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Livemusik zum «Kilometerfresser»

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Dass eine Musikgesellschaft Filmmusik in ihrem Repertoire hat, ist nicht ungewöhnlich. Die Musikgesellschaft Giffers-Tentlingen hat sich dieses Mal aber etwas Besonderes vorgenommen: Sie spielt die Musik zu einem Film live, während dieser auf einer grossen Leinwand abgespielt wird. «Wir haben schon in der Vergangenheit ab und zu einmal et- was Aussergewöhnliches gemacht», sagt Dirigent Pascal Schafer und erinnert an die Sagennacht, die der Verein vor zwei Jahren aufgeführt hat. Er habe Lust gehabt, sich an eine Filmvertonung zu wagen und dies den Musikanten vorgeschlagen. «Entweder dieses Projekt oder die Teilnahme am Eidgenössischen Musikfest, die Wahl fiel schliesslich auf das Filmprojekt.»

Lange verschollen

Den Film, den die Musikgesellschaft ausgewählt ist, heisst «Der Kilometerfresser» und ist von Karl Imelski. Dieser Stummfilm aus Österreich kam 1925 in die Kinos. Erzählt wird die Geschichte von Ernest, der mit seinen Sportkollegen eine Wette abschliesst, dass er es schafft, mit seinem Motorrad innerhalb einer bestimmten Zeit eine Strecke quer durch Europa zurückzulegen. Der Film galt Jahrzehnte lang als verschollen und wurde durch Zufall in einem Antiquariat wiederentdeckt. Über die Filmmusik von damals ist nichts bekannt. Der Film ist 2004 restauriert worden. Drei Jahre später erhielt der Komponist Florian C. Reithner den Auftrag, ihn neu zu vertonen. Obwohl es eine moderne Komposition ist, hat er sich am musikalischen Stil der 1920er-Jahre orientiert.

«Eine Schwierigkeit bei dieser Art von Konzert ist das Tempo», erklärt Pascal Schafer. Beim Üben könne er das Tempo üblicherweise nach Gutdünken anziehen oder zurücknehmen. «Das geht hier nicht, wir sind gebunden, denn Musik und Handlung müssen übereinstimmen.» Das verlangt von allen Musikantinnen und Musikanten viel Konzentration, denn auch die Dauer der Aufführung fällt aus dem gewohnten Rahmen. «Normalerweise sind wir bei einem Konzert vielleicht zwei Stunden auf der Bühne und haben etwa 50 Minuten reine Spielzeit.» Dieser Film dauere aber 90 Minuten. «Wir hatten noch nie ein Stück gespielt, das länger als 30 Minuten ging. Das wird also sehr anstrengend.» Das Werk umfasse 2608 Takte, und die Partituren seien sehr aufwendig.

Die Musik an sich habe beim ersten Reinhören nicht sehr schwierig getönt. «Das haben wir vielleicht ein wenig unterschätzt», meint Schafer mit einem Lachen. Der Komponist habe einen ganz eigenen Stil mit unüblichen Tonlagen, die nicht der traditionellen Blasmusik entsprächen. Die Proben laufen seit Ende März. Damit jede der Passagen am Ende sitzt, setzt er neben den üblichen Proben auch viel auf das Selbststudium. «Die Musik ist aber eingängig. Einige Melodien gehen schnell ins Ohr.»

«Wer einen neuen Star-Wars-Film erwartet, wird enttäuscht sein», sagt Pascal Schafer über den Film. In Anbetracht der technischen Möglichkeiten in den 1920er-Jahren sei der Film aber recht aufwendig gemacht. Die Wette führt den Hauptdarsteller durch verschiedene Städte im Europa nach dem Ersten Weltkrieg. «Der Film ist sehr unterhaltsam.» Er hofft, dass sich das Publikum ebenso offen wie die 50 Musikanten auf das Experiment einlässt und die Vorführung geniesst. «Wir hoffen, dass die spezielle Ambiance aus der Kombination Film, Musik und Lokalität zu einem Erlebnis wird».

Szene aus dem Film «Der Kilometerfresser». Bild zvg

«Wir hatten noch nie ein Stück gespielt, das länger als 30 Minuten ging.»

Pascal Schafer

Dirigent der Musikgesellschaft Giffers-Tentlingen

Aufführungen : Dreimal in einer Werkhalle

D ie Musikgesellschaft Giffers-Tentlingen spielt am Wochenende dreimal zum Film «Der Kilometerfresser». Dieser wird auf einer grossen Leinwand gezeigt; direkt darunter ist das Orchester platziert. Der Aufführungsort ist ungewöhnlich: Es ist die Halle einer Zimmerei in der Stersmühle. «Wir wollten angesichts des musikalischen Aufwands kein Risiko wegen des Wetters eingehen», erklärt Dirigent Pascal Schafer. Deshalb habe das Organisationskomitee einen etwas anderen Ort gesucht. «Mein Wunsch war es, nicht in einem sterilen Konzertsaal zu spielen, sondern in einem aussergewöhnlichen Rahmen, passend zum aussergewöhnlichen Projekt.» Deshalb werde die Halle zwar so weit als möglich ausgeräumt, ein paar Sägespäne am Boden würden aber zur besonderen Ambiance beitragen, sagt er. In der grossen Zimmerei-Halle sind über 200 Plätze gestuhlt, und die Halle umfasst auch einen grossen gedeckten Vorplatz. Dort bietet die Musikgesellschaft vor und nach dem Konzert eine Festwirtschaft an. Die Vorführung läuft ohne Pause. im

Zimmerei PMR GmbH, Stersmühle, Tentlingen. Fr., 3. Juni, 21 Uhr; Sa., 4. Juni, 21 Uhr und So., 5. Juni, 10 Uhr. Tickets: www.mggt.ch oder Raiffeisenbank Giffers oder an der Abendkasse.

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