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«Noch gibt es zu viele Fragezeichen»

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Drei Standorte für das kantonale Schwimmzentrum hat eine gemeindeübergreifende Arbeitsgruppe unter der Leitung des Oberamtmanns des Saanebezirks analysiert; seit gestern ist diese Studie publik. Das Resultat: Alle drei Standorte bleiben im Rennen. Denn auch wenn der Zeitrahmen für eine mögliche Realisierung variiert, gibt es an keiner Stätte unüberbrückbare Schwierigkeiten für den Bau eines 50-Meter-Beckens.

Am schnellsten zu einem Hallenbad kämen die Freiburgerinnen und Freiburger auf dem Gelände des alten Schlachthofs im St.-Leonhard-Quartier in Freiburg. Das Gelände gehört der Stadt und befindet sich bereits in der Bauzone. Zwar bräuchte es diesbezüglich und was den Ortsplan anbelangt noch Anpassungen, je nach Vorgehen sei das Hallenbad aber im Zeithorizont 2015 bis 2018 realisierbar, heisst es in der Studie. Da das Gelände schon stark bebaut sei, sei aber nur ein mehrstöckiges Gebäude denkbar.

Keine kurzfristige Lösung

Etwas andere Herausforderungen stellen sich beim Bertigny-Guintzet-Areal in Villars-sur-Glâne. Dieses befinde sich im Besitz der Burgergemeinde und der Stadt Freiburg und habe sowohl für die Gemeinde als auch für die Agglomera- tion und den Kanton ei- nen «strategischen Charakter», heisst es im Bericht. Das Gelände, dessen konkrete Nutzung noch festzulegen sei, sei nicht primär für ein Schwimmbad bestimmt. Ein solches Projekt müsste daher gut mit der weiteren Entwicklung koordiniert werden.

Beim dritten Ort, der Kiesgrube hinter dem Forum Freiburg in Granges-Paccot, könne eine mittelfristige Realisierung nicht garantiert werden, so die Studie. Die Kiesgrube, die noch bis 2016 genützt und dann erst instand gesetzt wird, sei im Besitz von Privaten. Zudem wäre ein Bad nicht zonenkonform. Eine Einzonung sei wegen des neuen Raumplanungsgesetzes ohne entsprechende Auszonungen aber erst wieder ab 2020 möglich.

Finanzierung diskutieren

Ziel der Arbeitsgruppe, die neben Vertretern der betroffenen Gemeinden auch solche von Marly und Matran umfasst, sei es nie gewesen, einen Entscheid zu treffen, sagte Carl-Alex Ridoré, Oberamtmann des Saanebezirks, auf Anfrage. «Wir wollten die Machbarkeit analysieren und Hindernisse und Chancen aufzeigen.» In einem nächsten Schritt diskutiere die Arbeitsgruppe nun die Finanzierung, namentlich über die Investitions- und Betriebskosten, den Verteilerschlüssel und mögliche Partnerschaften. Bis wann der Entscheid für einen Standort fallen könnte, wollte Ridoré nicht sagen. «Solche grundsätzlichen Überlegungen brauchen ihre Zeit. Dafür können wir dann eine durchdachte und vertretbare Wahl treffen. Noch gibt es dafür aber zu viele Fragezeichen.» Eines davon ist die Beteiligung des Kantons. Eine Initiative hatte gefordert, dass sich der Kanton am Schwimmzentrum beteiligt. In einem Gegenentwurf schlägt der Staatsrat hingegen vor, mehrere Schwimmbäder statt nur eines zu unterstützen. Der Grosse Rat wird am Donnerstag darüber diskutieren (siehe auch Text unten).

Nicht im Alleingang

«Die Studie bestätigt, dass wir mit unserem Vorschlag richtig lagen», sagte der Freiburger Gemeinderat Thierry Steiert. Dass das Schwimm- bad in Freiburg auf mehre- ren Stockwerken und ohne Aussenschwimmbad gebaut werden müsste, sieht er nicht als Hindernis. «Wir haben bereits die Motta. Was wir nun brauchen, ist ein Bad für Sportler und Schulen.» Einen Entscheid könne jedoch nicht die Arbeitsgruppe fällen, sondern nur die Standortgemeinde. Und da nach wie vor mehrere Gemeinden ihren Standort als geeignet betrachteten, gelte es, weitere Abklärungen zu treffen. «Mit den folgenden Diskussionen werden wir präziser aufzeigen können, was ein solches Schwimmbad für die Standortgemeinden überhaupt bedeutet», sagt Steiert. Wichtig sei jedoch die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden. «Denn im Alleingang kann keine Gemeinde das Projekt tragen.» Auch brauche es eine entsprechende Unterstützung vom Kanton. «Was der Staatsrat in seinem Gegenvorschlag unterbreitet, ist eine Mogelpackung. Erhalten wir keinen Zuspruch von 15 Millionen Franken, wird es sehr schwierig.»

Der gesamte Gemeinderat von Villars-sur-Glâne sei noch immer vom Standort Bertigny überzeugt, sagte Syndique Erika Schnyder. Im Gegensatz zu Freiburg habe dort auch ein Freibad Platz, betont sie. Um einen Entscheid zu treffen, fände sie eine Volksbefragung sinnvoll, «denn schliesslich wird das Volk das Schwimmbad nützen». Trotz dieser Präferenz sei der Standort aber keine Prinzipienfrage, so Schnyder. «Ist der Entscheid einmal gefallen, werden wir uns beteiligen–egal, wo dies ist.» Er nehme die Studie zur Kenntnis, sagte René Schneuwly, Syndic von Granges-Paccot. Demnächst werde er sich mit dem gesamten Gemeinderat zu einer Besprechung treffen. «Momentan sind wir aber noch immer offen für ein Schwimmbad.»

Studie als Bestätigung

«Die Studie kommt zu einem guten Zeitpunkt», sagt André Schoenenweid, CVP-Präsident und Mitglied des Pro-Piscine-Initiativkomitees, im Hinblick auf die bevorstehenden Diskussionen im Grossen Rat. «Dass wir aber zwei Jahre auf diese Studie warten mussten, ist schon extrem lang.» Zumal die Studie das bestätige, was schon vor zwei Jahren bekannt gewesen sei: «Der einzige Ort, an dem wir mittelfristig ein Schwimmbad realisieren können, ist St. Leonhard.»

Vorgeschichte

Schon seit Jahren in Diskussion

Schon seit mehreren Jahren fordern Schwimmbegeisterte im Grossraum Freiburg ein kantonales Schwimmzentrum mit einem 50-Meter-Becken. Zahlreiche Projekte und Standorte waren bereits im Gespräch. Um die Situation zu klären, haben im Frühling 2013 mehrere Gemeinden unter der Leitung des Oberamtmanns des Saanebezirks eine fundierte Abklärung möglicher Standorte in Angriff genommen. Eine Studie kam zum Schluss, dass von zwölf vorgeschlagenen Standorten drei besonders geeignet wären: St. Leonhard in Freiburg, Guintzet/Bertigny an der Grenze zwischen Freiburg und Villars-sur-Glâne und die Kiesgrube hinter dem Forum Freiburg in Granges-Paccot. Eine gemeindeübergreifende Arbeitsgruppe hat nun die drei verbleibenden Standorte vertieft analysiert und einen Bericht dazu verfasst.rb/cs

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