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Neue Ära für die Schule Plasselb

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Das neue Schulgesetz schreibt vor, dass ein Schulkreis mindestens acht Klassen umfassen muss. Plasselb mit rund 50 Primarschülern und 20 Kindergartenkinder erfüllt diese Vorgabe nicht. Deshalb hat die Gemeinde Anschluss an den Schulkreis Plaffeien-Brünisried gesucht. Dieser hat sich vor drei Jahren neu formiert, als auch Brünisried wegen der Schülerzahlen eine neue Lösung finden musste.

Eine Arbeitsgruppe hat während anderthalb Jahren geprüft, wie der Schulkreis Plasselb am besten in jenen von Plaffeien-Brünisried integriert werden kann. Am Montagabend informierte sie in Plasselb über die Neuerungen. «Es ist eine Lösung, die wir nach intensiven Diskussionen erarbeitet haben und hinter der heute alle drei Gemeinderäte stehen», sagte der Präsident der Arbeitsgruppe, Daniel Bürdel, Gemeinderat von Plaffeien.

Fünf Standorte

Der neue Schulkreis umfasst fünf Standorte: Lichtena-Schwarzsee, Brünisried, Plaffeien, Oberschrot und Plasselb. Die Verantwortung trägt eine Schulleitung mit einem 95-Prozent-Pensum. Im Schuljahr 2018/19 werden 95 Kindergartenkinder in fünf Klassen sowie 307 Primarschulkinder in 15 Klassen unterrichtet. «Bei der Einteilung haben wir stets den Fokus darauf gelegt, eine gute und nachhaltige Lösung für mehrere Jahre für den ganzen Schulkreis zu finden», betonte die heutige Schulleiterin von Plaffeien, Margrit Baeriswyl. Das sei angesichts schwankender Schülerzahlen nicht immer einfach gewesen. Zudem könnten sie variieren, etwa durch Zu- und Wegzüge oder spätere Einschulungen.

Ein paar Kniffe

Ab dem Schuljahr 2019/20 reicht die Anzahl der Kindergartenkinder (84) nur noch für vier Klassen, während die Schulverantwortlichen auf den anderen Primarstufen konstant mit 15 Klassen rechnen. Einer der Grundsätze der Arbeitsgruppe war es, dass die Kinder eines Dorfes wenn irgendwie möglich mindestens vom Kindergarten bis zur vierten Klasse in die gleiche Schule gehen können. Damit das aufgeht, musste die Arbeitsgruppe ein paar Kniffe anwenden.

Basisstufe in Brünisried

Weil etwa in Brünisried für das Schuljahr 2018/19 wenig Kinder in den Kindergarten kommen, wird dort die Basisstufe eingeführt. Das heisst, dass alle Kinder vom kleinen Kindergarten bis zur zweiten Klasse jahrgangsübergreifend in der gleichen Klasse unterrichtet werden, bei einem Pensum von 150 Stellenprozenten. Mit diesem System haben andere Gemeinden wie etwa Murten seit Jahren Erfahrung, für den Sensebezirk ist es neu. Die Basisstufe wird vorläufig zwei Schuljahre geführt. Lassen es die Schülerzahlen zu, wird das System darüber hinaus weitergeführt.

Die Schulverantwortlichen sind zudem bei Erziehungsdirektor Staatsrat Jean-Pierre Siggen vorstellig geworden. Er hat eine zusätzliche 60-Prozent-Stelle genehmigt, um die Übergangsphase der Schulkreiszusammenlegung besser organisieren zu können. Die Stelle ist auf drei Jahre befristet und soll vor allem in grossen Klassen eingesetzt werden.

Ab 2019/20 nach Plaffeien

Alle Plasselber Kinder vom Kindergarten bis zur 6. Klasse werden im Schuljahr 2018/19 wie bisher im Dorf zur Schule gehen. Das ändert sich ab dem Schuljahr 2019/20; dann müssen die Fünft- und Sechstklässler aus Plasselb mit dem TPF-Bus nach Plaffeien fahren. Dort werden sie in einstufigen Klassen unterrichtet, weil dann beide Jahrgänge gemäss heutigen Zahlen nur noch 14 Kinder umfassen. Die Brünisrieder Fünft- und Sechstklässler haben diesen Schulort- und Stufenwechsel bereits vor drei Jahren vollzogen. Peter Rotzetter, Gemeinderat von Brünisried, konnte nur Positives berichten. «Auch wenn anfangs viele Ängste und Fragen im Raum standen: Ein Jahr später waren alle glücklich. Die Integration ist gelungen. Für die Kinder war es eh nie ein Problem.»

