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Nicht konsumieren, sondern anpacken

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Nicht konsumieren, sondern anpacken

Projektwoche der Orientierungsschule Kerzers

Diese Woche haben die Schülerinnen und Schüler der 9. Stufe der Orientierungsschule Kerzers nicht die Schulbank gedrückt, sondern kräftig zugepackt. Während ihrer Projektwoche haben sie verschiedenste Einsätze geleistet. Ebenfalls nicht «normal» Schule hatte die 7. und 8. Stufe der OS.

Von CORINNE AEBERHARD

Eine Trockenmauer für Amphibien und Reptilien bauen, ein Taubenhaus schreinern, Reinigungsarbeiten im Wald oder einen sozialen Einsatz in einer Institution leisten: Anstatt Mathematik, Deutsch, Physik und anderem stand diese Woche bei der Orientierungsschule (OS) Kerzers eine Projektwoche auf dem Programm.

Erstmals wurde diese nach einem neuen Konzept durchgeführt. Die Spezialwochen, wie sie die OS Kerzers in früheren Jahren durchgeführt hatte, gibt es nicht mehr. «Es wurde oft nur konsumiert», fasst es Walter Nyffenegger, Leiter der Projektgruppe, zusammen. Dieses Jahr wollte man, dass die Schülerinnen und Schüler «arbeiten müssen und nicht nur rumhängen».

Handwerklicher oder
sozialer Einsatz

Verschiedene Projektideen entstanden. Um sie umzusetzen, mussten Betriebe und Institutionen gefunden werden, die bereit waren, die Schule dabei zu unterstützen oder Einsätze anzubieten. Die für den sozialen Bereich verantwortliche Lehrerin Susanne Benninger konnte unter anderem die Kinderkrippe Storchenäscht, die Spitex Laupen, das Spital Merlach, das Pflegeheim Sugiez und die Stiftung des Seebezirks für erwachsene Behinderte in Muntelier dafür gewinnen. Rund 24 Schülerinnen konnten bei diesen Institutionen Einsätze leisten. Gemäss den beiden Lehrpersonen wurden die Schülerinnen für diese Einsätze ausgewählt. «Man kann nicht irgendjemand in ein Spital schicken», erklärt Walter Nyffenegger.

Auf der anderen Seite galt es aber auch, Leute zu finden, die mit Jugendlichen umgehen können.
Gewisse Einsätze – etwa im Wald – hätten oft auch eine gewisse Nachhaltigkeit und sensibilisierten die Schüler. Das habe man bei früheren ähnlichen Einsätzen bereits festgestellt. Etwa wenn Schüler mitgeholfen haben, ein Waldstück aufzuforsten. Noch nach Jahren würden sie sich daran erinnern und sich freuen, dass sie damals mitgearbeitet haben, so Nyffenegger.
Durchwegs positive Rückmeldungen von den sozialen Einsätzen bekam auch Susanne Benninger: «Es war anstrengend für die Schülerinnen, aber gut», fasst sie zusammen.

Weitere Pläne

Walter Nyffenegger hat schon Pläne für eine nächste solche Woche. Man gedenke, diese Art von Projektwoche alljährlich durchzuführen, bestätigt er.

Ebenfalls keine normale Schulwoche hatten die 7. und 8. Stufen der OS. Während die 7. Klassen an Workshops teilnehmen konnten, wagte die 8. Stufe einen zweiwöchigen Sprachenaustausch (siehe Kasten).
Dem Wetter getrotzt

Tief versinken die Schuhe im Schlamm und die Kleidung sieht arg beschmutzt aus. Trotz des schlechten Wetters zu Beginn der Projektwoche liessen sich die Schülerinnen und Schüler, welche in der Grube bei Treiten zwei Trockenmauern für Amphibien erstellten, ihre gute Laune nicht verderben. Kräftig wird zugepackt und Stein um Stein aufgeladen, um diese andernorts wieder abzuladen und aufzuschichten. Obwohl es für die elf Jugendlichen, darunter zwei Mädchen, «extrem anstrengend» war, haben sie gemäss ihrem Lehrer Manfred Meier nicht reklamiert. Im Gegenteil: «Sie sind topmotiviert», ergänzt Andreas Lehmann von der Stiftung Landschaft und Kies, der die Jugendlichen anleitete. Die neu errichteten Mauern werden unter anderem Lebensraum sein für Ringelnattern, Zauneidechsen und Feuersalamander, erklärt er.

