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Nicht nur Fachkräfte sind gefragt

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«Ausländische Erwerbstätige arbeiten immer mehr in Berufen, in denen kein Fachkräftemangel herrscht.» Diese Überzeugung äusserten die beiden SVP-Grossräte Roland Mesot (Châtel-St-Denis) und Nicolas Kolly (Essert) in einer Anfrage an den Staatsrat. Sie wollten in ihrem Vorstoss wissen, wie hoch der Anteil der Zuwanderer an der gesamten erwerbstätigen Bevölkerung des Kantons sei und inwieweit Zuwanderer aus der EU und Drittstaaten den Fachkräftemangel deckten.

In seiner Antwort schreibt der Staatsrat, dass knapp eine von fünf Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft in einem Beruf mit Fachkräftemangel arbeite. «Dies deutet darauf hin, dass die Zuwanderung zurzeit effektiv dazu beiträgt, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken», schreibt der Staatsrat.

Es treffe allerdings auch zu, dass ausländische erwerbstätige Personen in Berufen ohne Fachkräftemangel doppelt so stark vertreten seien wie in Berufen mit Fachkräftemangel. Gemäss der Kantonsregierung gelte es aber zu bedenken, dass es auch einen Mangel an weniger qualifizierten Arbeitskräften geben könne, den die Zuwanderung ebenfalls lindere, selbst wenn die Arbeitslosigkeit da höher liege.

Wachstum dank Zuwanderern

«Während der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften Zeichen einer langfristigen Strukturveränderung ist, hängt das Angebot an weniger qualifizierten Arbeitskräften stärker von der Konjunktur ab», schreibt der Staatsrat. «Die Kosten der konjunkturell bedingten Arbeitskräfteüberschüsse müssen dem Wachstumsgewinn gegenübergestellt werden, den dieselbe Zuwanderung bei Arbeitskräftemangel während der Expansionsphase ermöglicht.»

Der Staatsrat gibt weiter zu bedenken, dass es für Fachkräftemangel keine allgemeingültige Definition gebe. Gemäss einer Strukturerhebung des Bundesamts für Statistik arbeiten im Kanton Freiburg 56  Prozent in Berufen ohne Fachkräftemangel, 37 Prozent in Berufen mit Fachkräftemangel, und 7 Prozent in Berufen, die nicht einzuordnen sind.

Zudem falle das Verhältnis je nach Staatsangehörigkeit anders aus. Personen mit französischer und deutscher Nationalität seien in Berufen mit Fachkräftemangel überdurchschnittlich stark vertreten.

Meist Schweizer mit Sozialhilfe

In ihrer Anfrage wollten Mesot und Kolly vom Staatsrat auch wissen, wie viele Haushalte in den letzten zehn Jahren 50 000 Franken oder mehr an Sozialhilfe empfangen haben und aus welchen Herkunftsländern die Empfänger stammen beziehungsweise wie viele Aufenthaltsbewilligungen aufgrund von zu hoher Abhängigkeit von der Sozialhilfe entzogen wurden.

Dazu antwortete der Staatsrat, dass von 2010 bis 2019 im Kanton 871 Haushalte eine Sozialhilfeschuld von 50 000 bis 75 000 Franken gehabt hätten. Dies seien grösstenteils Schweizer Haushalte (539), gefolgt von portugiesischen (91), französischen (23), italienischen (22) und türkischen. Bei 1765 Haushalten mit einer Sozialhilfeschuld von über 75 000 Franken seien es ebenfalls vorwiegend Schweizer Haushalte gewesen (1008), gefolgt von portugiesischen (137) und türkischen (63). Bei dieser Statistik habe man sich auf eine Referenzperson pro Haushalt konzentriert.

Der Staatsrat erinnert daran, dass bei Nutzniessern des Abkommens über die Freizügigkeit die Aufenthaltsbewilligung nicht entzogen werden kann, nur weil sie Sozialhilfe beanspruchen.

Zahlen und Fakten

Die Berufe mit Fachkräftemangel

Gemäss einer Erhebung des Bundesamts für Statistik zählt der Kanton Freiburg 172 700 Erwerbstätige über 15 Jahre. Davon sind 129 274 Schweizer und 43 400 oder 25,1  Prozent ausländische Staatsangehörige. Von diesen stammen 33 575 aus einem EU- oder Efta-Land, mit 16 454 rund die Hälfte von ihnen aus Portugal. Je rund 5000 stammen aus anderen europäischen Staaten oder von ausserhalb Europas.

Im Kanton Freiburg arbeiteten 2018 total 96 735 Personen in einem Beruf ohne Fachkräftemangel und 63 660 in Berufen mit Fachkräftemangel. Da, wo ein Fachkräftemangel herrscht, haben 19 Prozent der Erwerbstätigen eine ausländische Staatsbürgerschaft, bei Berufen ohne Fachkräftemangel beträgt der Prozentsatz ausländischer Staatsangehöriger 27 Prozent.

Das Staatssekretariat für Wirtschaft erstellte 2016 ein System, anhand dessen Berufe mit einem Index über dem Schnitt als solche mit Fachkräftemangel eingestuft sind: Ingenieurberufe, technische Berufe, Informatik, Werbung, Marketing, Tourismus, Treuhandwesen, Recht, Fürsorge, Erziehung und Seelsorge, Unterricht und Bildung, Sozial-, Geistes- und Naturwissenschaften, Berufe des Gesundheitswesens, des Sports und der Unterhaltung.

7,1 Prozent aller Erwerbstätigen im Kanton können in keine der beiden Kategorien eingeordnet werden.

uh

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