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Nahezu synchron in den tiefen Fall

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Gut ein Jahr ist es her, seit sich Gottéron und die Flyers in den Playoff-Halbfinals gegenüberstanden. Auch in dieser Saison werden sich die Wege der beiden Teams nach Ende der Qualifikation wieder kreuzen – diesmal allerdings in der trostlosen Relegationsrunde. Eine Entwicklung, die trotz sich abzeichnenden negativen Tendenzen (Gottérons Baisse ab Neujahr 2014 und der Untergang Klotens im Playoff-Final gegen die ZSC Lions) so kaum jemand vorhergesehen hatte. Dabei sind die Parallelen zwischen den einst hoch gehandelten Equipen frappant.

 

 Geschasste Trainer

 Das Unheil bei den letztjährigen Halbfinalisten begann bereits früh mit kapitalen Fehlstarts. Die Konsequenz: Gottéron und Kloten sind die einzigen NLA-Mannschaften, die im Verlauf der Meisterschaft einen Wechsel an der Bande vollzogen haben. In Freiburg wurde Hans Kossmann nach nur elf Spielen und acht Niederlagen von seinen Ämtern (Trainer und Sportchef) freigestellt. Der oft zitierte psychologische Effekt dieser in der Krise populären Massnahme verpuffte indes ziemlich rasch. Unter Gerd Zenhäusern trat zwar eine leichte Besserung ein und der Punkteschnitt pro Partie stieg etwas an, den erhofften langfristigen Umschwung konnte aber auch der Walliser nicht bewerkstelligen, was gewiss zu einem Teil einer üblen Verletzungsmisere geschuldet ist.

Gänzlich in die Hose ging der Trainerwechsel in Kloten. Klublegende Felix Hollenstein musste im Dezember seinen Hut nehmen, just als die Flyers nach dem katastrophalen Saisonstart mit sechs Niederlagen en suite Anzeichen der Besserung gezeigt hatten und über dem Strich klassiert waren. Die Bilanz von Nachfolger Sean Simpson fällt miserabel aus. In bisher 18 Spielen holte der Kanadier mit Renommee ganze 18 Punkte. Kloten fiel auf Rang 10 zurück.

 

 Ungenügende Ausländer

 Jeff Tambellini entpuppte sich als Fehleinkauf. Im Januar schob Gottéron den einstigen Liga-Topskorer (2012 mit dem ZSC) nach Schweden ab. Joel Kwiatkowski scheint den Zenit überschritten zu haben und ist mehr Ärgernis denn Verstärkung. Derweil Tambellini-Ersatz Dominik Granak immerhin einen soliden Part spielt, erfüllten Marc-Antoine Pouliot und Greg Mauldin die Erwartungen insgesamt. Das Duo büsste zuletzt jedoch dafür, dass es aufgrund der vielen verletzungsbedingten Ausfälle lange Zeit zwangsläufig forciert wurde.

Praktisch nur Ausfälle verzeichnet Kloten auf den Söldnerpositionen. Jim Vandermeer ist Durchschnitt, der Offensiv-Verteidiger Micki DuPont nur noch ein Schatten seiner selbst, genau gleich wie der zurzeit verletzte Tommi Santala. Ein Rohrkrepierer war die Rückkehr des letztjährigen Topskorers Peter Mueller, der nach seinem Versuch in der NHL wieder Fuss zu fassen kaum mehr wiederzuerkennen ist. Auch die Ersatzausländer Ville Leino und Jonas Andersson vermögen die Bilanz nicht aufzubessern.

 

 Unsichtbare Leistungsträger

 Jedes Team braucht sie, die Leader auf dem Eis, die vorangehen. Ob Julien Sprunger (der nach starkem Beginn nachliess), Christian Dubé oder der kaum in Erscheinung getretene Thibaut Monnet, von den vermeintlichen Leistungsträgern Gottérons kam insgesamt zu wenig.

Davon ein Lied singen können auch die Klotener. Simon Bodenmann ist mit dem Kopf wohl schon in Bern bei seinem künftigen Arbeitgeber, der für teures Geld eingekaufte Peter Guggisberg konnte die Erwartungen nicht erfüllen, und auch Denis Hollenstein blieb viel von seiner Klasse schuldig, spätestens seitdem sein Vater gefeuert wurde.

 

 Schwächelnde Torhüter

 Ohne einen überdurchschnittlichen Torhüter ist im modernen Eishockey kein Blumentopf zu gewinnen. Nicht umsonst wird der Schlussmann gemeinhin als «Mister 50 Prozent» bezeichnet. Beide Teams konnten sich in dieser Saison zu selten auf ihre Goalies verlassen. Freiburgs Benjamin Conz gelang es nicht, sich für die schwache Halbfinalserie im Frühling 2014 zu rehabilitieren. Der Versuch Kossmanns, dem Jurassier mit der Verpflichtung von Melvin Nyffeler Feuer unter dem Hintern zu machen, schlug fehl. Conz, der die Rückendeckung seines Trainers braucht, wirkte durch die ständigen Wechsel verunsichert und kassierte zu viele vermeidbare Tore. Herausforderer Nyffeler liess die nötige Konstanz ebenfalls vermissen. Als sich Zenhäusern schliesslich auf Conz als Nummer 1 festlegte, zahlte sich dies nur bedingt aus. Die Fangquote von Conz blieb ungenügend (unter 90 Prozent).