Ebenfalls dem Wetter ausgesetzt war die Gruppe, welche im Moos entlang der Bahnlinie Kerzers-
Müntschemier zwei Steinmauern für Reptilien aufbauten. Auch hier war Muskelkraft gefragt. Bevor die Steine aufgeschichtet werden konnten, musste Erde ausgehoben werden.

Am Trockenen arbeiten konnten die drei Jungs, die in der Schreinerei Hurni in Ferenbalm ein Taubenhaus anfertigten. Unter der Anleitung von Alex Hurni (Sohn des Firmeninhabers) und des Lehrlings Patrick Perny wurde geschreinert. Auf die Frage, aus welchem Holz das Haus gemacht werde, mussten die drei angehenden Schreiner-Lehrlinge passen. Keiner wusste es. «Aber sie sind fleissig», bemerkte Patrick Perny.

Das zweistöckige Taubenhaus aus Fichtenholz wird später beim Papiliorama in Kerzers aufgestellt.

Direkt beim Schmetterlingsparadies war auch eine Gruppe Schüler aktiv. Sie erstellten ein Gehege für Meerschweine.
Weiter waren Schüler in verschiedenen Wäldern im Einsatz, um diese zu reinigen oder aber um einen Mountainbike-Parcours zu erbauen. ca
Austausch über Sprachgrenze

Die 8. Stufe der OS Kerzers suchte für ihre Projektwoche den Austausch mit einer französischsprachigen Schule. Während einer Woche ging die eine Hälfte der Klassen nach Siders und besuchte dort die OS. Nächste Woche wird die andere Hälfte ihre Schule wechseln. «Es machen nicht ganz alle Schüler mit», erklärt die Projektverantwortliche Marianne Küng. Am ersten Tag sah man in Kerzers Schüler im Dorf unterwegs. Anhand eines Fotoparcours konnten die welschen Kolleginnen und Kollegen das Dorf kennen lernen. Dann aber wechselte man zum geregelten Schulbetrieb. Der Stoff wurde allerdings etwas angepasst. «Der Unterricht werde sicher lebendiger» war Marianne Küng im Vorfeld überzeugt.

Die Schülerinnen und Schüler hatten sich auf den Austausch vorbereitet. «Es wurden Steckbriefe verfasst und hin- und hergeschickt und Fotos ausgetauscht», erklärt Marianne Küng. Auch die Handys erwiesen einen guten Dienst. «Über SMS lief viel», weiss die Lehrerin. Und damit stieg auch die Begeisterung für das Projekt. «Es gehen sicher nicht alle gleich gern nach Siders», ist sich Marianne Küng bewusst. Um für die Schule des Cycle d’orientation Goubing in Sierre gewappnet zu sein, haben die Kerzerser Schüler auch deren Stundenpläne sowie die Hausordnung studiert. Das habe viel zu lachen gegeben.

Das Ziel des Austauschs soll sein, dass die Jugendlichen miteinander auskommen und sich in einer fremden Umgebung zurecht finden. «Das stärkt das Selbstvertrauen», so Küng.

Entworfen hat das Konzept für das Projekt eine Arbeitsgruppe. Es habe viel organisatorische Vorarbeit gegeben. Beispielsweise habe man 60 Schulen angefragt für einen Austausch. Es sei nicht ganz einfach gewesen, eine zu finden, die mitmachen wollte. Mit der CO Goubing hat es geklappt. Erschwerend war da aber die grosse Distanz. Ob das Projekt wiederholt wird, will man nach einer Evaluation entscheiden. ca

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