Mit Steuersenkungsvorschlägen rennen politische oder kirchliche Gemeinderäte bei ihren Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern normalerweise offene Türen ein. Nicht so bei der reformierten Kirchgemeinde Murten am Montag. Knapp haben die 61 Stimmberechtigten eine Senkung des Steuerfusses von 9 auf 8 Rappen pro Franken Staatssteuer abgelehnt, wie Kirchgemeinderat Andrea Rathgeb gegenüber den FN berichtet.
Allerdings sind für eine Steuersenkung noch nicht sämtliche Türen verschlossen. Im Gegenzug genehmigte die Versammlung nämlich den Antrag eines Gemeindemitglieds. Darin wird der Kirchgemeinderat aufgefordert, innert Jahresfrist einen Finanzplan für die nächsten drei bis fünf Jahre auszuarbeiten. Dieser soll an der Herbstversammlung 2006 als Grundlage für eine allfällige Steuersenkung dienen.
Sanierungen in der Deutschen Kirche
Franziska Wirz-Meier (Murten) und Matthias Rentsch (Altavilla) wurden neu in den Kirchgemeinderat gewält. Sie ersetzen Christian Tappenbeck beziehungsweise Roland Graf. Diese beiden hatten unlängst demissioniert (siehe FN vom 5. November).
Das Budget der Laufenden Rechnung 2006 sieht bei einem Aufwand von 1,75 Millionen einen Mehrertrag von 21600 Franken vor. Für die Renovation des Dach- und Turmbodens der Deutschen Kirche wurde ein Kredit von 140000 Franken genehmigt. Von den Steuereinnahmen sind 2 Prozent für die Mission und Entwicklungszusammenarbeit vorgesehen.