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Naturschutz mit Köpfchen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Das Heckenprojekt der Gemeinden Giffers und Tentlingen

Nachdem sich die gemeinsame Umweltschutzkommission – damals präsidiert von Gerhard Liechti – intensiv mit Abfallfragen auseinander gesetzt hatte, entstand 1997 das Bedürfnis, sich vermehrt dem Thema Natur und Landschaft zu widmen. Die Kommission kam sehr schnell zum Schluss, dass die Gemeinde eine besondere Verantwortung für die noch gut erhaltene traditionelle Heckenlandschaft trägt. Somit entschied sie sich, ein Heckenprojekt ins Leben zu rufen.

Eine Dienstleistung an die Landwirte

Mit dem Heckenprojekt verfolgt die Umweltschutzkommission das Ziel, die Landschaft für Pflanzen, Tiere und Menschen dank fachgerechter Heckenpflege und Neupflanzungen aufzuwerten. Die fachgerechte Heckenpflege besteht darin, schnell wachsende Sträucher zurückzuschneiden, langsam wachsende zu schonen. Weiter sollen artenreiche Hecken mit einem hohen Anteil an Dornensträuchern besonders gefördert werden.

Da die fachgerechte Heckenpflege mit sehr grossem Aufwand verbunden ist und der dabei anfallende Rohstoff kaum Verwertung findet, ist diese Arbeit für die Landwirte nicht beson-ders interessant. Aus diesem Grun-
de wird im Rahmen des Projektes
eine Heckenpflege-Equipe angeboten, welche die Landwirte bei der Heckenpflege unterstützt. Diese Equipe setzt sich aus Mitarbeitern des VAM (Verein für aktive Arbeitsmarktmassnahmen) zusammen und steht unter der Leitung des für die Projektbegleitung beauftragten Biologen.
Die Umweltschutzkommission – heute präsidiert von Antje Burri – kann eine erfreuliche Zwischenbilanz ziehen. Das Heckenpflegeangebot findet bei den Landwirten einen sehr guten Anklang. Im Winter 98/99 konnten somit rund 950 Meter Hecke gepflegt werden und im Winter 99/00 waren es sogar 1050Meter.

Nicht nur pflegen,
sondern auch neu pflanzen

Das Projekt erreichte aber seinen Höhepunkt am 18. April 2000 mit der Pflanzung von 700 Sträuchern und gut 30 Kopfweiden entlang eines Zuflusses zum Moosbach auf dem Betrieb von Albert Tinguely. Die Pflanzung wurde von drei Schulklassen aus Giffers, Tentlingen und Rechthalten und der Heckenpflege-Equipe des VAM gemeinsam durchgeführt.

19 verschiedene Straucharten wurden gepflanzt, z.B. Schwarzdorn und Heckenrose als Brutplätze und Futterquellen für Vögel und andere Kleintiere, Hasel und Schneeball als Bienenweiden, oder Holunder, um Sirup oder Konfitüre herzustellen. Die Hecke wird aber nicht nur eine Lebensraumfunktion erfüllen, sie wird auch die bereits stark erodierten Ufer des Baches vor weiterer Erosion schützen. Dazu sind besonders Weiden und Erlen geeignet. Auf Weissdorn und Vogelbeere, die ökologisch zwar interessant, aber anfällig auf Feuerbrand sind, wurde bewusst verzichtet.

Kopfweiden –
ein altes Element neu entdeckt

Es wurden aber nicht nur Sträucher gepflanzt, sondern auch einfache Weidenpfähle in den Boden geschlagen. Abgeschnittene Äste und Zweige von Weiden sind nämlich in der Lage, wenn man sie sofort in den Boden steckt, Wurzeln zu bilden und wieder auszutreiben. Die Weidenpfähle werden in den kommenden Monaten austreiben und sollen in den nächsten Jahren zu Kopfweiden geschnitten werden. Bei der Kopfweide handelt es sich nicht um eine Baumart im botanischen Sinne, sondern um eine Weide, der man regelmässig alle Triebe bis auf eine bestimmte Stammhöhe entfernt.

Als Reaktion überwallt der Baum die Schnittwunden und treibt neu aus. Mit der Zeit bildet sich im Schnittbereich eine Verdickung, ein Kopf. Jahrhundertelang prägten Kopfweiden das Bild unserer Kulturlandschaft. Sie lieferten einen nachhaltigen Rohstoff, der zum Flechten, als Bau- oder Brennholz verwendet wurde. Heute ist dieser Rohstoff nicht mehr gefragt und die Kopfweiden sind vom Verschwinden bedroht. Nicht nur wegen ihrer kulturhistorischen Bedeutung, sondern auch wegen ihres ökologischen Wertes sind Kopfweiden erhaltenswert.
Die Entfaltung der gepflanzten Kopfweiden ist aber nur gewährleistet, wenn die Äste auch regelmässig entfernt werden. Sind Sie also auf der Suche nach geeignetem Material zum Flechten oder um Weidenhäuser zu bauen, dann zögern Sie nicht! 30 Kopfweiden warten nur darauf, fachgerecht auf den Kopf zurückgeschnitten zu werden.

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