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New Orleans lag am Samstag im Seeland

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Wenn ein Informatiker statt in die Computertastatur in die Klaviertasten haut, ein kaufmännischer Angestellter am Kornett improvisiert, ein städtischer Beamter am Bass steht, ein Banker Klarinette spielt, ein Schreiner die Posaune bläst, ein Architekt beim Banjo in die Saiten greift und ein Musikalienhändler am Schlagzeug den Takt angibt, dann stehen die New Orleans Hot Shots auf der Bühne. «Mittlerweile sind wir allerdings alle mehr oder weniger pensioniert», sagt Schlagzeuger Peter Gschwend. Gemeinsam ist allen sieben Bandmitgliedern die Liebe zum New Orleans Jazz, der Musikrichtung, die Legende Louis Armstrong berühmt machte. «Das Feeling in New Orleans ist einfach relaxed: Die Leute auf der Strasse singen beim Gehen», sagt er. Die Musik sei mitreissend–und die Musiker würden im Kollektiv spielen. Im Gegensatz zum New Yorker Stil: «Dort spielt man gegeneinander.» Auch sei der New Orleans Jazz vielseitig: Die Bandbreite reiche von Kreolischem bis hin zu Marching Tunes.

Das Herz im Jazzrhythmus

Bereits zum 21. Mal fand am Samstagabend die New Orleans Night in Murten statt: Ein Anlass, der Tradition hat. Immer mit dabei: Die New Orleans Hot Shots. Gegründet wurde die bilingue Band vor über 25 Jahren, 1987. «Die Mitglieder kommen aus allen Himmelsrichtungen: aus Genf, Lausanne, dem Neuenburgischen, dem Emmental oder Gümmenen», sagt der langjährige Organisator der New Orleans Night und Bandleader der Hot Shots, der 65-jährige Jakob Etter aus Murten.

Dass er ein Jazzer werden wollte, sei ihm klar geworden, als er als 22-Jähriger 1971 New Orleans besuchte: Seine einzige Reise in die Jazzmetropole, wie der Kornettist bedauert. «Ich erlebte damals Louis Nelson, den legendären Posaunisten, und wusste: Diese Musik will ich auch spielen.» Etter hatte als junger Mann schon einige Trompeten-Kenntnisse. Die freie und spontane Art der Interpretation des New Orleans Jazz fasziniert ihn bis heute. Später wurde für ihn ein Traum wahr: Gemeinsam mit Nelson stand er auf der Bühne, ebenso mit Sängerin Lillian Boutté aus New Orleans und dem englischen Klarinettisten Sammy Rimington. «Rimington ist als einer der ersten 1960 nach New Orleans gegangen, um mit den afroamerikanischen Musikern zu spielen. Er hatte den Jazz aus erster Hand.» Rimington, Nelson und andere Legenden seien später auch alle in Locarno und Ascona aufgetreten: Etter verpasste keines ihrer Konzerte. Doch nicht nur Etter, auch andere der Bandmitglieder der Hot Shots musizierten mit berühmten Künstlern, etwa mit Hazy Osterwald.

 Vor dem Konzert am Samstagabend steht Etter vor dem Konzertsaal des Hotels Murten immer wieder kurz auf, um ankommende Gäste im Foyer zu begrüssen. Es herrscht eine familiäre Atmosphäre. «Sie kommen von überall: Aus Zürich, aus der Romandie und Murten», so Etter. Rund 150 Zuschauer besuchten die diesjährige Jazznacht, so die Veranstalter.

Jazz in Murten: Hechtsprung von der Bühne

D ie New Orleans Hots Shots holten mit ihrem gelungenen Konzert am Samstag an der New Orleans Night im Hotel Murten ein Stück der Jazzmetropole ins Seeland. Neu im Gepäck: Der Gospelsong «Royal Telephone». Für einen Funk an Gott sei immer eine Leitung frei, so der Liedtext. Zu Gast an der Konzertnacht war der renommierte Tessiner Boogie-Woogie-Pianist Silvan Zingg samt seinem Trio. Mit ihrem energischen, kreativen Spiel sowie originellen Kompositionen und Arrangements – darunter einem, das ad hoc für eine Bauchtänzerin kreiert worden war – überzeugten die drei Musiker. Der Abend klang mit einer Jamsession der beiden Bands aus – und mit einem Hechtsprung des gut gelaunten Zingg von der Bühne: Spontan tanzte der 41-Jährige mit einer Zuschauerin, bevor er sich vom Publikum verabschiedete – bei den Damen per Hand kuss. ea

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