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Nichts als Eis, Tiere und Pflanzen

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Nichts als Eis, Tiere und Pflanzen

Autor: Carole Schneuwly

Während andere Leute ihre Sommerferien im heissen Süden verbringen, zieht es den Freiburger Biologen Adrian Aebischer seit 2004 jedes Jahr für mehrere Wochen in den kühlen Norden: Zusammen mit anderen Mitgliedern der Gruppe Grea (Groupe de Recherches en Ecologie Arctique), eines internationalen Vereins, der regelmässig Expeditionen in die Arktis organisiert, erforscht er dort die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. «Wenn man einmal in der Tundra war und Moschusochsen, Eisbären und Schneeeulen gesehen hat, dann geht man immer wieder zurück», sagt Aebischer. Nichts als Eis, Tiere und Pflanzen – das sei die Faszination dieser Gegend.

Düstere Aussichten

Von ihrem Basislager aus machen sich die Forscherinnen und Forscher auf, um die Geheimnisse der Arktis zu erkunden. Da werden Moschusochsen gezählt, Lemminge gefangen oder Vögel beringt. Solche Arbeiten sind nicht zuletzt deshalb wichtig, weil die Arktis zu jenen Erdgebieten zählt, die von der Klimaerwärmung am stärksten betroffen sind. «Allein in den letzten Jahren habe ich die Veränderungen in Flora und Fauna mit eigenen Augen gesehen», erzählt Adrian Aebischer. «Sämtliche Bestände nehmen ab, in unserem und in anderen Untersuchungsgebieten.»

Blicke man weiter zurück, seien die Veränderungen noch viel augenfälliger. Und die Zukunftsaussichten schätzt der Biologe alles andere als rosig ein: «Der Treibhauseffekt wird weiter zunehmen. Und selbst wenn es gelänge, den CO2-Ausstoss auf der Stelle zu reduzieren, würde sich die Temperaturerhöhung noch einige Zeit negativ auf manche Tier- und Pflanzenbestände auswirken, denn die Natur reagiert nur sehr träge.»

Vielseitige Ausstellung

Um auf die Gefährdung der Arktis aufmerksam zu machen, aber auch um ihre Schönheit zu zeigen und ihre Besonderheiten zu erklären, hat Adrian Aebischer in Zusammenarbeit mit der Gruppe Grea die Ausstellung «Arctica» gestaltet, die bis Januar 2010 im Naturhistorischen Museum Freiburg zu sehen ist. Ziel sei, die Natur der Arktis einer breiten Bevölkerung näherzubringen.

Sensibles Ökosystem

Reich illustrierte Schautafeln erklären, was die Arktis ist, was das arktische Klima ausmacht und wie es zu Naturphänomenen wie Polarlichtern, Mitternachtssonne oder Halo-Erscheinungen kommt. Arktische Tierarten wie der Eisbär, das Walross, der Moschusochse, die Elfenbeinmöwe, das Schneehuhn, die Schneeeule, die Eisente oder der Polarhase werden vorgestellt, ebenso wie Pflanzen, die sich dem unwirtlichen Klima angepasst haben. Rund 20 Tierpräparate, interaktive Stationen und Filme ergänzen die Ausstellung.

Die Besucherinnen und Besucher erfahren, wie sensibel das Gleichgewicht der Natur in der Arktis ist und wie die verschiedenen Arten voneinander abhängen. Als Beispiel nennt Adrian Aebischer die Lemminge: Der Halsbandlemming spiele im Ökosystem «Tundra» eine zentrale Rolle, weil er für viele Tierarten die Hauptbeute darstelle. In Jahren, in denen nur wenige Lemminge vorkommen, können sich viele Tiere kaum vermehren oder sind gezwungen, sich von anderen Arten zu ernähren, deren Bestände dann ebenfalls leiden.

Vom Aussterben bedroht

Die Lemmingpopulation selbst ist von Jahr zu Jahr starken Schwankungen unterworfen. Diese Schwankungen waren gemäss Adrian Aebischer jahrhundertelang sehr regelmässig. In den letzten Jahren aber beobachte man, dass die Jahre mit hohen Beständen in manchen Gegenden völlig ausblieben – auch dies eine Folge des Klimawandels.

Zu den am stärksten bedrohten Arten gehören der Eisbär und die Elfenbeinmöwe, die beide stark vom Packeis abhängig sind. Alles deute heute darauf hin, dass das Sommer-Packeis bis ins Jahr 2050 fast ganz verschwinden werde, so Aebischer. Für den Eisbären wäre das deshalb verheerend, weil er ohne Packeis keine Robben, seine Hauptbeute, jagen kann. Und die Elfenbeinmöwe verbringt ihr ganzes Leben am Rande des Packeises und lebt so weit nördlich, dass sie bei Landschaftsveränderungen nicht mehr weiter ausweichen kann.

Tiere wie der Eisbär und die Elfenbeinmöwe könnten schlimmstenfalls sogar aussterben. Andere Arten hingegen seien anpassungsfähiger oder könnten weiter in den Norden wandern, erklärt Aebischer. Er selbst wird schon bald wieder Gelegenheit haben, die Wunder der Arktis direkt zu beobachten: Ende Monat ist seine nächste Expedition geplant.

Naturhistorisches Museum, Museumsweg 6, Freiburg. Bis zum 31. Januar. Täglich 14 bis 18 Uhr. www.fr.ch/mhn.

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