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Zu Besuch bei Biene Maja

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Insekten zirpen im Gras, Handorgelmusik tönt im Hintergrund. Etwas versteckt hinter den Sträuchern steht ein Bienenhaus, «Uelis Beiihüsli» steht darauf geschrieben. Die Familie des Rieders Ueli Bösiger hat das Häuschen in Büchslen dem Imkerverein Deutschfreiburger Seebezirk zur Verfügung gestellt. Pünktlich zum 60-Jahr-Jubiläum haben die Imker nun ein Vereinslokal: Ein Grund zum Feiern am Samstag.

Bungalows für Bienen

Petrus hat es gut gemeint mit den «Beielern»: Die Sonne scheint, das eigens aufgestellte Regendach schützt nun vor den heissen Strahlen. Gemütlich sitzen die Bienenfreunde zusammen. An einem der Tische: Hugo Kilchör, der sich vorher um das Bienenhaus gekümmert hat. Es war seine Idee, dem Verein die Bewirtschaftung der Lokalität zu übertragen. «Eine gute Idee», findet Lisa Bühler aus Niederscherli, Tochter des verstorbenen Ueli Bösiger. Von ihm lernte Kilchör das Imkern. Und der Kreis schliesst sich: «Meine Tochter möchte den Grundkurs absolvieren.»

Emsig fliegen die Bienen ein und aus. «Jetzt ist Hochsaison», sagt Vizepräsident Andreas Landolf. Die meisten Bienen schwärmen nicht in die Ferne. Warum auch? Das Gute liegt nah: Ein Rapsfeld in voller Blüte. Präsident Roland Guignard steht im Bienenhaus, es riecht nach Bienenwachs. Er öffnet einen der Kästen: Bienen wuseln hinter der Glasscheibe, rund 30 000 bis 40 000 pro Stock. «Jetzt ist Schwarmzeit, die Völker explodieren.» Elf Stöcke befinden sich im Haus, sie gehören nun dem Verein. Friedlich leben die Völker nebeneinander im Lokal mit den farbigen Einfluglöchern. Vor dem Bienenhaus stehen kleinere Einzelkästen, die sogenannten «Magazinbeuten»: Bungalows als Alternative zum Mehrfamilienhaus sozusagen. «Diese sind praktischer in der Handhabe: Im Bienenhaus muss man alle Waben rausnehmen, wenn man an die hinterste gelangen will. Hier genügt es, den Deckel abzuheben.» Das System erobere von der Romandie aus immer mehr Terrain.

Wildbienen unterstützen

Je nach Jahr kann eine grosse Menge Honig geerntet werden: «Pro Jahr und Volk bis zu 100 Kilo.» Doch die Bienen geben nicht nur Honig, sondern sind auch wichtig für die Bestäubung der Pflanzen: «Ohne sie würde es bitter um unsere Ernährung bestellt sein.» Eine weltweite Problematik ist das Bienensterben, unter anderem thematisiert im Dokumentarfilm «More than Honey». Verantwortlich dafür sind neben anderen Faktoren die Massenhaltung, Pestizide und eine Verschlechterung der Abwehrkräfte der Bienen. Guignard gibt Entwarnung für die Schweiz: «Hier gibt es genügend Imker, und diese besitzen meist kleine Einheiten.» Wichtig sei die Kontrolle: Etwa vor Varroa-Milben. Die Bienen und Insekten unterstützen kann auch jemand, der nicht gleich imkern möchte: Etwa mit Wildbienenhotels oder geeigneten Pflanzen im Garten. «Wir haben etwa unseren Balkon neu bepflanzt und kaufen wenn möglich Bioprodukte ein», so die begeisterte Besucherin Andrea Rettenmund.

Der Verein bietet unter anderem Kurse an und leistet Öffentlichkeitsarbeit. 60 Mitglieder sind aktuell dabei: Sie pflegen 500 Völker. 1955 waren es 158 Mitglieder mit 1000 Völkern. «Früher war die Imkerei ein Nebenerwerb, etwa für Bähnler, Pfarrer oder Lehrer. Heute finden sich im Verein alle vom Büezer bis zum Hochschuldozent», so Guignard. Eine engagierte Imkerin ist Martine Gilliéron. «Es muss dich einfach packen», so die junge Salvenacherin über ihr aufwendiges Hobby.

Trend: urbanes Imkern Bienenstöcke auf dem Balkon

E in neuerer Trend ist das Imkern in grösseren Städten: Auf Balkonen und Dächern junger Städter fliegen seit einigen Jahren regelmässig Bienen ein und aus. Allein in Berlin gibt es der- zeit 500 Grossstadtimker, wie Internetrecherchen ergeben. Auch in der Schweiz leben Stadtbienen: Etwa auf dem Dach des Hotels Schweizerhof in Bern. Dort stehen seit diesem Jahr Bienenstöcke: Mitten im Stadtkern, in der Nähe des Bahnhofs. «Diese Art des Imkerns kann schon Erfolg haben», sagt Andreas Landolf, Vizepräsident des Imkervereins Deutschfreiburger Seebezirk. «Es gibt in der Stadt erstaunlich viele Bäume und Pflanzen, etwa auf Balkonen, in Parks oder in Rabatten.» Gegenüber den Monokulturen auf dem Land gibt es in der Stadt sogar mehr Biodiversität. Ebenso ergeben Statistiken des Deutschen Imkerbundes, dass Stadtbienen mehr Honig produzieren als jene auf dem Lande. «Ein Vorteil: Die Pflanzen sind weniger gespritzt, es hat also keine Pestizide.» Ein Nachteil: «Dafür hat es mehr Abgase.» Ein Pionier des Stadtimkerns ist ein Theaterdekorateur aus Paris: Schon seit 1985 residieren seine Bienen auf dem Dach der Opera Garnier, seinem Arbeitsplatz. Und seit über zehn Jahren pflegt ein New Yorker 13 Bienenvölker im Stadtteil Manhattan: Trotz Verbotes fliegen seine «busy bees», seine fleissigen Bienchen, ungehindert zwischen den Hochhäusern des Big Apple hindurch. ea

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