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Ein Live-Auftritt zum Abschied

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Vier Mal im Monat, jeweils am Donnerstag, ist in den letzten drei Jahren auf der Internetseite der Freiburger Nachrichten ein neuer Seislerblog erschienen. Mal hat Hildegard Emmenegger laut über den senslerdeutschen Ausdruck «gchlöpfti Sicherige» nachgedacht, mal hat Christian Schmutz darüber sinniert, ob sein Feierabendbier nun ein «jùschts oder jùsches» ist. Die beiden haben auch oft Begebenheiten aus ihrem Alltag zum Anlass genommen, eine kleine Geschichte zu erzählen.

Über 150 Blogeinträge sind so seit Herbst 2012 zusammengekommen. Ende Oktober ist nun der letzte Seislerblog aufgeschaltet worden. Doch so ganz heimlich, still und leise treten die beiden FN-Blogger nicht ab. Am Donnerstag findet in Tafers ein Leseabend statt, bei dem die beiden noch einmal so richtig in die Senslerdeutsche Wortkiste greifen (siehe Kasten). Bevor es so weit ist, ziehen sie im Gespräch mit den FN Bilanz.

Zuerst ein Nein

Sie habe damals gar nicht gewusst, was ein Blog überhaupt sei und deshalb erst einmal Nein gesagt, als das Angebot kam, erinnert sich Hildegard Emmenegger mit einem Lachen. Und anfangs habe sie auch ein wenig gezögert, mit dem «Senslerdeutsch-Papst» Christian Schmutz ein gemeinsames Projekt zu starten. Diese Berührungsängste haben sich aber rasch gelegt. «Es war eine wunderbare Zusammenarbeit», sagt sie.

Erst kurz vor Publikation eines neuen Blogeintrags haben sich die beiden jeweils ausgetauscht. Denn an den einzelnen Texten haben sie erst einmal für sich gearbeitet. Im stillen Kämmerchen geschah die Ideensuche nicht, verraten sie. «Manchmal kam mir beim Velofahren oder Staubsaugen eine Idee», so Hildegard Emmenegger. Christian Schmutz hat sich oft von aktuellen Geschehnissen oder Begegnungen inspirieren lassen. Sobald der Textentwurf fertig war, ging er per Mail an das Blog-Gspänli. «Wir haben in diesen drei Jahren sehr, sehr viele Mails ausgetauscht, uns aber eigentlich selten persönlich gesehen», sagt Hildegard Emmenegger. Sie habe vor allem auch die gegenseitige wertschätzende Haltung gemocht. 

Unter Druck

Nicht immer sei es leicht gewesen, auf Kommando ein Thema für den nächsten Text zu finden. «Der Druck war schon recht gross, alle zwei Wochen etwas abzuliefern–egal, ob ich viele Verpflichtungen hatte oder ob Ferienzeit war», erklärt Christian Schmutz. Als Journalist sei er es aber gewöhnt, unter Termindruck zu produzieren. Einen Notfall-Text habe er aber für alle Fälle jeweils in der Schublade gehabt, verrät er.

Etwas geordneter war Hildegard Emmeneggers Schaffensprozess: «Ich hatte meinen Blogeintrag immer schon am Wochenende vorher fertig.» Weil sie Anfang der Woche mit ihrer Tätigkeit als Sonderschullehrerin am Institut Les Buissonnets voll ausgelastet sei, habe sie lieber einige Tage Vorlaufzeit gehabt. So habe der Text noch etwas reifen können. Ab und zu sei es aber auch vorgekommen, dass einer ihrer Blogtexte in Rekordzeit fertig war. «Wenn es zum Beispiel um ein Thema ging, das mir emotional nahe stand.»

Wenig Reaktionen

Wie gut der Blog jeweils gelesen wurde, können die beiden nicht abschätzen. Hildegard Emmenegger hat von Kolleginnen gehört, dass diese ihre Texte mit ihren Kindern lesen und ihnen so vergessene senslerdeutsche Ausdrücke wieder in Erinnerung rufen. «Eigentlich haben wir wenig Reaktionen bekommen. Wenn aber doch ein Echo kam, dann hat mich das sehr gefreut.» Christian Schmutz nimmt an, dass die Texte viele eher ältere Leute interessiert haben. Manche hätten aber keinen Zugang gehabt, weil der Blog nur Online publiziert wurde.

Beide sind in den letzten Monaten unabhängig voneinander zum Schluss gekommen, dass drei Jahre eine schöne Laufzeit für den Blog ist, dass jetzt aber die Zeit für etwas Neues gekommen ist. «Man könnte wohl noch viele senslerdeutsche Begriffe erklären, aber bald besteht die Gefahr, dass man sich wiederholt», so Hildegard Emmenegger.

Vorschau

Die 100 liebsten Sensler Ausdrücke

Zum Abschluss ihres Blogger-Daseins auf der FN-Homepage laden die Freiburger Nachrichten AG, Christian Schmutz und Hildegard Emmenegger am kommenden Donnerstag, den 5. November, um 19 Uhr zu einem Seislerblog-Abend ein. Die beiden Blogger werden einige ihrer Texte vorlesen, aber auch ihre 100 liebsten senslerdeutschen Wörter vortragen–darunter auch eine ganze Reihe von Schimpfwörtern. Musikalische Akzente setzt der Jazzpianist Simon Althaus.im

Wier Seisler, Restaurant St. Martin, Tafers. Do., 5. November, 19 Uhr.

 

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