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Wenn Wort und Bild verschmelzen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Sie ist in Tafers aufgewachsen, und in ihrem Heimatort zeigt sie momentan zum ersten Mal einer breiteren Öffentlichkeit ihre Kunstwerke. Darauf ist Madeleine Pollini-Zahnd auch etwas stolz. «Für mich ist Heimat Identität», sagt die Sensler Künstlerin, während sie in Richtung Hauptkorridor des Spitals Tafers blickt. Dort hängen derzeit 49 ihrer Aquarell- und Acryl-Kunstwerke an den farbigen Wänden. In diesen Werken nimmt Heimat eine prominente Rolle ein. Nicht von ungefähr trägt ihre derzeitige Ausstellung den Namen «vùrwùùrzlet sy» (siehe Kasten).

Dialekt im Kunstwerk

Neben den Bergzügen mit der auffallenden Kaiseregg und den neu interpretierten Detailzeichnungen der Sensler Kränzlitracht sticht in den Werken eine Besonderheit hervor: «I bû z zweye Sine» oder «z Bode stele» steht da etwa in Grossbuchstaben auf zwei Acryl-Werken. «Ich habe all meinen Bildern Redensarten und Sprüche im Dialekt zugeordnet», sagt die in Düdingen wohnhafte Künstlerin. Es reize sie, Bilder mit Textstücken anzureichern. Das komme nicht von ungefähr, meint Pollini-Zahnd: In ihrem Schaffen dringe unweigerlich die eigene Ausbildung zum Ausdruck. Die Grafikerin sieht das Vereinigen von Text und Bild als ein spezielles Mittel, «damit unsere Sprache nicht vergessen geht». Tradition neu interpretieren und modern rüberbringen, damit sie auch die jüngere Generation anspricht–das sei ihre Botschaft.

Klänge, die sich ähneln

Sie habe sich schon früh persönlich mit Kunst beschäftigt und für sich und den Bekanntenkreis Gemälde gestaltet. «Mein Umfeld ermutigte mich, mit meinen Werken an die Öffentlichkeit zu gehen.» So stellte Madeleine Pollini-Zahnd an der 2. Sensler Biennale 2013 zum Thema «dezwûsche» aus. Hierzu zeigt sie ihre Karten, auf denen in geschwungener Schrift «Hûûti oder Hûnti» und «Häppera oder Häppöri» steht und darüber die Begriffe in eine bildliche Gestalt verschmelzen. Es seien diese Klangähnlichkeiten im Sensler Dialekt, die sie für ihr Schaffen motivierten: «Es fasziniert mich, was man mit dem Senslerdeutschen machen kann. Unsere Sprache ist sehr facettenreich.» Deshalb sieht Pollini-Zahnd den Text nicht bloss als Nebensache, sondern neben Farben und Form als gleichwertiges Gestaltungselement im Bild. Für ihre Kunstwerke hat sie bereits mit Hildegard Emmenegger, ehemalige Autorin des FN-Seislerblogs, zusammengearbeitet. Diese hat ihr auch die grösseren Texte zu den Kunstwerken in Tafers bereitgestellt.

Die Bild-Text-Kombinationen entstünden bei ihr meist «aus dem Bauch heraus», verrät Pollini-Zahnd. Auch das Malen der Bilder sei kein starrer Prozess: «Sie entstehen bei mir parallel. Wenn ich an einem Bild gerade nicht mehr weiterkomme, fange ich das nächste an.»

 Als Inspiration für die zahlreichen Redensarten und Sprüche, welche sie selbst in ihre Bilder einfliessen lässt, dient Pollini-Zahnd in erster Linie das familiäre Umfeld. «Sie kommen mir in den Sinn, wenn ich an meine eigene Kindheit denke», als ihre Mutter sie manchmal «z Bode stele» musste zum Beispiel. Deshalb stechen dem Betrachter im Taferser Spital vor allem ältere, alltägliche Ausdrücke ins Auge–die in irgendeiner Form zwischenmenschliche Beziehungen ausdrücken. «Natürlich dient mir auch das Senslerdeutsche Wörterbuch als Inspirationsquelle», sagt die Taferserin, die mit ihren Werken bereits zweimal im Freiburger Volkskalender Beiträge publizieren konnte. Madeleine Pollini-Zahnd schmiedet bereits Pläne für ihre künstlerische Zukunft: «Ich werde im Herbst mit einem Kunstwerk an der 3. Sensler Biennale zum Thema ‹Licht› teilnehmen.»

Zur Ausstellung

Eine künstlerische Ode an den Dialekt

«vùrwùùrzlet sy» ist der Name der aktuellen Ausstellung im Spital Tafers. Darin zeigt die Sensler Künstlerin und Grafikerin Madeleine Pollini-Zahnd 49 ihrer Kunstwerke. In ihren Werken versucht sie, Redensarten und Sprüche im Sensler Dialekt in ihre Bilder hineinfliessen zu lassen.ma

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