Klotens Martin Gerber hielt zwar im Schnitt 91 Prozent der Schüsse, der einstige Stanley-Cup-Sieger mit den Carolina Hurricans spürt sein Alter (er wird in diesem Jahr 41) jedoch zusehends und macht nur noch selten die Differenz aus. Hinzu kommt, dass Gerber verletzungsanfällig geworden ist. Als Backup Jonas Müller einspringen musste, verschuldete dieser einige schmerzliche Punktverluste.

 

 Führungsschwäche

Nicht nur auf dem Eis, auch auf der Vorstandsebene von Gottéron ging so manches schief. Ein Journalist der «Liberté» wurde nach einem kritischen Artikel von den Spielern – mit Unterstützung der Klubleitung – boykottiert. Präsident Charles Phillot wurde von den Hauptaktionären aus dem Amt gedrängt, und Interims-Präsident Michel Volet liess jüngt über die Medien verlauten, dass der Gang in die Relegation übertriebene Erwartungen bei Fans und Sponsoren eindämmen würde und sich Spieler trotz gültigen Verträgen ihrer Zukunft in Freiburg nicht sicher sein können.–Ein ruhiges Umfeld sieht anders aus.

Nicht besser erging es diesbezüglich Kloten. Die Entlassung Hollensteins kam zu einem überraschenden Zeitpunkt. Präsident Philippe Gaydoul holte mit Simpson den Mann, den er bereits als Präsident von Swiss Ice Hockey als Nationaltrainer eingesetzt hatte. Sportchef André Rötheli wurde zum Trainer der Elite-Junioren degradiert, und die Marketingverantwortlichen geben sich die Klinke in die Hand. Am Ende wird Gaydoul seine Geldbörse öffnen, um das neuerliche Millionendefizit in der Klubkasse zu stopfen.

 

 Fazit

Der Fall der Teams in die Relegation kommt nicht von ungefähr. Der kleine, aber feine Unterschied: Kloten hat die finanziellen Möglichkeiten, auf nächste Saison hin zu reagieren–Verträge hin oder her.

Der heutige Gegner

Die Fakten zu den Kloten Flyers

• Kloten hat sechs Ausländer, wird heute in Freiburg aber trotzdem wohl nur mit drei antreten können: Ville Leino, Tommi Santala und Jonas Andersson sind verletzt.

• Die Spezialsituationen gehören zu den Schwächen der Flyers. Das Powerplay ist das zweitschlechteste der Liga, das Boxplay das schlechteste.

• Kloten verlor alle bisherigen drei Saisonspiele gegen Gottéron.fs

Vorschau: Mit Roman Botta gegen Kloten

S eit dem Wochenende haben die Freiburger die traurige Gewissheit, dass ihnen ab Samstag erstmals seit 2007 wieder die Relegationsrunde blüht. Bevor aber die erste Partie im Kampf um den Ligaerhalt auf dem Programm steht, gilt es, heute zu Hause die Qualifikation möglichst mit einem Sieg abzuschliessen. Gäste im St. Leonhard (19.45 Uhr) sind die Kloten Flyers. Das neuntplatzierte Gottéron liegt in der Tabelle drei Punkte vor den Zürchern. Mit einem Erfolg könnte Freiburg den Vorsprung auf sechs Zähler ausbauen. Berücksichtigt man, dass die Punkte in die Relegation mitgenommen werden, könnte das Team von Trainer Gerd Zenhäusern mit einem kleinen Polster auf die Flyers sowie das zurzeit elftplatzierte Ambri in die Zwischenrunde starten und so einen ersten Schritt in Richtung schnelles Saisonende machen.

«Es ist ein wichtiges Spiel, das uns die Chance bietet, für eine Differenz zu sorgen», unterstreicht Zenhäusern die Wichtigkeit der heutigen Partie. Die Auftritte vom vergangenen Wochenende mit den zwei Siegen nach Penaltyschiessen gegen Servette stimmen Zenhäusern für den weiteren Verlauf optimistisch. «Die Moral im Team ist gut.» Schliesslich zähle nun der Charakter, um die bevorstehenden Aufgaben zu meistern.

Gegen die Genfer liess Zenhäusern nur mit drei Linien stürmen. Dies ändert sich ab jetzt. Um die Ausfälle von Benjamin Plüss und Sandro Brügger (beide werden diese Saison kaum mehr zum Einsatz kommen) zu kompensieren, stösst ab sofort Roman Botta zu Gottéron. Der Stürmer von Visp bestritt Ende 2014 mit einer B-Lizenz bereits eine Partie für die Freiburger. Weil die Walliser in den NLB-Playoffs ausgeschieden sind, steht Botta Freiburg nun zur Verfügung. «Botta hat die Physis und die Qualitäten, um uns zu helfen», ist Zenhäusern überzeugt. Botta bildet gegen Kloten zusammen mit Ness und Fritsche die vierte Linie. Dubé wird neu von Hasani und Monnet flankiert. Unverändert bleiben die Formationen mit Pouliot, Mauldin und Vauclair sowie Bykow, Mottet und Sprunger, der gestern im Training geschont wurde. Mit einer Gehirnerschütterung weiter ausfallen wird Helbling. Sprukts ist überzähliger Ausländer. fs

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