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Nachtfalter fliegen nicht nur nachts

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Tobie de Gottrau war ein Freiburger Naturforscher und leidenschaftlicher Nachtfalter-Sammler. Im Laufe seines Lebens hat der Wissenschaftler über 2000 Arten aus den Kantonen Freiburg und Wallis gesammelt und genadelt. Vor seinem Tod im Jahr 1938 vermachte er seine Nachtfalter-Sammlung dem Naturhistorischen Museum Freiburg.

In der neuen Ausstellung des Museums ist nun ein grosser Teil seiner fast hundertjährigen Nachtfalter-Sammlung zu sehen. Es ist die zweite Ausstellung – nach der über Libellen – in einer Reihe zur Biodiversität im Kanton Freiburg.

Überblick über Nachtfalter

«Das ist eine sehr schöne, alte und wichtige Nachtfalter-Sammlung, die wir gerne ausstellen», sagte Sophie Giriens, Kuratorin der Ausstellung und Konservatorin der zoologischen Sammlungen des Museums, an der gestrigen Führung für die Medien. 2100 Nachtfalter aus de Gottraus Sammlung sind in verschiedenen, gut abgedichteten Holzkisten präsentiert. Die Ausstellung bietet einen Überblick über den gesamten Lebenszyklus der Nachtfalter und erklärt ihre Metamorphose und die speziellen Tarnungen der Tiere. In der Ausstellung erfahren die Besucherinnen und Besucher zudem viele weniger bekannte Fakten über diese Insekten. «Nachtfalter fliegen nicht wie meist angenommen nur nachts, sondern manchmal auch am Tag», erklärte Giriens. Was die Tag- von den Nachtfaltern unterscheidet, sind die Fühler. Die Fühler der Tagfalter sind am Ende wie eine Keule geformt und die der Nachtfalter nicht. Der Name bleibt trotzdem unverändert.

Lichtverschmutzung

Auch ein Koffer ist ausgestellt, der Materialien zum Einfangen und Präparieren von Schmetterlingen enthält. «Früher war das gang und gäbe. Heute gibt es nicht mehr so viele, die das machen» so Giriens. Ein Teil der Ausstellung fokussiert auf die Lichtverschmutzung und wie diese die Nachtfalter sowie andere Insekten beeinflusst. «Diese Tiere nutzen den Mond, um sich in der Nacht zu orientieren», so Giriens. In der Schweiz hat die nächtliche Beleuchtung seit den 80er-Jahren um 70 Prozent zugenommen. Mit dieser Zunahme fliegen die Falter auf Laternen oder Lampen zu, die sie mit dem Mond verwechseln. Sie fliegen dann so lange um diese Lichtquellen herum, bis sie verbrennen oder von anderen Tieren gefressen werden.

Auch Fledermäuse und Zugvögel werden von der nächtlichen Beleuchtung durcheinandergebracht. «Man muss sich die Frage stellen, ob es alle diese Lichtquellen wirklich braucht.»

Um mehr über die Nachtfalter aus Freiburg zu erfahren, stellte das Museum diesen Sommer Lichtfallen im Kanton auf. Eine wurde in Léchelles und eine im Tal von Morteys aufgestellt – dort, wo auch der Schmetterlingskundler de Gottrau vor hundert Jahren die Nachtfalter gefangen hatte. 250 verschiedene Nachtfalter tappten in die Fallen und konnten fotografiert werden. Von den gefangenen Arten existieren 133 auch in de Gottraus Sammlung. «Wir konnten noch nicht alle Falter abgleichen. Es kann sein, dass noch viel mehr Arten nicht ausgestorben sind.» Es wurden auch 20 neue Arten entdeckt.

Ausstellung: täglich vom 19. September 2020 bis 14. Februar 2021, von 14 Uhr bis 18 Uhr. Eintritt frei.

Zahlen und Fakten

2100 Nachtfalter im Freiburger Museum

3600 Nachtfalter-Arten gibt es in der ganzen Schweiz. Davon sind 1300 Nachtfalter im Kanton Freiburg heimisch. Im Vergleich dazu gibt es rund 260 Tagfalter in der Schweiz und 160 in Freiburg. Im Naturhistorischen Museum in Freiburg sind anlässlich der neuen Ausstellung knapp 565 Nachtfalter-Arten – das sind 2100 Nachtfalter – ausgestellt, die alle Anfang des 20. Jahrhunderts gesammelt wurden. 133 davon existieren noch im Kanton. Bei der Suche nach noch existierenden Faltern wurden im Sommer 20 neue Arten in Freiburg entdeckt.

km

 

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