater hat immer gespürt, wann es angezeigt war, die Zügel loszulassen.

Und Guy Michel ergänzt: «Er hat uns die Musik immer mit Leidenschaft und Geduld näher gebracht, ohne an das Ergebnis zu denken.» Und so geschah es, dass die beiden Brüder wie selbstverständlich zum Trompetenspiel kamen. «Als ich in der Fanfare von Courtepin angefangen habe, konnte ich noch nicht einmal lesen», erzählt Guy Michel. «Wir haben alles nach Gehör gespielt.» Viele Stücke kannten die Gebrüder zudem bereits. Denn, wenn ihr Vater in der elterlichen Beiz mit der Fanfare probte, lauschten sie im Bett der Musik. 

Der Weg in die Klassik

Die Saat war gesät, und so war es auch kein Wunder, dass die beiden Brüder nach der Schule nicht nur beide eine Lehre – Guy eine Kochlehre und Jean-François eine kaufmännische Lehre – absolvierten, sondern auch am Konservatorium Freiburg Musik studierten. Dass sie den Weg der klassischen Musik einschlugen und nicht beispielsweise im Jazz landeten, war sozusagen das Los der Erstgeborenen. «Erst unser jüngerer Bruder Matthieu hat sich die Freiheit herausgenommen, sich der Jazzmusik zu verschreiben», erklärt Guy Michel. Doch von Bedauern könne keine Rede sein, meint Jean-François. «Klassische Musik hat mir schon immer gefallen.» Überhaupt gebe es keine E- und U-Musik. 

Ob ein Marsch, eine Polka oder ein klassisches Stück, es kommt immer auf den Esprit an, mit dem das Stück gespielt wird.

Höhepunkt Münchner Philharmoniker

Mit eben diesem Esprit gewann Jean-François Michel 1975 die Bronzemedaille beim internationalen Wettbewerb von Genf und spielte von 1976 bis 1986 als Solotrompeter bei den Münchner Philharmonikern. «Damit ging für mich ein Traum in Erfüllung», sagt er rückblickend. «Es war einfach toll, mal das ganze Repertoire von grossen Komponisten wie Mahler, Bruckner, Brahms und Strawinsky spielen zu dürfen.» Zu tun habe er als Orchestermusiker immer gehabt, auch wenn er nicht die erste Geige gespielt habe, sagt er auf die Frage, ob es denn überhaupt genug Stücke für Trompeter gebe. «In allen grossen Stücken braucht es stets drei Trompeter.» Allerdings habe er immer gewusst, dass er seine Musikerkarriere nicht in einem Orchester beenden wolle. «Ich liebe die Musik, aber nicht so sehr die Musiker», sagt er dazu lachend. Gerade auf Tourneen sei es manchmal anstrengend gewesen, tagelang mit denselben Leuten unterwegs zu sein. 

Von der Trompete zur Tuba

Während Jean-François Michel der Trompete immer treu blieb, erwarb sein älterer Bruder Guy nach einigen Jahren als Orchestermusiker in Biel in Stuttgart mit über dreissig Jahren noch das Solistendiplom als Tubaspieler. «Obwohl ich ein sehr guter Trompeter war, hatte ich das Gefühl mit diesem Instrument an meine Grenzen gekommen zu sein.» Zudem habe er die Tuba schon immer geliebt. «Sie hat eine grundlegende Rolle und kann ein Orchester sowohl in die gute als auch in die schlechte Richtung ziehen.» Denn die Tuba liefere immer die Grundnote der Harmonie. 

Lehrer mit Leidenschaft

Nachdem die beiden ihre eigenen Karrieren als Musiker vorangetrieben hatten, wandten sie sich schliesslich der Lehre zu. Jean-François Michel war 36 Jahren lang am Konservatorium tätig und geht nächstens in Pension. Guy Michel unterrichtete 35 Jahre lang und ging im vergangenen Sommer in Rente. Sie haben in ihrer Lehrerlaufbahn sowohl Profimusikerinnen und -musiker ausgebildet, als auch Kinder und Jugendliche unterrichtet. Zudem haben beide verschiedene Orchester geleitet. Jean-François Michel ist und war auch als Komponist unterwegs. «Uns war es immer wichtig, nicht den Draht zur Basis zu verlieren», erklärt Guy Michel. Und beiden war es stets ein Anliegen, den nachkommenden Generationen die Freude an der Musik zu vermitteln. Und was raten sie einem Kind oder seinen Eltern, damit es am Instrument seinen Spass nicht verliert?

Ich habe mir schon überlegt, dass es das Beste wäre, wenn die Schüler das Instrument im Unterricht lassen und einfach vorbeikommen, wenn sie spielen wollen.

Die Türen von Jean-François und Guy Michel stehen jedenfalls auch nach ihrer Pension offen. «Und wir machen weiterhin Musik, wie bisher», sind sich die beiden einig.

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