Am vergangenen Wochenende ist in der Kantons-und Universitätsbibliothek Freiburg die Ausstellung «Tim und Struppi in Freiburg» zu Ende gegangen. Die Ausstellung über Parodien auf die berühmten Comics habe beim Publikum ein so grosses Interesse geweckt wie kaum eine andere kulturelle Veranstaltung der Bibliothek, schreiben die Verantwortlichen in einer Medienmitteilung. Die Ausstellung war aber auch von weniger schönen Nebengeräuschen begleitet: Es kam zu einem Streit mit der Moulinsart SA, der Inhaberin der Urheber- und kommerziellen Rechte am Werk von «Tim und Struppi»-Schöpfer Hergé. Die Kantonsbibliothek musste in der Folge den Ausstellungskatalog zurückziehen und die nicht verkauften Exemplare einstampfen. Die Moulinsart hatte vor allem gestört, dass der Katalog gestaltet war wie ein «Tim und Struppi»-Original (die FN berichteten).
Als Ersatz hat die Bibliothek jetzt eine neue Publikation veröffentlicht, die ab Montag zu kaufen ist. Sie enthält im Wesentlichen den ersten Teil des ursprünglichen Katalogs. Der Freiburger «Tintin»-Spezialist Jean Rime schreibt darin über die Bezüge von Hergé und «Tim und Struppi» zur Schweiz. Die erste Version hat er um ein zusätzliches Kapitel ergänzt. Gestrichen wurde hingegen der zweite Teil von Alain-Jacques Tornare über «Tim und Struppi»-Parodien. Alle Texte des ersten Katalogs stehen weiterhin im Internet zur Verfügung, jedoch ohne Illustrationen. cs
Der Band «Les aventures suisses de Tintin» ist ab Montag in der Kantonsbibliothek und im Buchhandel erhältlich (25.–).