Infoabend Brünisried: Einführung der Basisstufe. Do., 7. Dezember, 20 Uhr. Mehrzweckhalle.

Diskussion

Bedenken zum Schulortwechsel

Über 60 Bürgerinnen und Bürger, zumeist Eltern, haben in Plasselb am Infoabend zur Schulkreiszusammenlegung teilgenommen. In der Diskussion äusserte eine Mutter ihre Bedenken zum bevorstehenden Schulortwechsel von Plasselb nach Plaffeien. Ein neuer Schulort, eine neue Umgebung, eine neue Lehrperson, neue Klassenkameraden und die wichtige Übertrittsprüfung – das sei zu viel auf einmal für ein Kind. Schulinspektor Markus Fasel erklärte, dass sich die bisherige Lehrperson der Plasselber Schule und die neue am Standort Plaffeien gut absprechen würden, um den Kindern solche Wechsel zu erleichtern. Ausserdem wären ja nicht ganz alle Schulkameraden neu, einige bisherige aus Plasselb würden sicher in dieselbe Klasse gehen, und viele Schulaktivitäten würden zusammen stattfinden, ergänzte Schulleiterin Margrit Baeriswyl. Ein Bürger äusserte Bedenken wegen der Sicherheit: Zum einen gebe es kaum Sitzplätze in den mit OS-Schülern voll besetzten Bussen, und zum anderen sehe er ein Risiko, wenn die Schüler nach dem Verlassen des Busses über die Strasse zu den Schulhäusern eilen. Einen eigenen Bus könne sich die Gemeinde nicht leisten, erklärte dazu der Plasselber Syndic Jean-Daniel Feller.

Gleichheit für alle Kinder

Eine andere Mutter fragte, warum man die Fünft- und Sechstklässler in Plaffeien neu mische und nicht wenigstens die Kinder eines Dorfes zusammen in der gleichen Klasse lasse. Das gehe nicht wegen der Ausgewogenheit, erklärte Margrit Baeriswyl. Würde man dieses Privileg einem Dorf zugestehen, müssten andere Klassen auseinandergerissen werden. «Wenn alle Kinder ein neues Gspänli finden müssen, ist das eine gerechte Grundlage. Ich vertraue den Kindern, dass sie das schaffen.»

Kindergärtler nach Plaffeien?

Für Diskussionen sorgte die Information, dass allenfalls auch der Kindergarten Plasselb mittelfristig aufgehoben wird. Im Moment sieht es nämlich auf dieser Stufe schlecht aus mit den Schülerzahlen ab Schuljahr 2019/20, denn nur noch 13 Kinder sind in den beiden Kindergarten-Jahrgängen gemeldet. Die Schulverantwortlichen betonten, dass sie – wenn es irgendwie geht – den Kindergarten im Dorf behalten möchten. Dass allenfalls auch die Kleinsten nach Plaffeien reisen müssten, sollte das nicht gelingen, löste bei einigen Eltern grosse Bedenken aus. Jean-Daniel Feller zeigte Verständnis dafür und beschwichtigte die Eltern: Es mache keinen Sinn, heute über etwas zu diskutieren, das noch nicht sicher sei. «Da das Problem nicht akut ist, besteht genügend Zeit für eine gute Lösung.»

Auch die Frage, was passiere, wenn es in Plasselb mal nicht mehr reiche für eine 3./4. Klasse, konnten die Mitglieder der Arbeitsgruppe nicht beantworten. «Wir wissen heute zu wenig, was in einigen Jahren sein wird. Man muss die Situation jedes Mal neu anschauen und eine passende Lösung finden», so Margrit Baeriswyl.

Jean-Daniel Feller ergänzte, dass im ganzen Schulkreis nur gerade fünf Kinder fehlen, damit die Zahl der Klassen vom nächsten zum übernächsten Schuljahr bei fünf behalten werden könnte.

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