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Nachhaltige Landwirtschaft: Martin Abbühl aus Jeuss geht neue Wege

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Martin Abbühl wollte schon früh Landwirt werden. Als Junge faszinierten ihn Landmaschinen. Mit den Jahren begann er, sich für Tiere zu interessieren. Heute gehören Mutterkühe mit ihren Kälbern zum Betrieb. 

Martin Abbühl ist im Simmental in einem Landwirtschaftsbetrieb aufgewachsen. Schon früh sei klar gewesen, dass auch er Bauer sein will: «Es ist mein Traumberuf, seit ich klein war.» Er habe mitgearbeitet und sich insbesondere für Landmaschinen begeistert. Mit der Natur sei er schon immer verbunden gewesen, die Freude an Tieren sei aber erst später hinzugekommen, erzählt der 41-Jährige in Jeuss.

16 Jahre lang führte Martin Abbühl mit der Unterstützung seiner Frau Sandra den Hof Galmguet beim Pflegeheim Jeuss. Leben tut das Ehepaar mit seinen drei Kindern zwar immer noch am Galmguetweg, Martin Abbühl führt seit diesem Jahr jedoch den elterlichen Landwirtschaftsbetrieb im Simmental und pendelt hin und her. In naher Zukunft will die Familie ihren Wohnort in den Kanton Bern verlegen. 

«Als Kind wollte ich nie in die Milchwirtschaft», erzählt Martin Abbühl. «Von vier Uhr am Morgen bis am spät Abend in den Gummistiefeln bei den Kühen zu sein, das konnte ich mir nicht vorstellen.» Er habe zu Beginn seiner Karriere als Lohnunternehmer gearbeitet und die Freude an Maschinen ausgelebt. Mit der Übernahme des Hofs in Jeuss ging jedoch die Milchwirtschaft einher, das war eine Bedingung für die Pacht des Betriebs Galmguet. Und das war kein Zuckerschlecken: «Es ist ein enges Gefüge in der Milchwirtschaft, das ist wie Hochleistungssport: Man muss immer top sein», erklärt Martin Abbühl. Heute führt Patrick Benninger den Hof Galmguet (die FN berichteten). Die Milchkühe übergab Abbühl seinem Nachfolger. Das sei nicht ganz einfach gewesen: «Die Kühe wie auch die Pferde des Betriebs haben für mich nicht nur eine Nummer.»

Würdevolle Haltung

Im Simmental setzt Martin Abbühl auf Mutterkuhhaltung: «Die Freiheit der Tiere ist ein Genuss für mich. Es ist herrlich und entspannend zu sehen, dass die Kälber bei ihrer Mutter bleiben dürfen.» Der Talbetrieb im Simmental befindet sich auf 1150 Metern über Meer, der Bergbetrieb auf 1400 Metern. Die Kühe der Rasse Tiroler Grauvieh dienen der Fleischproduktion: «Es stellt für mich die würdevollste Haltung dar, wenn die Tiere auf den schönen Matten in den Bergen leben können», sagt Abbühl. Das nächste Ziel sei Weideschlachtung, sodass die Rinder nicht mehr lebend in den Schlachthof transportiert werden. Dafür brauche es aber noch Zeit. Denn er selber könne seine Tiere nicht schiessen, «es braucht das Jagdpatent dafür». Personen, die dieser Arbeit nachgehen, seien nicht so einfach zu finden.

Der Entscheid für die Mutterkuhhaltung hat nicht zuletzt mit einem Umdenken des Landwirts in Richtung Nachhaltigkeit und Tierwohl zu tun. Hier spielt seine Frau Sandra Abbühl eine entscheidende Rolle: «Ich bin von meiner Frau gefordert worden», sagt der Bauer und schaut fröhlich zu ihr, die sich inzwischen ebenfalls an den Tisch gesetzt hat. «Sie hat mich angestossen, sodass wir uns vermehrt in diese Richtung bewegen.» Auf Bio umzustellen, sei ein weiterer Plan für die Zukunft. 

Ebenfalls Richtung Nachhaltigkeit geht Martin Abbühl mit dem Angebot von Wegepflege, gemeinsam mit Manuel Salzmann. Mit einer speziellen Maschine können die beiden Landwirte Waldwege instand setzen, ohne dass sie unnötig neues Material heranführen müssen. Es sei aber nicht so einfach, einen Fuss in das bestehende Gefüge zu setzen.

Ein Cowboy mit Enduro

Die Natur, das Wachstum von Pflanzen und Tieren, die unternehmerische Freiheit als Landwirt – all das möchte Martin Abbühl nicht missen. Das Schönste ist für den Bauer, wenn er mit seiner Enduro über sein Land fährt, um die Kühe zu zählen: «Mein Land, die Weite – dann bin ich glücklich». Sie seien inzwischen gut eingespielt: «Die Kühe folgen dem Töff, wenn ich sie von der einen auf die andere Weide bringe», sagt Martin Abbühl und strahlt. Auch das Holzen im Winter habe es ihm angetan, die körperliche Arbeit bereite ihm keine Mühe. 

Was er sich manchmal aber wünsche, sei mehr Verständnis für die Landwirtschaft: «Wir stecken in einer grossen Lebensmittelkrise, importieren Nahrungsmittel, und gleichzeitig verlangt die Politik Nachhaltigkeit.» Was alles an den Direktzahlungen hänge, sei gewaltig, gerade in Berggebieten: «Das hat Folgen für ein ganzes Dorf, es ist eine Kette.» Direktzahlung erhalte ein Bauer nicht einfach so, betont der Landwirt, «wir müssen die Auflagen erfüllen». Dafür wünsche er sich mehr Respekt. 

Bei aller Begeisterung für die Landwirtschaft: Für Martin Abbühl ist klar, dass seine drei Kinder ihren eigenen Weg gehen dürfen. «Sie mussten nicht helfen und sollen das machen, was ihnen entspricht.» Auch die traditionelle Rolle der Ehefrau als Bäuerin war nie sein Ding: Sandra Abbühl macht zwar das Büro, ist aber nicht im Stall tätig. Mit dem Umzug möchte er sie mehr unterstützen in ihrem Business als Coach: «Auf dem Flühberg bietet sie bereits dieses Jahr einen Retreat an», freut sich Martin Abbühl.  

Landwirt Martin Abbühl wird mit seiner Familie von Jeuss ins Simmental in die Berge ziehen.
Charles Ellena

Serie

Eine Stafette mit Porträts

In einer losen Serie stellen die FN verschiedenste Menschen aus ihrem Einzugsgebiet vor. Die Serie funktioniert wie eine Stafette: Es ist die Porträtierte, die das nachfolgende Porträt bestimmt. emu

Kommentar (1)

  • 17.07.2022-Cornelia Ehrbar

    Menschen wie Martin Abbühl, die trotz dem Wandel der Zeit, zusätzlichen Herausforderungen und Anstrengungen, ihre Integrität behalten, verdienen meinen höchsten Respekt. Ich wünsche der Familie, dass sie ihr Ziel erreichen und von der Seite der Bevölkerung, Verständnis und Unterstützung erhalten können.

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