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Neuer Präsident beruhigt Sprachenkonflikt

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«Ich bin nicht perfekt zweisprachig, aber meine Deutschkenntnisse sind gut», sagte Olivier Bovet, als er sich am Mittwoch in Courtepin den Delegierten des Sozialdienstes des Seebezirks vorstellte. Dass er gleich zu Beginn auf die Sprachenfrage einging, hatte einen guten Grund: An der letzten Delegiertenversammlung im Mai hatte ein Sprachenkonflikt zur Nicht-Wahl des Kandidaten Heinz Schneider und damit zum «Miniputsch» der französischsprachigen Gemeinden geführt (siehe Kasten).

 Wunsch erfüllt

An der ausserordentlichen Versammlung vom Mittwoch wurde der neue Kandidat Olivier Bovet einstimmig gewählt. «Ich bin sicher, dass unser neuer Präsident die Zweisprachigkeit leben und beiden Sprachen gerecht werden wird», sagte Natascha Sedonati, Präsidentin der Delegiertenversammlung, nach der Wahl. Sie sei froh, dass der Vorstand damit den Wunsch nach einemzweisprachigen Präsidenten erfüllen konnte.

Bovet ist in der Genferseeregion aufgewachsen und wohnt seit rund dreieinhalb Jahren in Sugiez, seit zwei Jahren ist er Gemeinderat von Bas-Vully. In dieser Funktion hat er den Sozialdienst kennengelernt. Beruflich ist er seit 15 Jahrenbeim Staatssekretariat für Wirtschaft Seco tätig. «Deshalb bin ich es gewohnt, in beiden Sprachen zu kommunizieren», so Bovet. Er sei überzeugt, dass der Sozialdienst jetzt auf gutem Weg ist.

Viele Veränderungen

Den Eklat an der letzten Versammlung führt Bovet vor allem auf die grossen Veränderungen im Zuge der Reorganisation zurück. Vor einem Jahr hat der Sozialdienst mit Tania Zehnder eine Stellenleiterin angestellt. «Sie hat viel in Gang gebracht, und wir stehen heute auf solider Basis», so Bovet. Für die Gemeinden habe es aber auch viele Änderungen und neue Regeln gegeben. Und nicht alle seien glücklich gewesen, dass die Stellenleiterin deutschsprachig ist. «Die geplante Zusammenführung der Kommissionen war dann wohl zu viel.»

Der Vorstand des Sozialdienstes wollte mit der Zusammenlegung der deutsch- und französischsprachigen Sozialkommission die Ungleichbehandlung ausschalten: Aktuell ist es möglich, dass die beidenSozialkommissionenunterschiedliche Leistungen sprechen. Das heisst, derselbe Fall kann bei einem Umzug–je nachdem, welche Kommission ihn behandelt–anders beurteilt werden. «Diese Gefahr ist aber aus meiner Sicht durchdie Reorganisation bereitsstark vermindert worden», sagt Bovet. Die Stellenleitung sorge dafür, dass die Regeln einheitlich angewendet werden.

Problem ist nicht gelöst

Aus Sicht von Heinz Schneider, der als Vizepräsident weiterarbeitet, ist das Problem der Ungleichbehandlung nicht gelöst. Da es immer noch zwei Kommissionen innerhalb eines Sozialdienstes gebe, könnte es bei einer allfälligen Ungleichbehandlung irgendwann zu einem Rechtsfall kommen. «Es ist schade, dass die Zusammenführung der Kommissionen nicht geklappt hat, aber ich kann damit leben.» Es sei grundsätzlich wichtig gewesen, dass der Vorstand auf die Problematik aufmerksam gemacht habe.

 Seine Nicht-Wahl Ende Mai sieht er als Reaktion auf dievorgeschlagene Zusammenführung der Kommissionen. «Sie wurde wohl als Angriff gegen die französischsprachigen Gemeinden aufgefasst.» Dies sei aber nie die Absichtgewesen. Im Nachhinein ister über seine Nicht-Wahlnicht unglücklich: Er habe alsInterims-Präsident den Jobdes Turnaround-Managers gemacht und abgeschlossen. Deshalb sei es gut, dass jetzt ein anderer übernehme.

Vorgeschichte: Zweisprachigkeit sorgte für Eklat

D ie Zusammenführung der französischsprachigen und der deutschsprachigen Sozialkommission und die Wahl des neuen Präsidenten – das waren an der Delegiertenversammlung des Sozialdienstes des Seebezirks von Ende Mai die zwei vom Vorstand vorgeschlagenen Punkte. Beide wurden unter Federführung der französischsprachigen Delegierten bachab geschickt.

Bei der Zusammenlegung der Kommissionen waren die französischsprachigen Delegierten der Ansicht, die Zweisprachigkeit sehe auf dem Papier gut aus, funktioniere aber nicht. Wenn bei der Beurteilung von Sozialfällen mit den Sprachen jongliert werden müsse, leide die Aufmerksamkeit und damit auch das Resultat. Bei der Präsidentenwahl lehnten die französischsprachigen Delegierten den vorgeschlagenen deutschsprachigen Heinz Schneider ab und forderten eine zweisprachige Kandidatur.

Der Sozialdienst des Seebezirks ist aufgrund einer Ausnahmeregelung der einzige im Kanton, der über zwei Sozialkommissionen verfügt. Neben dem Sozialdienst des Seebezirks gibt es im Bezirk die Sozialdienste Region Murten sowie Kerzers, die beide über eine eigene Sozialkommission verfügen. luk

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