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Stiftung Tremplin lanciert ihr eigenes Bier «La Trampoline»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Golden schimmert das Bier im Glas mit dem Aufdruck «La Trampoline». Ein Schluck zeigt: Das Bier ist aromatisch, nicht bitter und nicht zu stark. Das Besondere an «La Trampoline» ist jedoch nicht so sehr sein Geschmack, vielmehr sind es sein Ursprung und seine Verwendung. Verkauft wird es nur in der Anlaufstelle «Au Seuil» in Freiburg, die zur Stiftung Le Tremplin gehört (siehe Kasten). Hauptkonsumenten sind drogen- und alkoholabhängige Personen.

Alkohol in Räumen erlaubt

Im Januar 2014 habe Le Tremplin ein Rauchverbot in den Räumen des Tageszentrums «Au Seuil» erlassen, erklärte Cédric Fazan, Direktor der Stiftung Le Tremplin, gestern vor den Medien. Damit habe die Stiftung das Gesetz für öffentliche Räume respektieren und die Angestellten schützen wollen. «Da der Konsum von Alkohol zu dieser Zeit in den Räumen der Anlaufstelle ebenfalls verboten war, verbrachten die Leute mehr Zeit draussen, wo sie auch mehr alkoholische Getränke konsumierten.» Die billigen Bierdosen, welche die Nutzer der Anlaufstelle in den nahen Geschäften kauften, wiesen oft einen hohen Alkoholgehalt von acht Prozent und mehr auf. Neben Littering und dem schlechten Image für das Tremplin habe sich dieser erhöhte Konsum auch negativ auf die Gesundheit und das Verhalten der Benutzer ausgewirkt. «Es gab draussen mehr Probleme, zudem ist es für die Betreuer schwieriger, draussen einzugreifen. Denn eigentlich haben sie dort keine Autorität.»

Um diese Probleme zu entschärfen, hob die Stiftung das Alkoholverbot in der Anlaufstelle im März 2015 auf. Zudem entwickelte sie zusammen mit der Freiburger Brasserie du Chauve ein Bier, «das auf die Bedürfnisse der Benutzer zugeschnitten ist». So sei das Bier «La Trampoline», das im Tageszentrum seit August für einen Franken pro 2,5 Deziliter verkauft wird, zwar schmackhaft, weise aber einen geringeren Alkoholgehalt von 4,5 Prozent aus, erklärte Cédric Fazan.

Bereits erste Erfolge

Die ersten Erfahrungen lassen hoffen: In den Räumlichkeiten der Anlaufstelle habe es seit der Erlaubnis zum Alkoholkonsum keine Störungen gegeben; ausserhalb des Zentrums haben die Verantwortlichen gar einen Rückgang der Probleme festgestellt. «Ich habe das Gefühl, dass viele dieses Bier schätzen und länger daran haben als an einer Dose», sagte Fredy Muller, Verantwortlicher der Anlaufstelle «Au Seuil». Noch stärker sollen die Wertschätzung und auch das Verantwortungsbewusstsein der Benutzer ab 2016 werden. Dann will die Stiftung eine eigene Brauanlage in Betrieb nehmen und gemeinsam mit einigen Benutzern verschiedene Biersorten brauen. Dafür braucht es eine Investition von 40 000 Franken, nach dem ersten Braujahr ist eine selbsttragende Finanzierung vorgesehen.

Wissenschaftlich begleitet

So erstaunlich das Projekt auf Anhieb klingen mag–es schreibt sich ein in die Drogenpolitik des Bundes. «In den 1980er-Jahren versuchte man, die Drogen zu unterdrücken. Dies funktionierte aber nicht», sagte Jean-Félix Savary von der Gruppierung für Studien zur Abhängigkeit der Romandie (GREA). Deshalb sei man eher zu einer Praxis der Schadensminderung übergegangen.

Um längerfristige Effekte zu messen, wird Soziologieprofessor Marc-Henry Soulet das Projekt während mehrerer Jahre begleiten.

Zur Stiftung

Le Tremplin begleitet über 300 Personen

Die Stiftung Le Tremplin, die 1982 gegründet wurde, ist ein Zentrum für die berufssoziologische Wiedereingliederung von abhängigen Personen. Ziel der Stiftung ist es, Personen in Schwierigkeiten–bedingt durch Suchtprobleme oder sexuell übertragbare Krankheiten–zu begleiten und ihnen bei der Wiedereingliederung in Beruf und Gesellschaft zu helfen. Die Stiftung Le Tremplin umfasst fünf verschiedene Bereiche: Die Anlaufstelle «Au Seuil», die unter anderem günstige Mahlzeiten bereitstellt; der Sozialdienst des Tremplin, der eine ambulante Begleitung für Personen mit Drogenproblemen anbietet; die Ateliers von Freiburg, wo abhängige Personen verschiedene Objekte produzieren oder andere kreative Aktivitäten ausführen können; die stationäre Einrichtung «Parcours Horizon» in Pensier, die Leute beherbergt, die von ihrer Sucht loskommen möchten; und das Zentrum «Empreinte», das Menschen mit dem HI-Virus unterstützt und begleitet. Ende 2014 zählte die Stiftung über 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Pensen sich auf 28,5 Vollzeitstellen aufteilen. Über 300 Personen werden in den verschiedenen Bereichen betreut und begleitet.rb

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