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«Nicht einmal die Bäcker selber kennen die ganze Vielfalt»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Marc Kipfer

Es sei das grösste Schaufenster für das einheimische Bäckergewerbe, sagt Bernhard Aebersold. Der Murtner Bäcker ist geistiger Vater und Technischer Verantwortlicher der Swiss Bakery Trophy, welche der Westschweizer Bäckermeisterverband ab Mittwoch zum dritten Mal nach 2004 und 2006 durchführt. Der nationale Wettbewerb wird im Rahmen der 9. Schweizer Gastromesse für einheimische Produkte (Salon Suisse des Goûts et Terroirs) in Bulle ausgetragen.

Aebersold wird an diesen Tagen frühmorgens in seiner Backstube stehen und sich anschliessend in Bulle bis etwa Mitternacht um den Wettbewerb kümmern. «Ich habe den grössten Aufwand und habe die letzten Wochen kaum mehr etwas anderes gemacht», sagt Aebersold, den nur eine Person bei seinen Aufgaben unterstützt.

Nicht wie Wein oder Käse

Jeder handwerkliche Bäcker-Konditor-Confiseur kann eines bis maximal zehn seiner Produkte an der Trophy testen lassen. Die 284 Teilnehmer aus allen Kantonen werden insgesamt 1370 Produkte präsentieren. «Diese werden in den Kantonen eingesammelt und nach Bulle gebracht, denn sie müssen noch am Herstellungstag bewertet werden», veranschaulicht Aebersold den organisatorischen Mehraufwand von Bäckerwettbewerben im Unterschied zu solchen, wo es etwa um Wein, Käse oder Wurstwaren geht.

Rund 300 Experten aus allen Kantonen werden für die Bewertung in Gruppen eingeteilt. Diese bestehen aus jeweils drei anerkannten Berufsexperten und Konsumenten – denn schliesslich sind es Letztere, die täglich darüber entscheiden, welche Produkte sie kaufen.

Vor den Augen des Messepublikums bewertet die Jury Aussehen, Farbe, Form, Struktur sowie Kaueigenschaften, Biss, Geschmack und Geruch der anonymisierten Wettbewerbsgebäcke. Zu den prominentesten Konsumentenvertretern in der Jury gehören der Paralympics-Medaillengewinner von Peking, Urs Kolly, Ständerat Urs Schwaller und der ehemalige Spitzenskispringer Sylvain Freiholz.

Freiburg ist mit 160 Produkten der am besten vertretene Kanton – 26 Freiburger Betriebe lassen ihre Kreationen am Sonntag, dem letzten Wettbewerbstag, beurteilen. Darunter auch Bernhard Aebersold selber. Er will unter anderem neu kreierte Nidelringli und einen Fonduekuchen beurteilen lassen. «Dies ist die ideale Gelegenheit, um Verbesserungsvorschläge bezüglich Aussehen und Geschmack meiner Neukreationen zu erhalten», sagt Aebersold. Tatsächlich gehe er nach einer solchen Veranstaltung jeweils in sein «Labor» namens Backstube, um die Rezepte zu verfeinern.

«Jeder Bäcker sollte in Bulle dabei sein», findet Aebersold. Er erhalte jeweils viele Inspirationen von Bäckerkollegen, ohne deren Rezepte eins zu eins zu kopieren. «Ich selber habe noch nie von einem Kollegen ein Rezept verlangt», sagt Tüftler Aebersold. Er glaubt, dass viele Schweizer die Vielfalt an einheimischen Spezialgebäcken nicht kennen. «Sogar unter den Bäckern wissen viele vielleicht, wie eine Nusstorte aussieht, aber nicht, wie eine Glarner Pastete schmeckt», so Aebersold.

Internationale Beteiligung

In einer Backstube am Stand der Swiss Bakery Trophy lassen sich Teilnehmer von internationalen Wettbewerben aus Irland, Finnland, Italien, Luxemburg und der Schweiz bei ihrer Arbeit beobachten.

Am Wochenende trainiert in Bulle zudem je eine Schweizer Auswahl für den kommenden Weltcup in Lyon sowie den Europacup in Nantes. Der Coach dieser in den vergangenen Jahren äusserst erfolgreichen Nationalequipen heisst … Bernhard Aebersold.

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