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Wie ein vertrockneter Schwamm

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Simon Hari, Sie sind seit Jahren in der Berner Musikszene unterwegs. Ist es für Sie immer noch ein Hobby oder bereits ein Vollzeitjob?

 Schier unfassbar, aber ich mache tatsächlich vom Morgen bis am Abend nichts anderes als diese Peperei.

 

 Mit der «Low Income Entertainment Group» haben Sie Johnny Cash gespielt, mit «Captain Frank» 1980er-Jahre-Pop und Klassik recycelt und als Pepe frühen Jazz hervorgekramt. Wo liegt Ihre musikalische Heimat?

 Ich habe eben keine! Aufgrund einer ziemlich religiösen Vergangenheit habe ich popkulturell gesehen meine Jugend verschlafen. Das ist aber auch ganz schön. Ich war wie ein vertrockneter Schwamm, und jetzt kommt Wasser von überall. Als musikalische Einflüsse pflege ich jeweils James Last und Die Antwoord zu nennen. Und es stimmt.

 

 Wie sind Sie zur Kunstfigur Pepe gekommen?

 Sie ist zu mir gekommen.

 

 Senior Pepe, King Pepe, Pepe Jazz – Sie haben schon vieles probiert; was macht Pepe eigentlich aus?

 Furchtlosigkeit und ein Wille, das zu tun, was grad ansteht. Im Wörterbuch steht bei Dilettant: «Er übt eine Sache um ihrer selbst willen aus, also aus Interesse, Vergnügen oder Leidenschaft.» Das ist Pepe.

 

 Nach dem Hören Ihrer Platten bleiben einem Wortfetzen im Ohr haften: «Du machsch mi blöd im Chopf», «Souhung, la mis Büssi i Rue» oder «Doof isch endlos»–wie entstehen solche Bonmots?

 Ich würde sagen: passive Suche. Ich will natürlich griffige Sätze machen, aber erzwingen kann ich sie nicht. Irgendwann kommen sie dann irgendwie.

 

 Im Gegensatz zum Hochglanzpop in den Charts hat Pepe immer einen eigenen Küchen-Charme. Ist dies geplant oder Teil eines Konzepts?

 Beides und nichts. Es entspricht einfach meinem Geschmack.

 

 Über Pepe gibt es viele Meinungen: Rumpelmusiker, genialer Dilettant, lässiger Chansonnier–welche Beschreibung trifft es Ihrer Meinung nach am besten?

 Nun, das kümmert mich eigentlich nicht. Das wäre allenfalls eine journalistische Aufgabe, da eine schöne Wortkombination zu finden. An die Arbeit, Journis! Bis jetzt muss ich sagen, habe ich noch keine Beschreibung gelesen und gedacht: Aha, aha, das wird es wohl sein!

 

 Die Pepe-Jazz-CD sei ein «Unfall» gewesen – gibt es noch weitere Musikstile, mit denen Sie verunfallen möchten?

 Ja klar, mit allen! Ausser vielleicht Heavy Metal. Und Schlager ist jetzt auch nicht so mein Ding. Da müsste also schon ein richtig gravierender Unfall passieren.

Sie haben unlängst zitiert: «Die Schweizer Künstler leiden an ihrer Schicksalslosigkeit» – welche Auswirkungen hat dies bei Ihnen?

 Nun, es gibt ja vieles zu fühlen und somit auch zu singen. Die Schicksalslosigkeit ist ja nur ein Problem, wenn man unbedingt gegen etwas oder jemanden ansingen möchte. Und das geht in der Schweiz tatsächlich eher schlecht. Einen Feind zu haben wäre vielleicht für das Leben noch gut, das würde ein bisschen Struktur geben und so, aber ehrlich gesagt–für die Kunst wäre es wohl nicht zwingend besser.

Am Samstag gastieren Sie, begleitet von Ihrer fünfköpfigen Bläserband Le Rex, im Bad Bonn in Düdingen – weshalb sollte man das Konzert auf keinen Fall verpassen?

 Ich weiss noch nicht, ob man es auf keinen Fall verpassen sollte. Aber genau das ist das Schöne dran: Es braucht immer beide für ein gelungenes Konzert. Wir vorne und Ihr vis-à-vis. So viel steht fest: Wir werden die uns zugedachte Aufgabe mit grösstmöglichem Elan anpacken, damit es ein unverpassbarer Abend wird, Pepe-Ehrenwort!

Bad Bonn, Düdingen. Sa., 7. Februar, 21.30 Uhr.

«Einen Feind zu haben wäre vielleicht für das Leben noch gut, aber ehrlich gesagt–für die Kunst wäre es wohl nicht zwingend besser.»

King Pepe

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