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Neuer Verein will die Fusion vorantreiben

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Wer von Givisiez, Granges-Paccot oder Villars-sur-Glâne nach Freiburg fährt, wird kaum bemerken, wann er die Gemeindegrenze überquert; zu stark sind die Orte zusammengewachsen. Genau dies wollte der Verein Fusion 21 aufzeigen–und lud die Medien gestern zu einer Bustour durch die Gemeinden Freiburg, Givisiez, Corminboeuf, Chésopelloz, Villars-sur-Glâne, Marly, Pierrafortscha und Granges-Paccot ein.

«Unser Ziel ist es, die politischen Akteure zu unterstützen und die Bevölkerung für eine Fusion Grossfreiburgs zu sensibilisieren und zu motivieren», sagte Ruth Lüthi, ehemalige Staatsrätin und Ko-Präsidentin des Vereins Fusion 21, der im Januar gegründet wurde. «Es ist ein völlig apolitischer Verein. Er repräsentiert die Zivilbevölkerung und umfasst Vertreter verschiedener Bereiche, etwa aus der Wirtschaft, der Kultur, dem Sozialen oder dem Dienstleistungsbereich», ergänzte Paul-Albert Nobs, Ko-Präsident und Cremo-Generaldirektor. Gemeinsam mit Dominique Clément, Verwaltungsdirektor beim Luxusgüterhersteller Richemont in Villars-sur-Glâne, hatte Nobs die Initiative ergriffen, um den Verein ins Leben zu rufen. «Wir brauchen ein starkes Kantonszentrum, damit wir uns zwischen Bern und dem Waadtland behaupten können», betonte Paul-Albert Nobs. Und Clément sagte: «Wir haben alle dieselben Probleme.» Egal ob im Sport, bei Unternehmen oder bei Krippenplätzen: Sobald man eine Gemeindegrenze überquere, werde es kompliziert, der administrative Aufwand steige unnötig an. «Dies müsste nicht sein.»

Neues Gesetz als Hoffnung

Es ist nicht das erste Mal, dass Bürger einen Verein bilden, um die Fusion von Grossfreiburg voranzutreiben (siehe Kasten). «Grosse Projekte benötigen Zeit. Und es gibt viele Beispiele–so etwa das Frauenstimmrecht–, die zeigen, dass es mehrere Anläufe braucht, um ans Ziel zu gelangen», sagte Ruth Lüthi. Dank dem Gesetzesentwurf, der im Grossen Rat noch diesen Frühling debattiert werden soll, gebe es aber berechtigte Hoffnung, dass sich im Fusionsdossier bald etwas bewege.

Dieser Entwurf hält fest, wie der Fusionsprozess in Grossfreiburg angestossen werden soll: Stellen der Gemeinderat oder ein Zehntel der Stimmberechtigten von mindestens zwei Gemeinden–darunter Freiburg sowie eine angrenzende Gemeinde–einen Antrag, legt der Staatsrat einen provisorischen Perimeter für die zukünftige Gemeinde fest. Danach bilden Vertreter dieser Gemeinden eine konstituierende Versammlung. Innerhalb von drei Jahren müssen sie eine Fusionsvereinbarung ausarbeiten, die dann zur Abstimmung vors Volk kommt (die FN berichteten).

Gespräch suchen

Mit der Präsentation vor den Medien sei ein erster Schritt getan, sagte Paul-Albert Nobs. Nun gelte es, den Verein mit Mitgliedern aus allen Gemeinden zu erweitern sowie das Gespräch mit den politischen Behörden und der Bevölkerung zu suchen. «Denn wenn die eine Seite das Gegenteil der anderen sagt, dann geht es nicht.»

Mehr Infos: www.fusion21.ch

Kommentar

Ein Verein ist näher beim Volk

 Ein Verein alleine reicht nicht, um die Fusion in Grossfreiburg Realität werden zu lassen. Dies hat das Beispiel des Vereins Fusion 2011 gezeigt. Dass es dafür mehr braucht, hat auch der Staatsrat begriffen, der mit dem neuen Gesetzesentwurf Gemeinden in die Fusionsverhandlungen einbinden will, die sich bis anhin nicht besonders fusionswillig gezeigt haben. Dies könnte die Chance sein, dass es nicht nur bei politischen Willensbekundungen bleibt, sondern dass tatsächlich einmal ein Projekt, das die Kantonshauptstadt betrifft, vors Volk kommt. Und hier kommt der Verein Fusion 21 zum Tragen. Er ist näher bei den Leuten als die Politiker und kann der Bevölkerung besser verständlich machen, dass eine Fusion mehr ist als die Anpassung des Steuerfusses. Er kann verdeutlichen, welche Vorteile die Abschaffung der Gemeindegrenzen in der Agglomeration für Unternehmer, Sportler und Kulturschaffende hätte. Er kann erklären, wie sich eine starke Kantonshauptstadt auf nationaler Ebene besser profilieren könnte. Er kann Ängste nehmen. Und ist er genügend gross, kann er auch Druck auf die Politiker ausüben. Ob dies alles reichen wird, um das bisher überragende Argument der Finanzen auszuhebeln oder ob es doch die immer wieder geforderte Finanzspritze vom Kanton braucht, wird sich weisen müssen.

Chronologie

Mehrere Anläufe–bisher ohne Erfolg

Der Verein Fusion 21, der gestern den Medien vorgestellt wurde, ist nicht der erste Verein, der sich für eine Fusion von Grossfreiburg starkmacht. 2007 hatte eine Gruppe von Bürgern den Verein Fusion 2011 gegründet. In den fünf Gemeinden Freiburg, Corminboeuf, Givisiez, Granges-Paccot und Villars-sur-Glâne lancierte der Verein eine Volksinitiative für eine Grossfusion. Im Mai 2009 unterzeichnete der Verein Fusion 2011 ein Abkommen mit einer Pilotgruppe, bestehend aus den Gemeindepräsidenten der fünf Gemeinden sowie Marly: Der Verein zog die Volksinitiative zurück, dafür sollte die Pilotgruppe die Fusionsfrage an die Hand nehmen. Die Syndics verpflichteten sich, den Fusionsprozess mit Zeithorizont 2016 zu starten. Daraus wurde jedoch nichts: Ende 2010 stellten die Gemeinden Givisiez, Granges-Paccot und Corminboeuf ihr eigenes Fusionsprojekt gemeinsam mit Chésopelloz vor. Die Fusion «2c2g» scheiterte jedoch im März 2014 an der Urne. Nicht einmal zu einer Konsultativabstimmung kam es in den Gemeinden Freiburg, Marly und Villars-sur-Glâne. Die Gemeinden sagten diese ab.rb

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