Untertitel: Neue Schiffanlegestelle im Murtensee
Autor: Von PATRICK HIRSCHI
Imposant führt der lange Steg hinaus in den majestätisch blau schimmernden Murtensee. Fast scheint es, man gelange über dieses Bauwerk von
Faoug (Pfauen) bis zur anderen Seite des Sees nach Vallamand.
Zur Eröffnung der Anlegestelle am Freitagvormittag zeigt sich das Wetter wieder von seiner schönsten Seite. Zum Glück: Wäre derselbe Anlass an einem nebligen Spätherbsttag gewesen, hätten die Anwesenden vom Ufer aus wohl kaum bis zum neuen Anlegeplatz für die Linienschiffe gesehen. Der neue Steg misst stolze 156 Meter und ragt damit fast ebenso weit in den See hinaus wie der beliebte Ausflugspunkt Grengspitz nur wenige hundert Meter nebenan.
Fünf Schiffe pro Tag
Rund fünf Monate hat der Bau gedauert. Das Projekt kostet rund 1 Million Franken. Der Kanton Waadt bezahlt drei Viertel, für den Rest kommt die Gemeinde auf.
Ab sofort wird die Anlegestelle von der Schifffahrtgesellschaft des Neuenburger- und Murtensees (LNM) fünfmal täglich angefahren; und zwar auf dem Linienkurs Murten-Praz-Mô-tier-Vallamand-Faoug-Murten.
Die LNM alleine könne die Rentabilität dieser Infrastruktur nicht garantieren, meint Jacques Faerber bei seiner Eröffnungsrede. «Sie muss von der gesamten Region unterstützt werden.»
Aufschwung für Tourismus
Rund 30 Jahre ist es her, das Faoug zum letzten Mal von Linienschiffen angefahren worden ist. Die Einstellung sei damals aus technischen Gründen erfolgt, erzählt Denis Moll, Syndic von Faoug. Vor anderem seien die Schiffe zu gross geworden für die alte Anlegestelle der Gemeinde.
In vergangener Zeit war Faoug ein beliebter Ausflugsort, erzählte Regierungsstatthalterin Denise Pignard. Sogar aus dem Jura und aus Frankreich seien Gäste gekommen, insbesondere wegen den Bädern. Nun entwickle sich die gesamte Region touristisch. Sie sei daher überzeugt, dass mit der neuen Anlegestelle ein richtiger Schritt unternommen worden sei.