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«Ich wollte endlich mitlaufen»

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Der erste Murtenlauf fand 1933 statt. Vierzig Jahre später geht die Athletin Marijke Moser illegal an den Start. Wiederum vierzig Jahre danach–vorgestern Donnerstag–sitzt sie im Museum Murten und erzählt: «Damals war der Traditionslauf eine reine Männersache.» Erst am Vorabenddes Murtenlaufs 1973 habesie sich dazu entschieden, illegal mitzumachen: «Nur am Rand zu stehen und zuzuschauen, das war mir zu langweilig.» Sie habe endlich mitlaufen wollen.

«Deshalb packte ich meine Sachen und wir fuhren am nächsten Tag von Münchenbuchsee nach Murten.» Kurz nach dem Start habe sie ein Mitglied des Organisationskomitees beschimpft. «Ich habe ihm gesagt, dass wir das ja nach dem Rennen diskutieren könnten.» Sie durfte jedoch nicht ins Ziel einlaufen: «Hundert Meter vor dem Ziel haben sie mich aus dem Rennen genommen.» Die anderen Läufer hingegen hätten sie immer unterstützt, betont Moser. Angemeldet für den Lauf hatte sich die mutige Athletin unter dem Namen Markus Aebischer.

 Vier Jahre später änderte sich die Situation, Frauen durften teilnehmen am Volkslauf von Murten nach Freiburg. Marijke Moser lief als Siegerin der Frauen durch die Zielgerade. Sie gilt als eine der grossen Schweizer Langstreckenläuferinnen der ersten Stunde. Doch eigentlich sei sie zehn, vielleicht zwanzig Jahre zu früh zur Welt gekommen, sagt sie: «Die 800-, 1500- und 3000-Meter-Strecken waren zu kurz für mich.» Gerne wäre sie in ihrer Karriere 5000 und 10 000 Meter gelaufen. Doch diese blieben den Frauen lange verwehrt. Nicht nur in derSchweiz, auch im übrigenEuropa und in den USA protestierten Athletinnen gegen überholte Bestimmungen. «Der Laufsport war militärisch geprägt, und unter Medizinern herrschte lange die Ansicht, Langstreckenläufe seien für Frauen nicht gesund», erklärt Museumsleiter Ivan Mariano den Hintergrund.

Doch Marijke Moser liess sich nicht beirren: Fünfmal inFolge ist die Frau mit Jahrgang 1946 Schweizer Cross-Meisterin geworden, und 1978 gewann sie erstmals auch die für Frauen ausgetragene Marathonmeisterschaft in Schaffhausen.

Auch Marijke Mosers Tochter, Mirja Jenni, ist heute eine erfolgreich Läuferin; eine der besten der Schweiz. «Es dauerte lange, bis ich mit meiner Mutter mithalten konnte», sagt sie lachend.

Wegen Problemen mit der Achillessehne läuft Marijke Moser heute nicht mehr, doch mit dem Mountainbike legt sie noch immer täglich weite Strecken zurück.

«Nur am Rand zu stehen und zuzuschauen, das war mir zu langweilig.»

Marijke Moser

Schwarzläuferin 1973 und erste Siegerin

des Murtenlaufs 1977

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