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Nachts provisorische Brücken entfernt

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Es ist eine dieser Sommernächte, die in ihrer Schönheit geradezu unwirklich erscheinen. Irgendwo in der Ferne versinkt die Sonne als glühendroter Feuerball im Horizont und zeichnet dabei den wenig zuvor noch in stahlblauer Farbe hell erleuchteten Himmel in sanften Purpurtönen neu, ehe die Dunkelheit hereinbricht.

Minutiös geplant

Auf Höhe der Festhalle St. Leonhard sind rund 20 in orange Arbeitskleider gehüllte Personen zu erkennen, die, von mückenumtanzten Scheinwerfern beleuchtet, auf dem Bahndamm ihren Arbeiten nachgehen. Es wird gehämmert, geschraubt, gebaggert und geschweisst. Einige für den Aussenstehenden kaum verständliche Wortfetzen rufen sich die Arbeiter dabei durch die milde Nachtluft zu, gehen bestimmt und mit geübten Griffen ihrem Handwerk nach und bleiben dann urplötzlich stehen. «Wenn das Signalhorn ertönt und die Warnlichter zu blinken beginnen, ist das für die Arbeiter das Zeichen, dass sich der Baustelle ein Zug nähert», erklärt Daniel Luce, SBB-Projektverantwortlicher, die Regungslosigkeit der Arbeiter. Beinahe lautlos gleitet aus dem Nichts eine S-Bahn herbei. Dann nehmen die von mehreren Poya-Baupartnern und den SBB gemeinsam koordinierten Arbeiten wieder ihren minutiös durchgeplanten Lauf.

Der sanfte Riese

«Wir liegen sehr gut in der Zeit und haben einen Vorsprung von rund eineinhalb Stunden», sagt Christophe Bressoud stolz und zeigt auf die hintere – von den provisorischen SBB-Brücken bereits gänzlich befreite – der beiden Spuren. Voneinander abgetrennt werden die Gleise durch eine provisorische Stützwand; von den Arbeitern auch als «berlinoise» bezeichnet. Bressoud, Manager des Poya-Projekts, erklärt beim Heranfahren eines gelben Kranwagens die anstehende, keine zehn Minuten dauernde Arbeit: «Der Arm wird nun die eine Brückenhälfte dieser Spur greifen, sie sanft heben und dann langsam abtransportieren. Weiter vorne in Richtung der Grandfey-Brücke werden die Elemente zwischengelagert, ehe sie abtransportiert und von den SBB für andere Projekte eingesetzt werden können.»

Als der SBB-Kranwagen mit seiner tonnenschweren und 29 Meter langen Last im Dunkeln verschwunden ist, wird sichtbar, was sich seither unter den Brückenelementen – welche eigens für den Durchstich des Bahndamms angelegt wurden (siehe Kasten) – getan hat. Unter der letzten noch zu hebenden Brückenhälfte ist ein Betonbeet zu erkennen, rund eineinhalb Meter tief. «Dieses wird nun noch mit Gleisschotter aufgefüllt. Dann werden darauf die Gleise verlegt und die Berlinoise gehoben», präzisiert Bressoud das weitere Vorgehen:«In der Nacht auf Montag sollten wir hier fertig sein.»

Über das Projekt:

Ein einmaliges Vorgehen

U m den Tunnel zu bauen, der die Autofahrer dereinst vom St.-Leonhard-Kreisel zur Poya-Brücke führen wird, musste der Bahndamm auf einer Länge von 75 Metern durchstochen werden, was zu Schwierigkeiten führte. Denn die SBB verfügten zwar über provisorische Brücken – um die Gleise vorübergehend zu tragen, während darunter der Damm ausgehoben wird –, diese waren mit 29 Metern aber zu kurz für den vorgesehenen Durchstich. Doch die Ingenieure fanden eine Lösung: Im Februar 2011 wurde der Damm erstmals durchstochen und ein Betonkasten – als zukünftige Bahnunterführung gedacht – eingesetzt. Die provisorische Brücke konnte damit seitlich verschoben werden. Weil die Gleise in der Mitte des Durchstichs fortan vom Betonkasten getragen wurden, konnte im August 2011 auch auf der anderen Seite des Kastens eine provisorische Brücke eingebaut werden und der Gesamtdurchstich erfolgen. Es war das erste Mal, dass die SBB auf diese Weise zwei provisorische Brücken hintereinander in einen Damm einbauten. mz

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